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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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erinnern, aber die wissen nix von einem großen Amerikaner, der hier durchgekommen ist. Wie sieht’s mit dir aus?«
    »Ich finde mich jetzt in der Stadt zurecht.«
    »Na, das ist doch mal was«, erwiderte Matty mit ironischem Ton. »Zumindest falls wir mal vorhaben, hierherzuziehen.«
    »Unterschätze nie die Nützlichkeit geographischer Kenntnisse.«
    Matty schaute ihn nur an. »Und was machen wir als Nächstes?«, fragte er schließlich.
    Sherlock dachte einen Augenblick nach. Die Frage hatte er sich selbst schon gestellt. »Ich denke, wir könnten zurück zum Bahnhof gehen und mit den Fahrkartenverkäufern und Schaffnern reden«, brachte er träge hervor. »Aber die bekommen Hunderte von Reisenden am Tag zu sehen, und es gibt keine Garantie, dass sie sich an Mr Crowe erinnern. Außerdem, wenn er weiterhin so vorsichtig agiert wie in Farnham, wäre er an einer früheren Station ausgestiegen und hätte sich vielleicht eine Kutsche gemietet, die ihn und Virginia nach Edinburgh bringt.«
    »Wenn er überhaupt hier ist«, hob Matty hervor. »Schließlich hat einzig und allein ein Kaninchenkopf dich hierhergeführt. Nicht gerade ein umwerfender Anhaltspunkt. Ich halte es immer noch für möglich, dass wir eventuell völlig auf dem Holzweg sind.«
    »Obwohl Rufus verschwunden ist?«, fragte Sherlock.
    Matty zuckte die Achseln. »Das ist natürlich ’n Argument. Schön, vermutlich ist an der Sache also was dran. Aber was machen wir jetzt, wo die Spur uns hierher geführt hat? Warten, bis uns noch eine über den Weg läuft?«
    »Matty«, sagte Sherlock bedächtig, »ich hab’s schon mal gesagt und sage es wieder: Du magst vielleicht kein Genie sein, aber du hast die Gabe, das Genie in anderen hervorzubringen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Amyus Crowe hat einen Hinweis hinterlassen, der uns nach Edinburgh führen würde, wenn wir ihn richtig deuten. Warum hat er das getan? Diese Frage haben wir uns noch nicht gestellt.«
    »Weil er wollte, dass wir ihm folgen«, erwiderte Matty.
    »Genau. Er wollte, dass wir ihm folgen. Er hat nicht einfach ›Auf Wiedersehen – ich fahr’ nach Edinburgh!‹ gesagt. Er wollte, dass wir genau wissen, wohin er sich begibt, und der einzige Grund dafür bestand darin, dass er wollte, dass wir ihm folgen. Er will unsere Hilfe. Und jetzt, da wir hier sind, wird er uns nicht einfach so in der Luft hängen lassen. Er wird irgendwo einen weiteren Hinweis hinterlassen. Einen, der uns geradewegs dorthin führt, wo er sich versteckt.«
    »Warum konnte er das nicht gleich zu Anfang machen?«, fragte Matty.
    »Weil er da lediglich wusste, dass Virginia und er sich nach Edinburgh aufmachen. Ist er erst einmal hier, wird er sich ein ruhiges Fleckchen zum Niederlassen suchen – irgendwo, wo er nicht entdeckt wird. Nicht in einem Hotel also. Eher so etwas wie ein Cottage, das er irgendwo außerhalb der Stadt anmietet. Und sobald er seine Adresse weiß, wird er einen Weg finden, sie uns mitzuteilen.«
    »Aber er hat keine Ahnung, wo wir sind«, gab Matty zu bedenken.
    »Also wird er eine Nachricht an einer Stelle hinterlassen, an der wir auf sie stoßen können, ganz gleich, wohin es uns in der Stadt verschlagen hat.« Er dachte an die Zeitung zurück, die er im Zug gelesen hatte. Insbesondere an die Seite mit den Kleinanzeigen, die ihn so fasziniert hatte: Nachrichten von einer Person an die andere oder von einer Person an eine Gruppe, entweder unverschlüsselt oder kodiert. »Er wird eine Kleinanzeige in der Lokalzeitung schalten«, sagte er, auf einmal völlig überzeugt. »Er weiß, dass das zu den Möglichkeiten gehört, die ich mit Sicherheit prüfe.«
    »Aber was, wenn wir sie übersehen? Was, wenn er sie gestern reingesetzt hat?«
    Sherlock schüttelte den Kopf. »Er wird nicht wissen, an welchem Tag wir eintreffen. Wie ich Amyus Crowe kenne, wird er die Anzeige für eine ganze Woche bezahlen.«
    Matty nickte. Entweder ergab das, was Sherlock gesagt hatte, absolut Sinn für ihn, oder er war bereit, ihm einfach zu vertrauen. »Dann lass uns Lokalzeitungen kaufen. Alle, die es gibt.«
    »Wie viele sind das denn?«, erkundigte sich Sherlock und fragte sich, ob sie sich durch zehn oder zwölf verschiedene Zeitungen würden wühlen müssen oder ob Amyus Crowe die Anzeigen in allen geschaltet hatte.
    »Drei«, sagte Matty. Er wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber wieder zu Sherlock um. »Du wirst sie lesen müssen«, stellte er klar, »weil ich nicht lesen kann. Und ich hab’ kein Geld

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