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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Da«, sagte er nur, »da tut sich etwas. Schaut in den Himmel, seht genau hin.«
    Noch sahen die anderen nichts. Auf dem schwarzen Tuch zeichneten sich nur die Sterne ab, die aussahen, als hätte jemand blitzende Diamantsplitter verstreut.
    Aber der Punkt, der sich innerhalb der Schwärze bewegte, der war kein Stern. Auch keine Sonde, kein Raumschiff, kein Komet. Erstand plötzlich da, als hätte ihn jemand aus der Finsternis entlassen oder aus den Tiefen des Alls hervorgeschleudert.
    »Und? Soll er das sein?«
    Yves nickte vor seiner Antwort. »Ja, meine Freunde, das ist er. Das ist Zaduk.«
    Es wurde keine Frage mehr gestellt. Andere Gäste hatten die Aussichtsplattform verlassen, die Einheimischen hielten sich nur mehr allein dort auf.
    Zaduk kam.
    Für die einen schnell, für die anderen langsam, aber er war nicht mehr aufzuhalten.
    Ein jeder von ihnen sah sehr bald, wer Zaduk wirklich war — ein überdimensionaler Totenschädel…
    Cabrini hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit einem Auftauchen dieser beiden Personen, die ihm so fremd waren wie das Spielzeug eines Kleinkindes.
    Wer waren die beiden Personen, die wie zwei Filmgestalten wirkten und dem Schädel den Weg versperrten?
    Carlotta und Naldo spürten den Ruck, als sich die Zunge löste. Sie standen jetzt auf dem roten Fleisch oder der Masse des Gaumens und hielten dort auch ihren Platz.
    Auch Zaduk hatte das Ungewöhnliche erkannt. Normalerweise hätte er weiterschweben müssen, um die anderen Gäste zu erreichen, aber er blieb stehen, als wäre er von einer Mauer abgesperrt worden. Carlotta hatte sich ein wenig gefangen. »Was… was hat das zu bedeuten? Wer sind die beiden?«
    »Ich weiß es nicht. Sie gehören nicht zu mir.« Naldo verzog das Gesicht.
    »Aber ich bin sicher, daß Zaduk sie vernichtet. Er wird sie mit seiner Zunge packen und zermalmen.«
    Cabrini hatte den Satz kaum ausgesprochen, als der Untergrund schwankte, weil sich die Zunge heftig bewegte und aus dem breiten Maul schleuderte.
    »Jetzt packt er sie!« keuchte Cabrini.
    Er irrte sich. Es hatte so ausgesehen, als wollte die Zunge die dunkelhaarige Frau umschlingen, doch sie bewegte die goldene Klinge nach rechts und gleichzeitig in einem Halbbogen.
    Fast hätte sie das widerliche Band getroffen. Im letzten Augenblick zog sich die Zunge zurück, was Cabrini kaum fassen konnte, denn er hatte den Schädel bisher für unbesiegbar gehalten.
    »Das… das verstehe ich nicht!« keuchte er. »Verdammt, was kann das nur sein?«
    Der kleine Mensch neben der Frau bewegte sich ebenfalls. Er hatte unter seinen Mantel gegriffen und holte einen Gegenstand hervor, den Cabrini zunächst nicht erkannte. Erst als er sie in Gesichtshöhe anhob, sah der Italiener, daß es sich dabei um eine mit fünf Augen versehene Holzmaske handelte.
    Er selbst hatte von dieser Maske nie etwas gehört, aber der Schädel schien sie zu kennen.
    Auf einmal bewegte er sich wieder. Carlotta und Cabrini spürten den Ruck. Die Frau kippte, als der Schädel in die Höhe glitt und sich so schnell zurückzog, daß die Terrasse und die beiden ungewöhnlichen Personen innerhalb kürzester Zeit verschwunden waren. Die Zunge bewegte sich in der Höhle. Myxin sah, daß sie zuckte. Sie schlug mit der Spitze gegen den Gaumen, durchdrang den Schädel. Zaduk war geschwächt.
    Damit hatte Cabrini nicht gerechnet. Für ihn war der Schädel die große Hoffnung gewesen, an Dinge heranzukommen, die tief in der Vergangenheit begraben lagen und aus denen er für die Gegenwart lernen wollte. An einen Rückzug hatte er gedacht.
    Neben ihm erhob sich Carlotta. Sie starrte ihn an, er schaute zurück und schrie sie an. »Stell keine Fragen, verflucht! Stell nur keine Fragen!«
    »Wieso? Was ist denn…?«
    »Etwas ist schiefgelaufen. Die beiden… diese Frau und der verfluchte Zwerg. Wer sind sie?«
    Carlotta schüttelte den Kopf. »Ich kenne sie nicht. Sie sind mir fremd, Naldo.«
    »Nein, du hast sie geholt, wie?« Er packte sie hart, würgte sie sogar und war unberechenbar in seiner Wut. Irgendwann ließ er sie loß. Carlotta schwankte und halte den Eindruck, in eine Moderwolke hineinzutauchen, so sehr ekelte sie sich vor dem Geruch.
    Der Schädel aber bewegte sich weiter. Cabrini hoffte, daß der Geist des Zaduk mit ihm Kontakt aufnehmen würde, das wiederum tat er nicht. Er ließ dem Mann allerdings die Chance, durch das geöffnete Maul nach draußen schauen zu können.
    Da sah Cabrini, was sich verändert hatte. Noch immer schwebten sie

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