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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sehr allein kam sie sich vor. Jetzt hätte sie sich Myxin oder den Eisernen an ihrer Seite gewünscht. Die beiden wußten möglicherweise eine Antwort auf die bohrenden Fragen. Als sie das Flimmern innerhalb des magischen Quadrats sah, wußte sie Bescheid. Einen Moment später konnte sie die Umrisse des kleinen Magiers erkennen.
    Ein wenig verwirrt, wie es ihr vorkam, blieb er stehen. Er runzelte die Stirn und verließ mit unsicheren Schritten das Zentrum der magischen Zone.
    Kara lief ihm entgegen. Durch das Auflegen ihrer Hände an seinen Schultern stoppte sie ihn.
    »Was ist denn?« fragte er.
    »Hast du John gesehen?«
    »Nein, ich traf ihn nicht. Seine Wohnung war menschenleer. Er wird noch mit dem Eisernen unterwegs sein. Ich habe auch keinen Hinweis auf das Ziel finden können.«
    »Aber hier hat sich etwas getan.«
    »Wieso?«
    Kara deutete auf die Steine. »Sie haben sich gemeldet, und zwar auf eine Art und Weise, wie ich es zuvor noch nie bei ihnen erlebt habe. Sie zeigten sich von einer ganz neuen Seite.«
    »Laß schon hören!«
    Kara berichtete einem aufmerksam zuhörenden Myxin, der ebenfalls einige Male den Kopf schüttelte und noch während ihrer Worte über eine Erklärung nachdachte.
    »Kannst du dir vorstellen, was das zu bedeuten hat?« erkundigte sie sich.
    Die türkisfarbenen schimmernden Augen des kleinen Magiers hatten einen nachdenklichen Ausdruck bekommen. »Es ist ein Hinweis gewesen, Kara. Ein Tip, den uns Zaduk sicherlich nicht freiwillig gegeben hat. Die Steine müssen gespürt haben, was in seinem Schädel vorging. Dort haben sich bereits seine Pläne manitestiert, eine andere Erklärung habe ich nicht und wird es auch nicht geben.«
    »Das heißt, wir haben eine Spur!«
    »Richtig und falsch, Kara. Wir haben drei Spuren. Eine führt nach Rom, die zweite nach Paris, die dritte nach London. Wir wissen jedenfalls, daß Zaduk dort etwas unternehmen will.«
    Kara erbleichte in Zeitlupe. »Wir kennen ihn«, flüsterte sie. »Ich habe jetzt schon Mitleid mit den Menschen, die in seine Teufeleien mit hineingezogen werden…«
    ***
    Es war unglaublich und dennoch wahr. Die freie Sicht auf den Mond wurde uns durch Zaduks verfluchten Schädel genommen. Er bot ein Bild, das an Scheußlichkeit nicht mehr zu überbieten war. Noch bleicher als das Mondlicht schimmerte sein Gebein. Es war fast zu vergleichen mit einem Licht, das sich strahlenförmig um die Knochen gelegt hatte.
    In den Tiefen der Nasen-und Augenhöhlen lauerte die Finsternis des Alls. Licht- und irgendwie hoffnungslos. Das Maul stand ebenfalls offen. Wir konnten sogar erkennen, daß sich darin etwas bewegte. Dies mußte die Zunge sein, von der der Eiserne gesprochen hatte. Eine gefährliche, eine tödliche Waffe.
    Ob sich dahinter rotes Fleisch bewegte, war nicht zu sehen. Jedenfalls machte der Schädel auf mich einen abstoßenden Eindruck, auch deshalb, weil sein blasses Gebein an bestimmten Stellen einen rötlichen Schimmer zeigte, als wäre dort viel Blut zu einer dünnen Schicht verschmiert worden.
    Ich hatte meine Lage auf dem Rücken des Engels verändert und saß nun. Meine Kehle schien voll Staub zu sein, so trocken präsentierte sie sich.
    Als ich die Frage formulierte, hatte ich mich zuvor räuspern müssen.
    »Kannst du mir sagen, was sein Erscheinen zu bedeuten hat?«
    »Noch nicht.«
    »Angriff oder Warnung? Etwas anderes kommt für mich nicht in Frage. Auf was tippst du?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir könnten näher heran.«
    »Und dann?«
    Ich lachte leise. »Denk an dein Schwert. Oder besitzt es nicht die Kraft, den Schädel zu zerhacken?«
    »Eigentlich ja«, murmelte der Eiserne so leise, daß ich Mühe hatte, ihn zu verstehen. »Ich bin dennoch skeptisch. Zaduk besitzt Kräfte, über die wir uns kaum Vorstellungen machen können. Wenn es so einfach wäre, ihn zu vernichten, wäre er nicht erschienen.«
    »Stimmt auch.«
    Etwas lenkte mich ab. Es kam von der rechten Seite. Eigentlich hatte ich gedacht, daß auch die Seevögel in der Nacht Schlaf suchten. In unserem Fall ab huschten sie heran. Möglicherweise besaß der Schädel noch eine besondere Anziehungskraft auf diese Tiere. Es waren Möwen, die ihre hellen Körper durch die Luft segeln ließen, uns passierten, dabei abgehackte und schrille Schreie ausstießen und plötzlich ihre Flugrichtung änderten, denn sie nahmen direkten Kurs auf das weit geöffnete Schädelmaul.
    »Das hat etwas zu bedeuten«, sagte der Eiserne. Seine Stimme klang dabei sehr

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