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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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nichts von Rufus Stone gehört. Niedergeschlagen nahmen Sherlock und Matty ihr Frühstück aus Hafer-Porridge ein, das ihnen ein wortkarges Dienstmädchen servierte. Der Brei war so dick, dass Sherlock ihn mit einem Messer in Stücke hätte schneiden können. Darüber hinaus sah er wie Schweinefutter aus, aber er war erstaunlich lecker und noch dazu sehr sättigend.
    »Wie sieht unser Plan aus?«, fragte Matty.
    »Ich werde sehen, dass ich einen Buchladen oder eine Bücherei auftreibe«, erwiderte Sherlock. »Ich brauche einen Stadtplan, und ich muss mehr über Edinburgh in Erfahrung bringen. Ich finde mich hier noch nicht zurecht und komme mir ziemlich verloren vor. Warum ziehst du nicht los und siehst dich mal an den Stellen um, die du von früher her kennst? Vielleicht findest du ja jemanden, der sich noch an dich erinnert und uns helfen kann. Wir werden jede Hilfe brauchen, die wir kriegen können.« Er hielt eine Sekunde inne, um nachzudenken. »Dieser Park da, in der Nähe vom Hotel – ich schlage vor, wir treffen uns dort vor den Toren am Haupteingang, punkt zwölf.«
    »Ich hab’ keine Uhr«, gab Matty zu bedenken.
    »Dann frag jemanden.«
    Nachdem sie ihren Porridge aufgegessen hatten, verabschiedeten sie sich voneinander und begaben sich auf die Straße hinaus.
    Ein Stück weiter auf der Hauptverkehrsstraße entlang stieß Sherlock auf eine Bücherei. Der trockene Geruch nach Büchern, der dort herrschte, war tröstlich. Er erinnerte ihn an Onkel Sherrinfords Bibliothek. Bücher gaben ihm stets ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit. Er begab sich zu der Abteilung mit Büchern über Schottland, zog einen Armvoll Bände aus dem Regal und ließ sich an einem Tisch in der Nähe nieder, um zu lesen.
    Innerhalb einer Stunde hatte er bereits eine viel bessere Vorstellung von Edinburghs Geschichte und Geographie sowie der Stellung, die es in Schottlands Geschichte einnahm. Die Stadt war auf sieben Hügeln errichtet worden, wie er herausfand, was vermutlich auch erklärte, dass es in jeder Richtung entweder bergauf oder bergab ging.
    Nach einer Weile begannen die dicht bedruckten schwarzen Buchstabenzeilen vor seinen Augen zu verschwimmen. Er klappte das vor ihm liegende Buch zu und schloss einen Moment die Augen. Das Problem war, überlegte er, dass die Art von Information, die er brauchte, nicht zu denen gehörte, die man in Nachschlagewerken fand. Wohin begaben sich die Leute in Edinburgh, wenn sie auf der Flucht waren? Wie vermieden sie es, entdeckt zu werden, wenn jemand hinter ihnen her war? Wer hatte hier in den lokalen Ganovenkreisen das Sagen? Und würden derjenige oder diejenigen eher einer Person auf der Flucht helfen oder den Leuten, die sie verfolgten? Das gehörte wohl eher zu den Dingen, die Matty mit Hilfe seiner Kontakte herausfinden konnte. Aber solange es nicht irgendwo schriftlich festgehalten war und auf dem aktuellen Stand gehalten wurde, waren es Informationen, die irgendwann einfach verlorengehen würden. Sherlock beschloss, dass er unbedingt all die kleinen Bruchstücke und Fakten, auf die Matty oder er bei ihren Nachforschungen stießen, aufschreiben musste. Vielleicht würde er alles auf Karteikarten notieren, dann konnte er das Wichtigste einfach nachschlagen, wenn er es das nächste Mal benötigte.
    Ein plötzlicher, beunruhigender Gedanke überkam ihn, und er schauderte. Was ihm da vorschwebte, unterschied sich nicht allzu sehr von dem, was Josh Harkness getan hatte: Sammle Informationen über dubiose und illegale Aktivitäten und verwahre sie. Der einzige relevante Unterschied bestand darin, dass Sherlock es nicht aus niederen, finanziellen Motiven machen würde.
    Er warf einen Blick auf die Uhr, die an einer Kette an seiner Weste hing. Es war halb zwölf. Zeit, an das Treffen mit Matty zu denken. Als er die Bücher an ihre Regalplätze zurückbrachte, sah er, dass es am Empfangstresen Stadtpläne von Edinburgh für sechs Pence das Stück gab. Er kaufte einen und nahm ihn mit zu dem Tisch, an dem er gelesen hatte, um ihn auseinanderzufalten.
    Rasch erfasste sein Blick die Einzelheiten: die Gestalt der Stadt sowie die Ausrichtung der Hauptverkehrsstraßen. Er lokalisierte die Haupteisenbahnlinie, die von London kommend in die Stadt führte, und verfolgte die Route, die die Droschke auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel genommen hatte. Sie hatte auf einer Straße namens Princes Street entlanggeführt – offensichtlich die Hauptverkehrsader der Stadt. Nun konnte er bestimmen, wo

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