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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Parties teilgenommen. Das hier aber setzte allem die Krone auf und überstieg einfach ihr Begriffsvermögen. Dafür gab es keine Erklärung, wenn es wirklich stimmen stillte, was ihr Cabrini gesagt hatte.
    »Was geschieht denn nun?«
    Der Mann lachte leise. »Er wird zu uns kommen und uns mitnehmen, Carlotta.«
    »Wie?«
    »Konzentrieren Sie sich aufsein Maul. Schauen Sie es sich an. Messen Sie es nach. Es ist gewaltig. Dort findet sich Platz für alle. Ich freue mich schon darauf.«
    Die Erklärungen hatten Carlotte einen Schock versetzt. Sie konnte nicht glauben, was ihr der Mann da unter die Weste schieben wollte. »Moment mal, meinen Sie, daß wir… also, daß die Gäste Ihrer Party in den SChädel steigen sollen?«
    »Ganz recht.«
    »Sie…« Carlotta lachte unecht, während sie einen Schrill zurückging.
    »Es tut mir leid, Naldo, es tut mir schrecklich leid, aber ich kann Ihnen nicht glauben. Bitte, sorgen Sie dafür, daß dieser Totenkopf verschwindet. Er ist nicht nur häßlich, ich finde ihn auch widerlich, grauenvoll und ekle mich vor ihm. Nehmen Sie ihn weg.«
    Er legte seine Hand auf ihre nackte Schulter. »Nein, Carlotta, nein, ich kann es nicht. Zaduk hat seine Aufgabe bekommen. Ich habe diese Party für ihn gemacht. Noch haben die anderen ihn nicht gesehen. Die kleine Felsmauer trennt sie, aber der Schädel wird zu ihnen kommen und sie ebenfalls holen.«
    Carlotta wollte zurückgehen. Sie konnte es einfach nicht mehr hören, aber sie blieb stehen, denn alles, was ihr Cabrini gesagt hatte, trat ein. Der bläulichweiß schimmernde Totenschädel mit dem verriebenen Blut auf der Knochenstirn bewegte sich.
    Er schwebte auf sie zu.
    Es war kein Geräusch zu vernehmen, lautlos wehte er heran und wuchs dabei.
    Cabrini freute sich. Sie hörte sein Lachen, das dem Schädel entgegenwehte. Die Frau mußte zugeben, es mit einem Halbirren zu tun zu haben. Bis vor kurzem hatte sie ihn noch toll gefunden. Er war charmant gewesen, sie hatte sich einfangen lassen, nun aber sah sie sein zweites Gesicht, und das glich dem einer Bestie.
    »Cabrini!« keuchte sie. »Machen Sie diesem verdammten Spuk ein Ende! Los, Sie haben ihn hergeholt. Sie werden ihn auch vernichten können. Ich will nicht mehr.«
    Da packte er zu. Seine Finger waren eisenhart. Die Kuppen drückten in ihre Haut und hinterließen dort kleine Kultien. »Du bleibst bei mir, Carlotta. Wirbeide sind die ersten, die von ihm geschluckt werden.«
    »Neiinnnn!« knurrte sie fast wie ein Wolf, »ich will es nicht. Ich werde schreien, wenn Sie…«
    »Tu das, Mädchen, tu das! Schrei doch!«
    Carlotta öffnete den Mund und spürte einen Augenblick später das Brennen auf ihren Uppen, denn der Mann hatte mit dem Handrücken zugeschlagen. Er hielt die Taumelnde fest, die sonst gefallen wäre.
    »Willst du noch immer weg?«
    Carlotta gab keine Antwort. Durch den Treffer waren beide Lippen aufgeplatzt. Das Blut vermischte sich mit der Farbe des Stifts. Durch einen heftigen Ruck zerrte sie der Mann wieder näher an die Brüstung. Sie stieß mit dem Knie gegen den rauhen Stein und spürte dann den Griff seiner linken Hand im Nacken.
    Er hielt sie dort ebenfalls fest und hob ihren Kopf so an, daß sie genau gegen den Schädel schauen mußte, der fast zum Greifen vor ihnen schwebte und sein starres Maul weit geöffnet hatte. Trotz der Dunkelheit erkannte Carlotta, daß sich innerhalb dieses widerlichen Mauls etwas bewegte, das sie an eine widerliche, aufgequollene Masse erinnerte. Noch wußte sie nicht, was es war.
    Wenig später sah sie es.
    Etwas Längliches, das vorn relativ spitz zulief, löste sich aus der gewaltigen Öffnung.
    Es war eine Zunge!
    Ein breites, rötlich schimmerndes Band, naß und klebrig auf der einen Seite, ekelerregend auf der anderen.
    »Der Fänger, die Zunge ist der Fänger, liebe Carlotta. Sie wird uns beide holen.«
    »Nein, bitte.«
    »Doch.«
    Dieses eine Wort war so etwas wie ein Startsignal, denn die Zunge schwang noch einmal mit einem peitschenartigen Schlag vor und schlug gleichzeitig einen Bogen.
    Carlotta konnte keinen Schrei mehr ausstoßen, denn etwas ringelte sich unwahrscheinlich hart um beide Körper und preßte sie mit Naldo Cabrini zusammen, dessen triumphierend verzogenes Gesicht sie dicht vor sich sah. Seine Augen waren übergroß geworden. In den Pupillen lag ein Blick, wo sich Wahnsinn und Triumph miteinander mischten. Carlotta bekam nicht einmal Zeit, ihr Dasein bei dieser Party zu bereuen. Es gab nichts mehr,

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