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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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suchte, und so hielt er einfach nach allem Ausschau, was ihm ungewöhnlich erschien. Er nahm die getäfelten Wände in Augenschein und die Bilder, die daran hingen. Er zog sogar einen der Stühle unter dem Tisch hervor und schleppte ihn zur Wand hinüber, damit er daraufsteigen und die Kanten derjenigen Bilderrahmen inspizieren konnte, die sich kurz unterhalb der Decke befanden. Dann warf er sich auf den Boden und untersuchte den Teppich, um zu sehen, ob jemand etwas hatte fallen lassen, was sich in den Fasern verfangen hatte.
    »Was gefunden?«, rief Crowe nach einer Weile.
    »Bisher nicht«, erwiderte er niedergeschlagen.
    Er bewegte sich weiter im Raum voran und ließ die Augen über jeden Quadratzentimeter wandern. Als er die Tischkante erreichte, fiel ihm etwas auf dem Boden darunter auf: ein kleines Lederetui, das unmittelbar im Schatten des Tischbeins deponiert worden war. Für Sherlock wirkte es so, als hätte jemand gewollt, dass es rasch verschwand.
    »Ich hab hier was«, verkündete Sherlock. Er fischte das Etui hervor und legte es auf den Tisch.
    Crowe ließ von der Leiche ab, um zu sehen, was Sherlock gefunden hatte. Kritisch untersuchte er den Gegenstand.
    »Grundkonstruktion aus Holz, mit Lederüberzug, Scharniere, Schlösser und Sockelfüße aus Messing«, murmelte er. »Nichts Ungewöhnliches oder Besonderes. Keine Abnutzungsspuren an Füßen und Griffschlaufe, was darauf schließen lässt, dass es neu ist. Ah, schau dir mal die Schlaufe genauer an – siehst du den Faden, der daran festgebunden ist? Vermutlich war dort ein Preisschild befestigt. Unser Mann hier – oder jemand anderes – hat es abgerissen, aber den Faden vergessen. Was ein Fehler war.« Er langte nach dem Etui und öffnete die beiden Schlösser. »Nicht verschlossen. Gut für uns.« Er öffnete es, und sie blickten hinein.
    Das Etui war mit einem roten Material ausgeschlagen, bei dem es sich vermutlich um Seide oder Satin handelte. Es war außerdem stark ausgepolstert, so dass im geschlossenen Zustand jeder Gegenstand im Etui fest zwischen den beiden Seiten zusammengepresst wurde. »Hier sind zwei Abdrücke in der Polsterung, siehst du?« Crowe zeigte auf die beiden Bereiche, in denen die Polsterung eingedrückt war, was darauf schließen ließ, dass das Etui zwei Gegenstände enthalten hatte. Doch Sherlock hatte die beiden Stellen bereits bemerkt.
    »Zu unscharf, um Rückschlüsse auf die Umrisse zu ziehen. Auch wenn es anscheinend unterschiedliche Gegenstände gewesen sind.«
    »Die Polsterung um einen der Abdrücke herum weist eine andere Farbe auf«, hob Sherlock hervor. »Sie ist etwas dunkler.«
    »Könnte einfach durch Abnutzung hervorgerufen worden sein«, brummte Crowe.
    »Aber das Etui ist neu – gerade erst gekauft.«
    »Da ist was dran.« Crowe betastete die Oberfläche des Materials. »Hm, leicht feucht. Das ist merkwürdig. Hier war etwas Nasses drin – vielleicht eine Flasche mit einer Flüssigkeit, aus der etwas ausgelaufen ist.«
    Sherlock blickte sich im Raum um. »Eine Flasche mit was?«
    »Ich bin noch nicht sicher. Lass uns diese Information einfach für später im Hinterkopf behalten.« Er schloss den Deckel des Etuis und schaute sich um. »Was ist mit den Paneelen dort an der Wand – irgendwelche Hinweise auf Geheimtüren? Oder auf Fenster, die sich dahinter befinden? Jemand muss diesen Raum betreten und wieder verlassen haben, ohne dass er gesehen wurde.«
    »Daran hab ich auch schon gedacht, aber es gibt keinerlei Spuren von Scharnieren oder Fugen. Außerdem habe ich die Wände abgeklopft, aber keine Stelle klang verdächtig hohl.«
    »In Ordnung.«
    »Wollen Sie es überprüfen?«
    »Warum sollte ich?« Crowe klang überrascht. »Du hast ein scharfes Paar Augen und einen klaren Verstand dahinter. Was ist mit dem Teppich?«
    »Sieht aus, als würde er täglich gereinigt werden, und ich kann nichts entdecken, was heute darauf gefallen sein könnte.«
    »Also«, sagte Crowe grimmig, »haben wir nichts.«
    »Außer …«, begann Sherlock.
    »Außer was?«
    »Außer einer nassen Stelle auf dem Teppich. Gleich hier. Und sie ist kalt.«
    Crowe starrte Sherlock überrascht an. »Eine was?«
    »Eine nasse Stelle. Vielleicht hat jemand ein Glas Wasser umgestoßen.«
    Crowe hob die Augenbrauen. »Interessant. Wir haben ein Etui, in dem sich womöglich eine Flasche mit irgendeiner Flüssigkeit befunden hat, und wir haben eine nasse Stelle, an der vielleicht etwas aus dieser Flasche verschüttet worden ist. Was wir

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