Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
männlicher Pfleger hier gewesen, dessen Stimme jedoch deutlich höher war. Das musste ein neuer sein.
»Bree«, rief ihre Mutter.
Sie fragte sich, warum ihre Mutter sie nicht alleine ins Schlafzimmer führen konnte, trocknete sich aber dennoch die Hände ab und ging in den Flur.
»Hallo, Bree!«
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als Luke sie anlächelte.
Was zum Teufel hast du hier zu suchen? Es gelang ihr gerade so, diesen Satz nicht auszusprechen, aber sie kam sich vor wie ein Zuschauer bei einem Tennisspiel, als ihr Kopf immer wieder zwischen ihrer Mutter und Luke hin- und herwanderte.
»Dein Freund ist vorbeigekommen, um zu sehen, wie es dir geht.« Die Stimme ihrer Mutter klang sehr viel entzückter, als dieser Satz erkennen ließ.
»Mir geht es gut«, sagte Bree mit fast schon heiserer Stimme, bevor sie sich wieder im Griff hatte. »Danke, dass du vorbeigekommen bist.« Eine Million Fragen schossen ihr durch den Kopf. Woher wusste er, wo ihre Eltern wohnten? Warum war er hier? Was wollte er? Und, oh Gott, würde er ihrer Mutter von ihrer Beziehung erzählen?
»Hätten Sie gern eine Tasse Kaffee?« Ihre Mum war wie immer höflich und kümmerte sich um ihre Gäste. Nicht, dass sie viele hatte. Ihr Vater hatte es nicht gemocht, wenn er ihre Aufmerksamkeit mit jemandem teilen musste.
Bitte, bitte, bitte, lass ihn Nein sagen!
Luke schien ihre stille Bitte nicht zu hören. »Gern, vielen Dank!«
»Bree, warum führst du Mr. Raven nicht ins Wohnzimmer, während ich den Kaffee aufsetze?« Offensichtlich hatte er sich bereits vorgestellt.
»Bitte nennen Sie mich doch Luke«, sagte er mit äußerst freundlicher Stimme.
Ihre Mutter strahlte und eilte durch das Esszimmer in die Küche.
»Was hast du hier zu suchen?«, zischte sie ihn an, sobald sie im Wohnzimmer auf der anderen Seite des Eingangs waren und ihre Mutter sie von der Küche aus nicht mehr hören konnte.
»Du wolltest nicht mit mir Kaffee trinken gehen, und gestern Abend hast du am Telefon geweint. Ich habe mir Sorgen gemacht und beschlossen herzukommen.« Er berührte sie nicht, aber sie spürte seinen Körper, als ob er sie anziehen würde.
»Wie hast du mich gefunden?«
»Ich bin dir am Montag gefolgt«, erklärte er ohne eine Spur von Reue in der Stimme.
Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »Du bist ein Stalker.« Die Worte waren gemein, und sie klang, als wäre sie verletzt.
»Ich bin dein Meister«, erwiderte er schlicht.
Sie warf einen Blick über die Schulter nach hinten, um sich zu vergewissern, dass ihre Mutter noch nicht mit dem Kaffee zu ihnen kam. »Das Haus meiner Eltern ist für dich tabu.«
Er schwieg so lange, dass sie bis zehn zählen konnte. »Was dich betrifft, ist für mich nichts tabu. Ich kümmere mich um meine Sub. Und ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
Diese Worte sagte er nur, um sie zu kontrollieren. Eigentlich waren sie nicht Meister und Sklavin, das war alles nur ein Spiel. Zuvor hatte es immer funktioniert. Bis zu dem Moment, in dem er einiges verändern wollte. Sie hatte das Gefühl, ihre Haut würde sich anspannen und könnte jeden Augenblick zerreißen. Ihre Ohren schienen auf einmal viel mehr zu hören, und sie lauschte auf jedes Geräusch aus der Küche und fragte sich, wie viel ihre Mutter wohl verstehen konnte.
Dann trug ihre Mutter ein Tablett durch das Esszimmer, und Bree lief los, um ihr zu helfen. Vielleicht lief sie auch vor ihm weg.
»Bitte setzen Sie sich doch, Luke«, sagte ihre Mutter strahlend.
Bree stellte das Tablett auf den Wohnzimmertisch. Das Zimmer wurde so selten benutzt, dass die zwanzig Jahre alte Couch noch makellos weiß war und die Rosen auf den Kissen tiefrot leuchteten. Die Vorhänge blieben selbst tagsüber zugezogen, damit nichts ausbleichen konnte. Ihre Mutter saugte hier einmal die Woche Staub und putzte, ob es nötig war oder nicht. Die Sauberkeit und ständige Dunkelheit wirkten erdrückend.
»Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie mal vorbeischauen, um nach Bree zu sehen.« Ihre Mutter setzte sich neben Luke auf das Sofa, und Bree goss den Kaffee ein.
Sie reichte Luke eine Tasse und setzte sich dann neben ihre Mutter auf das Sofa.
»Das tue ich doch gern, Mrs. Mason.«
»Woher kennen Sie meine Tochter?« Das Lächeln auf dem Gesicht ihrer Mutter war zu breit, um echt zu sein. Außerdem warf sie Bree einen enttäuschten Blick zu. »Leider hat sie mir nie von Ihnen erzählt, Luke.«
»Ihre Firma arbeitet für mein Unternehmen«, erklärte er ausweichend und ohne
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