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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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weiter am Empfangszimmer vorbei, wo der Mann, der Ives’ Aussage nach Gilfillan hieß und den Sherlock zunächst blutend auf dem Boden vorgefunden hatte, nun auf dem Sofa lag und vor sich hinschnarchte. Vorsichtig pirschten sie sich an ihm vorbei und durch die Eingangstür in den Vorgarten hinaus. Dann liefen sie die Straße hinunter bis zu der Stelle, wo die Pferde angebunden waren.
    »Und, hast du jetzt rausgefunden, was du wissen wolltest?«, fragte Matty, während sie aufstiegen.
    »Ich denke schon«, sagte Sherlock nachdenklich. »Es sind vier Mann im Haus, alles Amerikaner. Na ja, zumindest drei sind Amerikaner, den Vierten habe ich nicht sprechen gehört. Einer von ihnen ist nicht ganz richtig im Kopf, und einer ist ein Arzt, der sich um ihn kümmert. Die anderen beiden bewachen den Verrückten vermutlich und passen auf, dass er nicht abhaut. Zwei von ihnen sind wahrscheinlich rausgegangen, um Lebensmittel oder so was zu besorgen, und da hat der Verrückte, dessen Name John Wilkes Booth ist, den zurückgebliebenen Aufpasser bewusstlos geschlagen. Er dachte, dass ich zu irgendeinem Komplott gehöre, das es auf ihn abgesehen hat. Deshalb hat er mich auch ins Haus gezerrt.«
    »Aber was machen die eigentlich hier in England?«, fragte Matty.
    »Weiß ich auch nicht. Aber da geht irgendetwas vor sich. Jedenfalls ist das hier kein Erholungsheim für verrückt gewordene Killer.«
    »Verrückt gewordene
Killer

    »Ich werd dir alles erzählen, wenn wir wieder zurück auf Holmes Manor sind.«
    Für den Rückweg nach Farnham brauchten sie über eine Stunde, und Sherlocks Stimmung trübte sich zusehends mit jeder Meile, die sie zurücklegten. Wie sollte er nur Mycroft und Amyus Crowe erklären, dass als Ergebnis seiner diskreten kleinen Ermittlung die vier Männer im Haus nun gewarnt waren? Dass es nun jemanden gab, der darüber Bescheid wusste, dass sie etwas im Schilde führten? Hätte er das Ganze in Ruhe durchdacht, hätte er sich niemals in die Nähe des Hauses gewagt.
    Mycrofts Kutsche stand immer noch draußen, als sie Holmes Manor erreichten.
    »Also«, sagte Matty. »Dann mal viel Glück.«
    »Was meinst du damit, viel Glück? Kommst du nicht mit rein?«
    »Machst du Witze? Mr Crowe ist mir bis heute nicht geheuer, und dein Bruder jagt mir irgendwie Angst ein. Ich geh zurück auf mein Boot. Kannst mir ja morgen alles erzählen.« Und damit drehte er sich um und ging.
    Sherlock holte tief Luft. Dann betrat er das Haus, durchquerte die Halle zur Bibliothek und klopfte an.
    »Herein«, drang die dröhnende Stimme seines Bruders durch die Tür.
    Mycroft und Amyus Crowe saßen etwas abseits an einem langen Lesetisch. Vor ihnen türmte sich ein riesiger Bücherberg mit historischen, geographischen und philosophischen Abhandlungen. Außerdem hatten sie drei riesige Atlanten vor sich aufgeschlagen, mit Karten, auf denen Sherlock die Konturen des nord- und südamerikanischen Kontinents erkannte.
    Mycroft musterte Sherlock kritisch von oben bis unten.
    »Du bist angegriffen worden«, stellte er fest. »Von jemand Älterem.«
    »Und von jemandem, der nicht aus diesem Land kommt«, brummte Crowe.
    »Tatsächlich«, fuhr Mycroft fort und blickte auf Sherlocks Schuhe, »handelt es sich sogar um zwei Angreifer. Und einer von ihnen war geistig irgendwie debil.«
    »Und sie hatten eine Handfeuerwaffe«, fügte Crowe hinzu.
    »Woher wisst ihr das alles?«, fragte Sherlock verblüfft.
    »Ach, Kleinigkeiten«, sagte Mycroft und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das zu erklären, wäre jetzt Zeitverschwendung. Im Moment ist es viel wichtiger zu erfahren, wo du gewesen bist und warum man dich angegriffen hat.«
    Widerstrebend begann Sherlock, den beiden alles zu berichten, was vorgefallen war, wobei ihm am Ende seiner Erzählung auf einmal bewusst wurde, dass er ja immer noch Ives’ Revolver bei sich hatte. Er zog ihn aus dem Hosenbund hinter seinem Rücken hervor und legte ihn vor den beiden Männern auf den Tisch.
    »Ein Colt-Armeerevolver«, stellte Crowe fest. »Kaliber . 44 , sechs Schuss. Fünfunddreißig Zentimeter Abstand zwischen Hammer und Laufende. Hat mit einer Schussgenauigkeit von circa dreißig Metern den Colt Dragoon als bevorzugte Waffe der US -Armee abgelöst.« Im nächsten Augenblick krachte seine Faust so heftig auf die Tischplatte herab, dass der Revolver einen Satz machte. »Was in Gottes Namen und all seiner Erzengel hast du dir eigentlich dabei gedacht, so einfach in dieses Haus da

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