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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Haynes
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lange wollte er nicht warten. Er musste wissen, wohin er fahren musste, wenn sie ihn brauchte.

10
    Das Haus ihrer Eltern lag im Schatten und sah grau und farblos aus, dabei war es noch nicht einmal dunkel, sondern erst halb fünf am Mittwochnachmittag.
    Schön war jedoch, dass jemand anders ihre Arbeit machte. Sie hatte Luke seit ihrem Treffen im Café am Montag nicht mehr gesehen, aber er hatte seitdem jeden Abend angerufen. Letzte Nacht hatten sie keinen Telefonsex gehabt und sich nur unterhalten. Das war seltsam, aber auch sehr beruhigend. Sie konnte sich nicht mehr genau an ihre Worte erinnern, und sie glaubte, geweint zu haben, aber sie war sich nicht ganz sicher. Manchmal hatte sie das Gefühl, in einer anderen Welt zu leben und von allem abgeschnitten zu sein. Lukes Stimme holte sie jedoch immer wieder zurück.
    Er hatte versucht, sie erneut zu einem Kaffeetrinken zu überreden, doch sie hatte abgelehnt. Es war nicht so, dass sie es nicht wollte, aber sie hatte es auf ihrem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause ohnehin schon immer sehr eilig. Außerdem machte er sie nervös. Worum würde er noch bitten? Sie war noch immer erstaunt, dass er mit ihr ausgehen wollte. Sie hatte seit dem College keine solche Verabredung mehr gehabt, und selbst damals waren sie immer übel verlaufen, und sie hatte sich danach schlecht gefühlt. Daher hatte sie es aufgegeben und nur noch Sex gehabt. Beim Sex hatte sie mehr Kontrolle. Beim Sex war alles rein körperlich. Sie musste ihnen nichts geben. Eine Zeit lang begehrte sie ein Mann und sie war etwas Besonderes. Das war alles, was sie lange Zeit gewollt und gebraucht hatte. Wenn sie sich bei einem Mann nicht mehr so fühlte, war er ersetzbar.
    Dann war da auf einmal Luke gewesen, der ihr mehr anbot, und nach der anfänglich aufwallenden Angst – die meisten Frauen hätten alles dafür gegeben, dass sie ein Mann wie Luke zu einem schicken Essen in einem teuren Restaurant einlud – hatte Bree begonnen, darüber nachzudenken. Wenn man von einem Mann mehr als nur Sex wollte, wurde man verletzlich. Man wurde abhängig davon. Trotzdem hatte sie in den letzten beiden Tagen von einer richtigen Verabredung geträumt. Schließlich sehnte sie sich sogar danach.
    Nur dass ihr Vater in seinem Krankenhausbett, in dem er seit Sonntag lag, starb.
    »Brianna, könntest du ihm das Morphium geben? Von mir will er es nicht nehmen.« Ihre Mutter hielt ihr die Tablette auf der Handfläche hin.
    Bree erschauderte, als ob es sich dabei um eine dicke, hässliche Spinne handeln würde. Ihre Mutter übernahm den Großteil der Pflege und lief so oft den Flur entlang, dass der alte Teppich viele neue Löcher bekommen hatte.
    Aber es gab einige Dinge, vor denen sich Bree nicht drücken konnte, beispielsweise musste sie ihn füttern oder ihn dazu bringen, diese verdammten Tabletten zu nehmen.
    »Ich werde es versuchen, Mom.« Sie wusch sich die Hände, trocknete sie ab, nahm die Tablette und verließ das Zimmer.
    Das Bett war hochgekurbelt worden, damit ihr Vater aufrecht sitzen und fernsehen konnte. Sie war sich nicht sicher, ob er die Worte überhaupt noch verstand, aber auf die flackernden Bilder schien er sich konzentrieren zu können.
    Sie ging um das Bett herum, sodass sie das Fenster im Rücken hatte, durch das sie das Puppenhaus im schnell verblassenden Tageslicht noch erkennen konnte. Seine Haut war fahl, und die Gelbsucht war ganz ausgebrochen. Seine Venen sahen unter der papierdünnen Haut aus wie ein Netzwerk aus blauen Linien. Sie musste seine Beine zudecken, die nicht dicker als Stöcke waren und deren Anblick sie erschreckte. In den vier Tagen, seitdem er in das Bett verfrachtet worden war, schien er um hundert Jahre gealtert zu sein.
    »Hier ist deine Tablette, Vater.« Sie hielt sie ihm zusammen mit der Tasse, in der ein Strohhalm steckte, hin, sagte ihm jedoch nicht, dass es sich dabei um das Morphium handelte, das er gerade erst verweigert hatte.
    Er sah sie an, blinzelte langsam, und sie konnte Schorf auf seinen Augenlidern erkennen. Den wollte sie wegwischen, wenn er die Tablette genommen hatte. Die Wirkung der letzten würde bald nachlassen, und dann begann er immer so kläglich zu stöhnen, dass es ihr eiskalt den Rücken herunterlief.
    »Du willst mich umbringen«, fuhr er sie an und versuchte sie zu schlagen. Allerdings verfehlte er sie, und seine Hand fiel kraftlos wieder auf das Bett zurück.
    »Ich möchte nur nicht, dass du Schmerzen hast. Das wird dir helfen.«
    »Du willst mich

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