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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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anscheinend gerade nicht belegt.
    Sherlock kraxelte die nächste Leiter hoch. Die Metallstruktur quietschte und schwankte unter ihm. Sherlock fragte sich, wann die Konstruktion wohl das letzte Mal auf ihre Sicherheit überprüft worden war und ob das
überhaupt
einmal geschehen war.
    Vom nächsten Balkon aus konnte er in vier weitere Fenster blicken.
    In den ersten zwei Zimmern hielt sich niemand auf.
    Doch durch das dritte Fenster konnte Sherlock vier Männer sehen, die mit einem Drink in der Hand herumstanden und sich unterhielten. Einer von ihnen war Ives, und auch Berle, den Doktor, erkannte Sherlock. Die anderen Männer hatte er jedoch noch nie zuvor gesehen.
    Das Entscheidende allerdings war, dass Matthew Arnatt mit den Ellenbogen aufs Fensterbrett gestützt auf die Straße hinausschaute, um neugierig das Treiben draußen zu beobachten. Er sah unverletzt aus. Jedenfalls waren aus der Entfernung keine Blutergüsse oder Schürfwunden zu sehen. Augenscheinlich bekam er auch genug zu essen. Zumindest wirkte er nicht hungrig und abgemagert. Er sah einfach nur gelangweilt aus … und traurig.
    Was sich schlagartig änderte. Denn im nächsten Augenblick bemerkte er Sherlock. Seine Augen leuchteten auf, und sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.
    Sherlock ging das Herz auf, als er sah, dass Matty am Leben und offensichtlich bei guter Gesundheit war. Die Angst, die er die ganze Reise über unterdrückt hatte, löste sich plötzlich, und er verspürte einfach nur noch eine große Erleichterung. Glücklich blinzelte er ein paar Tränen weg.
    Sherlock hob einen Finger an die Lippen, um Matty zu bedeuten, dass er sich nichts anmerken lassen sollte. Immer noch übers ganze Gesicht strahlend, nickte der Junge. Würden die Männer im Raum Matty so lächeln sehen, wäre ihnen schlagartig klar, dass da was im Busch war, so viel stand fest.
    Rasch zog Sherlock die Mundwinkel mit den Fingern zu einem übertrieben traurigen Gesichtsausdruck nach unten. Matty sah ihn stirnrunzelnd an. Sherlock versuchte noch einmal sein Glück und ließ diesmal auch die Augenbrauen traurig hängen. Gleich darauf schossen Mattys Brauen fast bis zur Haarwurzel empor. Er hatte verstanden! Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, und er machte die gleiche traurige Miene, die Sherlock noch kurz zuvor bei ihm gesehen hatte. Nur seine Augen waren weiterhin am Strahlen.
    »Geht es dir gut?«, formte Sherlock mit den Lippen die Frage.
    Matty antwortete mit leichtem Nicken.
    »Behandeln sie dich gut?«, formte Sherlock die nächste Frage.
    Matty runzelte die Stirn.
    »Behandeln … sie … dich … gut?«, probierte Sherlock es noch einmal, diesmal allerdings mit längeren Pausen zwischen den einzelnen Wörtern, damit Matty es leichter verstehen konnte.
    Wieder nickte Matty kaum merklich.
    »Wir holen dich raus«, teilte Sherlock ihm mit.
    Matty öffnete den Mund und formte die Worte: »Ich weiß!«
    Die Männer hinter Matty schienen ihre Unterredung langsam zu beenden, und so blieb ihnen nicht mehr viel Zeit. »Wohin bringen sie dich?«, formte Sherlock die nächste Frage mit den Lippen.
    Mattys Mund bewegte sich, doch Sherlock verstand nicht, was er sagte. Er runzelte die Stirn. Matty begriff und versuchte es noch einmal, aber Sherlock konnte mit seinen Lippenbewegungen nichts anfangen.
    Da bewegte Matty seine Hand über den Fensterrahmen, als ob er etwas schreiben würde. Sollte das etwa eine Botschaft für Sherlock sein, einradiert in Staub und Dreck? Dann wies er nach draußen auf die Fensterbank und anschließend über die Straße auf die alte marode Kirche, die Sherlock zuvor gesehen hatte. Er hob die Augenbrauen, anscheinend um Sherlock zu fragen, ob er verstanden hatte. Sherlock schüttelte den Kopf. Matty unternahm einen weiteren Versuch. Er tat so, als würde er etwas auf den Fensterrahmen schreiben, wies dann auf die Fensterbank und schließlich wieder auf die Kirche oder vielmehr auf den Kirchturm. Dann hielt er zwei Finger hoch, zeigte auf Sherlock, dann auf sich, um anschließend drei Finger hochzuhalten und die Achseln zu zucken, als wäre er verwirrt.
    Das war verrückt. Was immer Matty ihm für eine Botschaft zu übermitteln versuchte, Sherlock wurde einfach nicht schlau daraus.
    Er wollte gerade signalisieren, dass er immer noch nicht begriffen hatte, was Matty meinte, als einer der Männer den Raum durchquerte, Matty an der Schulter packte und ihn vom Fenster wegzerrte. Da er nicht nach draußen sah, nahm Sherlock an,

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