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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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öffnen. Das ist hier im Diogenes Club so üblich. Dadurch wird unerwünschtes Reden vermieden, eine Sache, die die meisten Mitglieder als unerfreulich empfinden. Draußen stand ein Mann.«
    »Dieser Mann?«, hakte Crowe nach und zeigte auf den Körper, der auf dem Stuhl zusammengesunken war.
    »Ja«, sagte Mycroft und zuckte bei dem Anblick zusammen. »Das ist er. Ich habe ihm bedeutet hereinzukommen, was er dann auch machte. Danach schloss ich die Tür hinter ihm und …«
    Seine Stimme brach ab. Seine Hand – diejenige, die nicht das Messer hielt – hob sich, als wollte er etwas an seiner Stirn betasten. »Das ist alles, woran ich mich erinnere. Jedenfalls, bis ich wieder ein Klopfen an der Tür hörte. Ich dachte, ich hätte es mit einem von jenen Momenten zu tun, die die Franzosen als Déjà-vu bezeichnen und bei denen man glaubt, dass etwas passiert, was sich zuvor schon einmal haargenau so ereignet hat. Ich öffnete also die Tür und sah Brinnell und erneut Besucher vor mir. Nur dass Sie es waren, also Sie und Sherlock. Ich war verwirrt und drehte mich um. In der Erwartung, den ersten Besucher hinter mir zu sehen.« Mycroft wies auf die Leiche im Stuhl. »Und das tat ich auch«, fuhr er fort. Eine Spur des trocken nüchternen Tons, den Sherlock von seinem Bruder sonst gewohnt war, schlich sich langsam wieder in Mycrofts Stimme. »Allerdings nicht so, wie ich erwartet hatte.«
    »Mister Holmes«, sagte Crowe. »Nur der Vollständigkeit halber und weil die Polizei zweifellos gleich dieselbe Frage stellen wird: Haben Sie den Mann umgebracht?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, den Mann umgebracht zu haben«, antwortete Mycroft vorsichtig.
    »Ich würde vorschlagen, dass Sie auf diese Frage das nächste Mal besser mit einem einfachen Nein antworten. Auch wenn das wohl zunächst nicht allzu viel bringen wird.« Crowe seufzte. »Kennen Sie einen guten Anwalt?«
    »Der Diogenes Club hat einen in seinen Diensten«, erwiderte Mycroft. »Brinnell kann Ihnen Namen und Adresse geben.«
    »Dann seien Sie, was immer auch in nächster Zukunft passieren mag, versichert, dass wir uns um den Diogenes-Anwalt kümmern und alles in unserer Macht Stehende unternehmen werden, damit Sie wieder auf freien Fuß kommen.«
    Mycroft wandte sich um und warf einen Blick auf die Leiche. »Das könnte schwierig werden«, sagte er mit qualvoller Stimme. »Es gibt herzlich wenig Spuren. Und das bisschen, was es gibt, scheint mich zu belasten.«
    »Du hast ihn nicht umgebracht«, sagte Sherlock in bestimmtem Ton. »Ich weiß nicht viel von dem, was hier passiert ist, aber so viel weiß ich doch.«
    Mycroft lächelte zaghaft und klopfte ihm auf die Schulter. »Danke«, sagte er. »Das konnte ich jetzt gut gebrauchen.«
    Ein Tumult draußen im Clubraum verriet ihnen, dass die Polizei im Anmarsch war.
    »Ich schlage vor, Sie legen das Messer auf den Tisch«, ergriff Crowe das Wort. »Macht sich nie sehr gut, eine Waffe in der Hand zu haben, wenn die Polizei aufkreuzt.«
    Mycroft trat an den Tisch und legte das Messer ab, gerade als die Tür aufflog und eine Gruppe blau uniformierter Männer hereinstürmte. Crowe trat ihnen entgegen und verdeckte so Mycrofts letzte Bewegung.
    »Es hat einen Mord gegeben«, sagte er. »Die Leiche ist drüben am Tisch, ebenso wie das Messer, mit dem das Verbrechen vermutlich verübt wurde.«
    »Und wer sind Sie?«, fragte der leitende Constable.
    »Mein Name ist Amyus Crowe. Und wie heißen Sie?«
    »Ein ausländischer Gentleman also«, gab der Polizist nur zur Antwort und bedachte seine Begleiter mit einem vielsagenden Blick. »Waren Sie hier, als die Tat begangen wurde?«
    »Ich habe Sie nach Ihrem Namen gefragt«, sagte Crowe mit beherrschter Stimme.
    »Ich bin Sergeant Coleman«, bequemte sich der Polizist jetzt zu antworten und drückte demonstrativ den Rücken durch. »Vielleicht könnten Sie dann jetzt auch auf meine Frage eingehen.« Er hielt kurz inne.
»Sir.«
    »Ich war draußen vor der Tür«, erwiderte Crowe. »Zusammen mit diesem jungen Mann hier. Der Diener kann das bezeugen.«
    »Und wie heißt der junge Mann?«
    »Sherlock Holmes«, antwortete Sherlock.
    »Und wer also war
in
diesem Raum?«, bohrte der Sergeant nach.
    Crowe zögerte und zuckte kaum merklich zusammen. »Ich glaube, dieser Gentleman hier.« Er wies mit einem Nicken auf Mycroft.
    Der Sergeant trat auf Mycroft zu. »Stimmt das, Sir?«, fragte er ihn.
    Mycroft nickte. »Ich war im Raum«, erwiderte er mit fester Stimme.
    »Und wie ist Ihr

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