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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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bestand.
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    sternkai 06
    45 dienstag
    »Southampton Post Office«, las Sherlock atemlos. »
SS Great Eastern
Kai, 06.45 , Dienstag. Das muss es sein! Der Ort, wohin das Telegramm geschickt werden sollte, der Liegeplatz des Schiffes und die Abfahrtszeit!«
    »Kein besonders cleverer Kode«, überlegte Crowe. »Aber vermutlich das Beste, was sie in der kurzen Zeit in einer heftig schaukelnden Kutsche zustande gebracht haben.« Er blickte Mycroft an. »Ich vermute, wir beide wissen, was als Nächstes zu tun ist, oder?«
    Mycroft nickte. »Ich werde das Nötige in die Wege leiten.«
    Sherlock sah von einem zum anderen. »Und
was
ist als Nächstes zu tun?«, wollte er wissen.
    Die beiden Männer starrten sich einen Moment lang an. Schließlich war es Mycroft, der das Schweigen brach.
    »Sie haben Plätze auf einem Schiff gebucht, das morgen früh um Viertel vor sieben aus Southampton ausläuft. Während wir hier herumrätseln und die nächsten Schritte in die Wege leiten, werden sie Southampton inzwischen erreicht haben. Und bis ich über den Dienstweg die örtliche Polizei mobilisiert habe, ist das Schiff längst ausgelaufen.«
    »Also sind sie uns entkommen«, sagte Sherlock.
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Mycroft. »Schiffe nach Amerika laufen jeden Tag aus. Die meisten haben auch Passagiere an Bord, wenngleich ihre Hauptaufgabe darin besteht, Briefe und Pakete zu befördern. Denn damit lässt sich das meiste Geld verdienen. Wenn es uns noch gelingt, Tickets für ein Schiff zu buchen, das morgen oder übermorgen ausläuft und den gleichen Hafen ansteuert, werden wir kurz nach ihnen dort ankommen. Vielleicht sogar noch vor ihnen. Möglicherweise erwischen wir ein leichteres Schiff oder eines mit stärkerem Antrieb. Sicher haben sie sich ihr Schiff nicht aus der Erwägung heraus ausgesucht, dass sie verfolgt werden. Sie wollten einfach nur die erstbeste Gelegenheit nutzen, das Land schnellstmöglich zu verlassen.«
    »Wir?«
, fragte Sherlock.
    »Mr Crowe muss gehen«, erwiderte Mycroft, »weil die USA in seinen Zuständigkeitsbereich fallen und er die Unterstützung der lokalen Polizei anfordern kann. Natürlich wird er auch seine Tochter mitnehmen, weil er sie nicht unbeaufsichtigt zurücklassen kann. Ich werde allerdings hierbleiben, um die britische Regierung über die Vorfälle in Kenntnis zu setzen und sicherzustellen, dass Mr Crowe jedwede diplomatische Unterstützung zuteil wird, die er braucht.«
    »Können wir den Pinkerton-Leuten nicht einfach ein Telegramm schicken und sie anweisen, die
Great Eastern
abzufangen, wenn sie einläuft?«
    Mycroft schüttelte energisch den Kopf, so dass die feisten Wangen wie Wackelpudding bebten. »Du vergisst«, erwiderte er, »dass wir keine klare Beschreibung von den Männern haben. Jedenfalls keine, die eindeutig genug ist, um sie verhaften zu können. Mit Ausnahme von John Wilkes Booth würde man keinen der Männer identifizieren können. Du bist der Einzige, der das kann.«
    »Und was willst du damit sagen?«, fragte Sherlock, dem auf einmal der Atem stockte.
    »Ich kann dir nicht befehlen, das zu tun, Sherlock«, sagte Mycroft behutsam. »Ich kann dich guten Gewissens eigentlich noch nicht einmal
bitten
. Ich kann lediglich darauf hinweisen, dass Mr Crowe nicht in der Lage sein wird, die Männer festzunehmen, wenn er sie nicht identifizieren kann.«
    »Du möchtest, dass ich mit nach Amerika gehe?«, flüsterte Sherlock.
    »Ich könnte Onkel Sherrinford und Tante Anna erzählen, dass ich eine Bildungsreise für dich organisiert habe«, sagte Mycroft, »die vielleicht einen Monat oder so dauert. Sie werden natürlich zuerst dagegen sein, aber ich schätze mal, dass ich sie überreden kann.«
    »Das wird wahrscheinlich einfacher, als du glaubst«, antwortete Sherlock, der an Mrs Eglantine und die seltsame Macht denken musste, die sie im Haushalt seines Onkels und seiner Tante ausübte.

7
    Auf den Kais von Southampton wimmelte es nur so von Männern, Frauen und Kindern, die in ihrer besten Sonntagskleidung unterwegs waren. Einige strömten wie die Ameisen über die Gangways auf die Schiffe hinauf. Andere schoben sich in dichten Reihen in umgekehrter Richtung von den gerade eingelaufenen Schiffen auf die Kaianlagen hinab. Mit großen Augen sahen sie sich um und bestaunten das neue Land, das sie gerade betreten hatten. Menschen lagen sich in den Armen, um sich zu begrüßen oder zu verabschieden. Mitten durch das Gewimmel bahnten sich

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