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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Violine bei Bedarf immer noch verfeuern«, fuhr Mycroft fort. »Wie viel hast du eigentlich dafür ausgegeben?« Er hob eine Hand. »Nein, sag’s mir lieber nicht. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Geh und bring das … Ding … auf dein Zimmer und dann komm wieder runter, um mir beim Mittag Gesellschaft zu leisten.«
    »Aber du hast doch gerade erst Frühstück gehabt.«
    »Sherlock, wenn ich Lust habe, bekrittelt zu werden, kehre ich wieder in meine Unterkunft zurück und unterhalte mich mit meiner Vermieterin.«
    Daraufhin flitzte Sherlock auf das Zimmer, das Amyus Crowe für ihn gebucht hatte, und legte seine Violine auf dem Bett ab. Als er wieder herauskam, bemerkte er, dass das Nebenzimmer, welches Crowe bezogen hatte, offen stand. In der Erwartung, den Amerikaner dort anzutreffen, blickte er hinein. Aber stattdessen stieß er nur auf ein Zimmermädchen, das das Bett machte. Und Crowes Reisetasche war nirgends zu sehen.
    »Entschuldigen Sie, was ist mit dem Mann, der dieses Zimmer hatte?«
    Das Zimmermädchen drehte sich um. »Er hat ausgecheckt, Sir«, erwiderte es und machte einen Knicks.
    »Ausgecheckt?«
    »Ja, Sir – etwas unerwartet.«
    »Oh. Danke.«
    Er eilte hinunter, um Mycroft die Neuigkeit mitzuteilen. Doch Crowe stand im Mantel und mit seiner Reisetasche vor den Füßen schon in der Hotellobby.
    »Ah, Sherlock. Ich hatte gehofft, dich noch zu sehen.«
    »Sie fahren?«
    »Für mich gibt es hier nichts mehr zu tun. Dein Bruder nimmt mir die Verantwortung für dich ab. Und ich sollte wieder zurück und mich um Ginny kümmern.«
    »Aber …« Sherlock verstummte. Denn er wusste, dass Crowe recht hatte.
    »Genau! Es hat keinen Sinn, die Fakten zu leugnen. Ich werde auf diesem Trip nicht gebraucht. Das ist in Ordnung – ich bin erwachsen und komme damit klar.«
    »Ich wünschte, Sie würden mitkommen.«
    In Crowes Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck. »Das tue ich auch. Irgendwas ist verquer an der ganzen Sache. Ich glaube, dass der sonst so unfehlbare Geist deines Bruders dadurch gelitten hat, dass man ihn wie einen gemeinen Kriminellen eingesperrt hat. Und durch den Umstand, dass die Einschläge verdammt nahe kommen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er sich irgendwo mit seinen Plänen verkalkuliert hat, ohne dass ich sagen könnte, an welcher Stelle genau. Aber ich bin überzeugt, dass diese kleine Expedition nach Russland ein Fehler ist. Leider kann ich ihn nicht davon überzeugen, die Sache abzublasen. Wir hatten vorhin in dieser Sache bereits einen kleinen Wortwechsel. Doch er ist fest entschlossen zu gehen. Ich glaube, dass sein Mann in Moskau verschwunden ist, bereitet ihm mehr Kummer, als er zugibt.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist nie leicht, jemanden aus seiner Gruppe zu verlieren. Mir selbst ist das mehr als einmal passiert. Trotzdem verstehe ich nicht, warum er dich auch noch mitschleppen muss.«
    »Richten Sie … Virginia meine Grüße aus.«
    »Das werde ich, versprochen.« Crowe streckte die Hand aus. Feierlich schüttelte Sherlock sie, wobei seine Finger in Crowes riesiger Faust verschwanden.
    »Pass auf dich auf. Und auf Mycroft. Er wird sich nicht gerade in seinem Element bewegen.«
    Ein Hoteldiener eilte herbei, um Crowes Tasche zu nehmen. Doch der Amerikaner winkte ab. »Wenn ich zu alt bin, um eine Tasche zu heben, werde ich um Hilfe bitten. Aber eher nicht«, sagte er. Er nahm seine Tasche auf und warf sie sich über die Schulter. »Besuch uns, wenn du wieder zurück bist. Du musst uns alles erzählen, was passiert ist.«
    »Das werde ich.«
    Sherlock sah zu, wie Crowe zur Hoteltür hinausging, ohne sich noch einmal umzublicken. Er hatte das Gefühl, als wäre ein Teil aus ihm herausgeschnitten worden. Er fühlte sich einsam und verletzlich.
    Schließlich begab er sich ins Restaurant, wo Mycroft bereits mit einem Steinbutt vor sich auf dem Teller an einem Tisch saß.
    »Wäre ich der liebe Herrgott«, sagte er im Plauderton, als Sherlock niedergeschlagen am Tisch Platz nahm, »hätte ich dafür Sorge getragen, dass genießbare Fische auch leicht zu essen sind. Es kommt mir wie ein Fehler im Schöpfungsentwurf vor, dass etwas so gut Schmeckendes so mühselig zu entgräten ist. Entweder ist uns etwas zu essen bestimmt oder eben nicht. Es sollte keinen Mittelweg geben.« Er blickte auf. »Ist Mr Crowe aufgebrochen?«
    »Ja, ist er.«
    »Gut.« Mycroft hob ein Stückchen Fisch auf sein Messer und bugsierte es anschließend auf die Gabel. »Er missbilligt meinen

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