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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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einen Gestank, der die schlimmsten Elemente von Teer, menschlichen Ausscheidungen und verfaulenden Pflanzen in sich vereinte. Und verzweifelte Kinder, die kaum mehr als Tiere waren. Das hier war definitiv die Hölle.
    Er hatte das Gefühl, als könne er einfach nicht mehr weiter. Er wollte sich nur noch hinsetzen und sich zu einem Ball zusammenzurollen, in der Hoffnung, diesen Albtraum zu vertreiben und endlich aufzuwachen. Denn das hier konnte doch nichts anderes als ein Albtraum sein. Es konnte doch nicht wirklich solche Orte wie diesen geben?
    Aber es war kein Traum. Er wusste, dass es wirklich war. Er durfte nicht aufgeben. Er musste einen Weg hinaus finden.
    Denn Mycroft brauchte ihn.
    Da nahm er weiter vorne plötzlich einen schmalen Lichtstreifen wahr, der sich diagonal durch den Tunnel zog. Vermutlich nur ein Spalt im Mauerwerk, durch den das schwache Sonnenlicht sickerte. Aber seinen mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnten Augen kam es wie eine Säule aus purem Gold vor. Er stolperte darauf zu, in der Hoffnung, dass der Spalt vielleicht groß genug war, um hindurchzuklettern. Hinauf zum Bahnhof. Hinauf zu Sicherheit und Normalität.
    Doch das war er nicht. Der Spalt war kaum breit genug, dass er die Finger hineinbekam. Und das Licht war nicht viel mehr als ein Schimmern, das durch ein Wasserrinnsal brach. Wütend und frustriert krallte er die Hände ins Mauerwerk, in der irrationalen Hoffnung, dass er den Spalt erweitern könnte. Einen Moment lang widerstand es seinen Bemühungen, doch dann bröckelte ein Stück ab und fiel zu Boden.
    Unter der abgeplatzten Schicht erhaschte sein Blick etwas, das sich bewegte. Etwas Hartes, Schwarzes und Glänzendes. Er starrte darauf und fragte sich, worum zum Teufel es sich da handeln mochte, als er im nächsten Augenblick vor Entsetzen auch schon zurückschreckte. Denn plötzlich erkannte er, worauf er da starrte. Es war ein Gewimmel von Käfern – oder vielleicht auch Kakerlaken –, die jetzt, da er die Wände ihres Verstecks eingerissen hatte, vor dem Licht und der einfallenden Luft davonhuschten. Innerhalb von Sekunden waren sie verschwunden und lediglich ein gezacktes raues Loch blieb zurück. Sherlock blickte sich um und spürte, wie seine Haut zu kribbeln begann. Ob es wohl hinter jeder Wand, jedem Ziegelstein hier unten genauso war? Gab es eine andere, verborgene Welt augenloser Käfer, die in Höhlen und Kanälen hausten und dasjenige nach Essbarem durchwühlten, was selbst die wilden Kinder noch übrig ließen?
    Aufmerksam lauschte er in die Dunkelheit, und schon bald meinte er, überall um sich herum das leise Huschen und Wuseln von Käfern zu vernehmen. Sie umzingelten ihn! Und würden ihn lebendig begraben!
    Mit einem Schrei tiefsten Entsetzens rannte er davon.
    Er hatte erst zehn Schritte in den Tunnel hinein getan, als sich aus der Dunkelheit plötzlich etwas von oben auf ihn herabstürzte.
    Er schrie und hieb verzweifelt auf das ein, was auch immer sich um sein Gesicht schlang. In seiner Phantasie stellte er sich ein Gewimmel von Käfern vor, die alle zusammenarbeiteten. Oder vielleicht auch nur eine einzige gigantische Kakerlake, die so groß wie sein Kopf war. Aber als sich seine Finger in das Ding krallten, stellte er fest, dass er es mit Lumpen und schleimiger Haut zu tun hatte. Eine Hand versuchte ihn unter dem Kinn zu packen. Es war eines von den wilden Kindern, die ihn durch die Tunnel verfolgt hatten! Irgendwie musste es seinem Gegner gelungen sein, vor ihn zu gelangen. Dicht an das Mauerwerk über Sherlocks Kopf geschmiegt hatte er ihm aufgelauert und sich dann auf ihn herabgestürzt. Seine Finger schlossen sich um den Hals des Kindes, gerade als er dessen Mund samt der Zahnreste spürte, die versuchten, sich in seine Wange zu verbeißen. Jetzt konnte er das Kind richtig sehen. Es war ein Mädchen! Sie war klein und schwach, und obwohl sie sich drehte und wand wie ein Aal, gelang es ihm, mit seiner anderen Hand ihr Bein – oder womöglich auch ihren Arm – zu packen. Er zögerte einen Augenblick. Schließlich hatte er es mit einem
Kind
zu tun, mit einem
Mädchen
, und zivilisierte Menschen taten Mädchen nicht weh. Aber ihre Fingernägel krallten sich schmerzhaft in seine Haut, und er sah keinen anderen Ausweg. Mit einer ruckartigen Bewegung beförderte er sie von sich herunter und schleuderte sie durch den Tunnel. Sie landete auf dem weichen, matschigen Boden und überschlug sich ein paarmal.
    In dem spärlichen Licht, das in den Tunnel

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