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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Haynes
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umbringen, damit du an mein Geld rankannst.«
    Sie war geduldig. Zumindest nannte er sie nicht wieder »dumme Schlampe«. Sie hasste das Wort »dumm«. »Ich brauche dein Geld nicht, Vater. Und jetzt nimm deine Tablette.«
    »Nutte.«
    Er hatte sie schon schlimmer beschimpft. Wenn Luke dieses Wort mit seiner tiefen Stimme aussprach, klang es deutlich besser. Doch sie musste zugeben, dass sie diese Bezeichnung verdiente, zumindest was die letzten Tage betraf. Sie hatte sich geweigert, ihren Vater aufstehen zu lassen. Sie hatte die Krankenpfleger gebeten, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, damit ihr Vater nicht mehr auf die Toilette gehen musste. Er hatte bei dieser Erniedrigung geschrien, aber irgendwann doch damit aufgehört, alles wieder herauszuziehen. Gott sei Dank!
    »Daddy, bitte nimm deine Tablette!« Sie hatte ihn seit ihrem achten Lebensjahr nicht mehr »Daddy« genannt. Dieser Name fiel ihr nur in sehr schlimmen Momenten wieder ein. Aber wenn er jetzt funktionierte, dann würde sie ihn auch aussprechen.
    Dieses Mal stand sie ihm zu nahe, als er nach ihr schlug, und die Tablette flog durch die Luft. Das Wasser spritzte ihr ins Gesicht und tropfte auf die Bettwäsche.
    »Ich will meinen verdammten Whiskey. Wo ist mein Whiskey? Niemand gibt mir meinen Whiskey!«
    Sie beugte sich nach unten und fingerte auf dem Teppich herum, konnte die Tablette aber nicht finden. »Ich hole eine neue.«
    In der Küche nahm sie eine zweite Tablette aus dem Medizinfläschchen und goss dann etwas Whiskey in ein Schnapsglas.
    Ihre Mutter keuchte auf. »Brianna, du kannst doch Morphium und Alkohol nicht mischen. Das könnte ihn umbringen.«
    »Mom, er nimmt jetzt seit Monaten Morphium. Ein bisschen Whiskey zum Runterspülen wird bei ihm nichts weiter bewirken, als dass er endlich die Tablette nimmt. Und dann wird er schlafen.«
    Sie marschierte wieder ins Schlafzimmer. »Hier ist dein Whiskey. Aber zuerst musst du deine Medizin nehmen.«
    Er schluckte die Tablette mit etwas Wasser wie ein Kind, das einen Löffel süßen Hustensaft bekommt. Dann steckte sie den Strohhalm in das Schnapsglas und ließ ihn den Whiskey trinken.
    Danach schlief er so schnell ein, dass sie schon glaubte, ihn umgebracht zu haben. Sie griff nach seinem Handgelenk und suchte nach einem Puls, doch sie konnte keinen finden. Oh Gott, wo zum Teufel war er? Heilige Scheiße, ihre Mutter hatte recht, und sie hatte ihn umgebracht. Sie würden sie ins Gefängnis schicken. Das Blut schoss ihr ins Gesicht, und sie glaubte schon, sie würde vor Panik in Ohnmacht fallen. Auf einmal spürte sie einen kaum merklichen Pulsschlag, der wie immer sehr schwach war.
    Sie atmete erleichtert auf. Natürlich hatte sie ihn nicht umgebracht. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, was würde es schon ausmachen, wenn er heute starb und nicht morgen oder übermorgen? Sie zog die Vorhänge zu, da es draußen bereits stockdunkel geworden war. Dann ließ sie ihn alleine.
    In der Küche schnitt ihre Mutter Kartoffeln in Stücke und legte sie zum Kochen in einen Topf. »Was hältst du von Kartoffelpüree?«, fragte sie und erwähnte weder den Whiskey noch das Morphium.
    »Klingt gut.« Bree öffnete den Kühlschrank, holte die Weinflasche hervor und goss ihnen beiden ein Glas ein.
    »Prost«, meinte ihre Mutter. Sie stießen an und tranken. Ihre Mom trank lieber süßeren Wein, aber an den letzten Abenden war Bree jedes alkoholische Getränk recht gewesen.
    Eine Viertelstunde später saßen sie am Tisch und aßen Brathähnchen, Kartoffelpüree und Brokkoli, während ihr Vater schlief.
    »Welchen Film willst du dir ansehen?«, erkundigte sich ihre Mutter.
    »Die Schöne und das Biest.«
    »Du bist immer noch ein kleines Mädchen.«
    »Ja.« Bree hätte lieber Pitch Black vorgeschlagen, aber das ganze Blut hätte ihrer Mutter nicht gefallen.
    Es klingelte an der Tür, als sie gerade beim Abwasch waren. Bree spülte die Pfannen und Töpfe ab, und ihre Mutter räumte die Spülmaschine ein.
    Bree sah auf die Uhr. »Die Pfleger kommen aber früh.« Im Allgemeinen kamen die Hospizangestellten gegen neunzehn Uhr, um ihren Vater zu waschen und bettfertig zu machen. Er lag zwar bereits im Bett, aber einiges musste dennoch getan werden.
    »Ich gehe schon.« Ihre Mutter hatte trockene Hände, während Brees im Spülwasser steckten. Sie ging durch das Esszimmer zur Haustür.
    Als Bree gerade die letzte Pfanne abgespült hatte, konnte sie die tiefe Stimme eines Mannes hören. Bisher war erst ein

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