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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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betrachtet hatte. Die Lösung lag unmittelbar da vor ihm. Er hatte bereits einige Dinge, die er dafür brauchte, und die anderen befanden sich dort unten im Lager.
    Und je eher er begann, desto eher wäre es geschafft.
    Er überzeugte sich, dass die Pferdezügel, die er zuvor unter einen Felsbrocken geklemmt hatte, noch an Ort und Stelle waren, und machte sich dann an den langsamen Abstieg ins Lager. Mittlerweile war von der Sonne nur noch ein schmaler Streifen zu sehen, und die überall verstreuten Felsbrocken warfen so riesige und dunkle Schatten, dass Sherlock sich darin ziemlich gut voranbewegen konnte und nur hin und wieder über ungeschützte Flächen huschen musste.
    Als er unten ankam, war die Sonne inzwischen ganz hinter dem Horizont verschwunden und der Himmel blutrot entflammt. Die meisten Ballone waren nun vollständig gefüllt, und um sie herum herrschte ein immer regeres Treiben.
    Sherlock entfernte sich von den Ballonen und hielt auf den Bereich zu, wo die Lagerfeuer vor den Zeltreihen brannten. Die meisten Ingenieure befanden sich drüben in der Nähe der Ballone, wo sie sich vor den Kreis der Wachposten gestellt hatten, um die Vorbereitungen zu beobachten und auf den Start zu warten.
    Dann hatte Sherlock die Zelte erreicht und kroch durch die Reihen, bis sich ihm wieder ein freier Blick auf die Lagerfeuer bot. Ein paar Soldaten waren damit beschäftigt, Fleisch an Spießen zu braten oder Eintöpfe in großen Töpfen umzurühren, doch niemand blickte in seine Richtung. Er sah sich noch einmal um, richtete sich auf und schlich zu einem verlassenen Zelt hinüber, wo er die Öllaterne vom Pfahl vor dem Eingang an sich nahm. Sicherheitshalber nahm er noch eine zweite Laterne von einem anderen Zelteingang in der Nähe, allerdings nicht die vom Nachbarzelt, da das höchstwahrscheinlich aufgefallen wäre.
    Weder wurde Alarm geschlagen, noch hielt ihn jemand auf oder fragte auch nur, was er da gerade machte. Obwohl sein Herz mindestens doppelt so schnell schlug wie sonst, wandte er sich mit ausdrucksloser Miene um und machte sich mit langsamen, bedächtigen Schritten auf den Rückweg. Während er die beiden Öllampen vorsichtig in einer Hand trug, achtete er sorgfältig darauf, dass er sie einigermaßen aufrecht hielt und mit seiner Jacke abschirmte, die er um die Lampen gewickelt hatte. Schließlich war es nicht ratsam, dass jemand auf die sich bewegenden Lichter aufmerksam wurde.
    Sobald er die Zeltreihen hinter sich gelassen hatte, beschleunigte er seine Schritte und steuerte wieder auf den Fuß des Abhangs zu. Rasch warf er einen Blick zu den Ballonen hinüber.
    Mittlerweile waren alle prall gefüllt, und die Luftschiffer prüften nochmals ihre Karten und machten sich an die letzten Vorbereitungen.
    So schnell er konnte, arbeitete er sich wieder den Berg hinauf, im ständigen Bewusstsein, dass er sich – angesichts des heißen Öls samt zweier Flammen – bei einem Sturz leicht selbst in Brand setzen konnte. Trotz der Anstrengung begann er zu frieren, da jetzt, nachdem die Sonne untergegangen war, der Wind auffrischte.
    Sein Pferd begrüßte ihn mit leisem Wiehern, als er die ebene Stelle erreichte, wo er es zurückgelassen hatte. Er stellte die Öllampen ab, ging zum Pferd hinüber und nahm den Bogen und die Pfeilköcher an sich, die er vom Stallbesitzer geliehen – oder vielmehr gemietet – hatte.
    Nun würde er noch etwas brauchen, damit die Flammen nicht erloschen, während die Pfeile durch die Luft flogen.
    Watte. Stoff. Oder Ähnliches.
    Er blickte sich um und verfluchte sich, dass er nichts aus dem Lager mitgenommen hatte. Eine Uniformjacke zum Beispiel oder irgendetwas anderes.
    Das einzige Geeignete, was er nun zur Verfügung hatte, war seine eigene Kleidung. Also machte er sich daran, Stoffstreifen aus seiner Jacke herauszureißen und diese so um die Pfeilspitzen zu binden, dass vorne gerade noch genug frei blieb, um die Ballonhülle zu durchstechen.
    Als er auf diese Weise zehn Pfeile vorbereitet hatte, holte er die Öllampen. Er dachte erst einen Augenblick lang nach. Dann löschte er schließlich eine der beiden Lampen und öffnete sie, damit er die umwickelten Pfeilspitzen ins Öl tauchen konnte.
    Eine brennende Lampe sollte genügen. Von dieser entfernte er die Abschirmung, so dass die Flamme nun ungeschützt im Wind flackerte.
    Er griff nach dem Bogen und richtete sich auf. Mittlerweile war es so dunkel, dass er von unten nicht mehr gesehen werden konnte, und die Flamme der

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