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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angesprochene lachte, als die weiche Stimme des Mannes an ihre Ohren drang. »Gefallen ist kein Ausdruck. Er ist einfach wunderbar. Rom liegt mir zu Füßen.«
    »Nicht nur Rom!« flüsterte Cabrini. »Ich kann, wenn Sie wollen, Ihnen die ganze Welt zu Füßen legen.«
    Carlotta mußte lachen. »Nun übertreiben Sie aber, Naldo.«
    »Nein, bestimmt nicht.« Er stand dicht hinter ihr, so daß sie sein Parfüm riechen konnte, das einen sehr männlichen Duft verbreitete. Sie spürte weiche Lippen auf ihrer nackten rechten Schulter und schauderte zusammen.
    »Wissen Sie eigentlich, daß ich die kleine Feier nur Ihretwegen gegeben habe, Carlotta?«
    »Oh, Sie übertreiben.«
    »Nein, es stimmt.«
    Sie spürte seine Hände an ihren Hüften und lehnte sich zurück. Es war ihr nicht unangenehm, und sie sah Naldo Cabrini als einen interessanten Mann an.
    Sie selbst war in Rom ebenfalls bekannt. Als Moderatorin beim staatlichen Fernsehsender RAI berichtete sie einmal im Monat über Klatsch, Tratsch und Mode, was die Oberen Zehntausend anging. Modisch war sie ebenfalls angezogen. Das schwarze Kleid lag hauteng und bedeckte kaum die Schenkel. Zum Busen hin weitete es sich, so daß es dort wirkte wie der Körper einer Fledermaus, die ihre Flügel ausgebreitet hatte.
    Das Schwarz stand Carlotta gut, trotz ihrer ebenfalls dunklen Haare, die sie streng zurückgekämmt und im Nacken zu einem kleinen Knoten zusammengebunden hatte. Eine blutrote Spange lockerte es auf. Dieses Blutrot fand sich auch in einer Brosche wieder, die sie angelegt hatte.
    »Ich mag Sie, Carlotta.«
    »Nun ja, mich mögen viele.«
    »Keine Sorge, ich rede von Ihnen persönlich. Ihre Sendungen sehe ich kaum. Wenn ich sie einschalte, dann will ich Sie persönlich sehen, nicht Ihre Gäste.«
    »Hören Sie auf, Naldo. Die Modelle sind viel jünger als ich. Die Dreißig habe ich schon hinter mir.«
    »Da werden die Frauen erst interessant.«
    Carlotta lachte. »Sie Schmeichler, Sie. Aber Sie haben recht, was die Frauen in diesem Alterangeht.« Sie strich durch ihr glattes Haar. Im Gegensatz dazu stand das etwas hell geschminkte Gesicht, in dem keine Falte zu sehen war. Darauf achtete Carlotta sehr. Sie gehörte zudem zu den emanzipierten Frauen, die es mit Mut und Geschick verstanden hatten, sich in der harten Männerwelt durchzusetzen. Trotzdem gefielen ihr die Komplimente und Schmeicheleinheiten. Als sie Schritte hörte, drehte sie den Kopf nach rechts. Ein Ober brachte Champagner. Naldo hatte ihn herangewinkt.
    Die anderen Gäste, die Musik, die schaukelnden Lampions im Wind, das große Büffet, es lag weit hinter ihnen, und auch das Lachen der Partygäste prallte irgendwie ab.
    Naldo Cabrini nahm ein Glas und reichte es der Frau. »Salute«, sagte er, »auf die schönste Frau, die es in Rom gibt.«
    »Oh, wo ist die?« Carlotta schaute sich um.
    »Vor mir.«
    Die Moderatorin lachte. »Sie Schmeichler, Sie.« Dann nippte sie und nickte anerkennend. »Der ist hervorragend. Ein Franzose, nicht?«
    »Ja, der König unter den Champagnern, Dom Perignon.« Er schaute in ihre Augen, die sehr dunkel und geheimnisvoll waren. »Sie lieben auch das Ungewöhnliche, Carlotta?«
    »Sicher.« Ein Bein schob sie vor, drehte sich und schaute über die Brüstung aus Stein hinweg in den Nachthimmel. »Ich frage mich, wie Sie das geschafft haben, Naldo.«
    »Was geschafft?«
    »Das alles hier. Ein Haus integriert in die Berge, in die Felsen, in die Natur. Es ist der perfekte Wahnsinn. Ich kann Ihnen da nur die Hand schütteln. Kompliment, mein Lieber, das ist außergewöhnlich. Das ist einfach phänomenal. Wissen Sie, ich habe schon viel gesehen. Allein durch meinen Beruf lerne ich die außergewöhnlichsten Menschen und deren Behausungen kennen. Das, was Sie hier geschaffen haben, stellt alles andere in den Schatten.«
    »Herzlichen Dank für dieses Kompliment.«
    »Sie haben ein Refugium errichtet, hieroben auf dem Berg.« Ihr Blick glitt über sein schneeweißes Jackett und blieb dann an seinen Augen hängen, die ein spöttisches Funkeln zeigten. »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Die Idee dazu ist mir soeben gekommen.« Sie lachte perlend. »Meine spontan gefaßten Ideen und Pläne sind immer etwas Besonderes gewesen. Ich habe daraus meine besten Sendungen gemacht. Deshalb möchte ich die nächste von hier aus starten. Wäre Ihnen das recht, Naldo? Würden Sie uns Ihre Terrasse zur Verfügung stellen?«
    »Aber gern.«
    Wieder lachte sie. »Bitte, nicht sofort zustimmen.

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