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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Brieföffner auf das Tier einsticht, bewegt der andere es hin und her. Wollen doch mal sehen, ob wir den Riss und die Wunde an dem armen Geschöpf reproduzieren können. Vermutungen bringen uns nicht weiter – was wir jetzt mehr als alles brauchen, sind Beweise.«
    Er wies mit einer knappen Geste zur Tür. »Geh und schau, ob du den Diener auftreiben kannst, diesen Brinnell. Bring ihn her. Es gibt da ein paar Fragen, mit denen ich ihn gerne konfrontieren möchte.«
    Sherlock machte sich auf den Weg in den Clubraum. Die anwesenden Clubmitglieder blickten irritiert zu ihm auf, als er an ihnen vorbeiging. Sie hatten die Polizisten gesehen, und ganz offensichtlich wussten sie, dass da etwas Ungewöhnliches im Gange war. Aber trotzdem schienen sie entschlossen zu sein, so zu tun, als würde im heiligen Umfeld des Clubs alles innerhalb gewohnter ruhiger Bahnen verlaufen. Sherlock versuchte, sich so klein wie möglich zu machen und sich leise fortzubewegen. Während er sich so zwischen den grünen Armsesseln hindurchschlängelte, musste er sich eingestehen, dass er einfach nicht schlau daraus wurde, was sein Bruder an diesem Club fand. Es war der ödeste Ort, an dem er jemals gewesen war – einmal abgesehen natürlich von dem Mord. Aber Sherlocks Vermutung nach gehörte die Beherbergung von Mördern nicht zu den Gepflogenheiten des Clubs.
    In der Eingangshalle stieß er schließlich auf Brinnell. Der Diener sah besorgt aus. Sherlock wollte ihn gerade bitten, ihn zurück in den Besucherraum zu begleiten, als Brinnell einen Finger an den Mund legte und ein warnendes »Pst« von sich gab. Sherlock zeigte daraufhin erst auf Brinnell und dann zum Besucherzimmer. Der Diener nickte. Er ging an Sherlock und anschließend an der Treppe vorbei und steuerte auf eine Tür zu, die vermutlich nach hinten in den Dienstbotenbereich führte. Nach wenigen Minuten kam er mit einem anderen livrierten Diener zurück, der älter und größer war als er. Nachdem er den Mann in der Halle zurückgelassen hatte – vermutlich damit er dort Posten bezog, um aufzupassen, dass keine Fremden hereinkamen und Lärm machten –, folgte er Sherlock zurück durch den Clubraum.

    Als sie in den Besucherraum kamen, stand Crowe noch exakt an derselben Stelle, an der Sherlock ihn verlassen hatte.
    »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie sich Zeit nehmen, mit uns zu reden«, sagte er zu dem Diener, als Sherlock die Tür schloss. »Ich kann mir vorstellen, dass Sie gerade jetzt eine Menge um die Ohren haben – wegen des Mordes und all dem.«
    »Schockierende Sache das«, erwiderte Brinnell und warf einen scheuen Blick zur Leiche hinüber. »Einfach schockierend.«
    »Sie haben den Gentleman hier in den Besucherraum geführt, richtig?«
    »Das habe ich, Sir. Habe ich.«
    »Wie ist er aufgetreten?«
    Brinnell dachte einen Augenblick nach. »Er ist zur Vordertür reingekommen, genauso wie Sie beiden Gentlemen. Er hat mir eine Karte gegeben. Auf die Rückseite hatte er den Namen von Mister Holmes geschrieben und noch ein paar Worte, mit denen ich nicht richtig etwas anfangen konnte.«
    »Was waren das für Worte?«
    Brinnell runzelte die Stirn und versuchte nach Kräften, sich zu erinnern. »Ich glaube, es war der Name von einem anderen Club«, sagte er schließlich. »Aber ich kann mich nicht erinnern, um welchen es sich handelt. Erst dachte ich, dass es den Gentleman an den falschen Ort verschlagen hat, bis ich dann Mr Holmes’ Namen auf der Rückseite sah.«
    Ein anderer Club! Aus irgendeinem Grund erregten die Worte des Mannes Sherlocks Aufmerksamkeit. Ein anderer Club …
    Er behielt den Gedanken erst einmal im Hinterkopf, bis er ausführlicher darüber nachdenken konnte.
    »Also wusste er offensichtlich über die Gepflogenheiten des Diogenes Clubs Bescheid«, stellte Crowe fest. »Er wusste jedenfalls genug, um nicht zu sprechen.«
    »Ich vermute, das tat er, Sir. Ja, das vermute ich.«
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich habe die Karte auf ein Tablett gelegt und sie Mister Holmes gebracht. Er wartete bereits hier drinnen. Er schien irritiert zu sein, als würde er den Mann gar nicht erwarten, sondern jemand anderen. Irritiert, so hat er ausgesehen. Ich glaube, er wollte den Burschen schon wegschicken. Aber dann drehte er die Karte um und las, was auf der Rückseite stand. Daraufhin schien er seine Meinung zu ändern und sagte: ›Bringen Sie den Mann herein, Brinnell.‹ Also bin ich zurückgegangen, um den Mann zu holen, und habe ihn

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