Zähmung der Wildkatze
der Sonderklasse für sie.
„Hast du dir meine Einladung durch den Kopf gehen lassen?“
„Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Jamie.“
Sein Gesichtsausdruck wirkte nicht enttäuscht, eher amüsiert. Marie hoffte, dass die Party so gut besucht sein würde, dass sie ihm dort nicht über den Weg laufen müsste. Jamie ging mit einem Augenzwinkern, das andeutete, wie sicher er sich war, irgendwann ein Ja von ihr zu hören.
„Ein hartnäckiger kleiner Schlingel.“
„Warum gehst du nicht mit ihm aus? Ich wette, Paula würde ihm gefallen.“
„Ein bisschen Bi steckt auch in ihm, ich kann das riechen, aber leider stehst du kleine Schlampe Miss Paula im Weg.“
Paul lachte geziert schnippisch und warf einen Blick auf Maries Handy.
Jeder andere Mann hat mehr Klasse im kleinen Finger als du
.
„Autsch! Für wen ist diese Boshaftigkeit denn gedacht?“
„Miss Paula sollte ihre kleine Pudernase nicht in Angelegenheiten stecken, die sie nichts angehen.“
Er streckte seinen Po raus und wackelte damit.
„Uh, gib es mir ordentlich, kleines Miststück.”
Marie zögerte einen Moment, ließ sich aber nicht zu einem Spanking verführen und lachte.
„Du bist so blöd.“
„Und du bist böse.“
„Ich?“
„Du spielst mit dem Herzen eines kleinen, unschuldigen Engelchens und schickst gemeine Texte an einen anderen Mann. Wenn das nicht böse ist, dann weiß Miss Paula es auch nicht.“
„Miss Paula sollte sich jetzt sehr schnell umdrehen, denn da wartet ein neuer Kunde.“
John Bellac war ein Stammkunde von Paul und kannte seine beiden Seiten bereits. Dennoch wirkte der Verkäufer erleichtert, ihn zu sehen und nicht jemanden, für den das kleine Wortgefecht anstößig wirken könnte, und das in einem solch edlen Herrenausstattergeschäft.
Madame Dita, eine professionelle Domina, beäugte Stuarts ständigvibrierendes Handy auf dem Tisch. Auch wenn es auf lautlos gestellt war, störte es das Verkaufsgespräch. Stuart jedoch ignorierte es. Er wusste bereits, von wem die Nachrichten stammten.
Die Domina besaß ein Studio im Rotlichtviertel der Stadt und war für ihre Gnadenlosigkeit bekannt. Ihr streng zu einem hohen Zopf gebundenes Haar glänzte wie schwarzer Lack. Ihre Taille war stets in enge Korsetts geschnürt und ihre roten Lippen perfektionierten das Bild der strengen Gebieterin. In ihrem BDSM-Studio bot sie nicht nur ihre Dienste an, sondern auch gut ausgebildete, professionelle Sklavinnen. Eine davon kniete mit gesenktem Kopf direkt neben ihren Beinen. An ihrem Halsband war eine kurze Leine, die Madame Dita hielt. Eine lange Freundschaft und Geschäftsverbindung verband sie und Stuart.
„Vielleicht handelt es sich um eine deiner Sklavinnen in Nöten.“
Stuart lachte laut auf. „Oh, da ist jemand garantiert in Not, aber als meine Sklavin würde ich sie noch nicht bezeichnen.“
„Eine neue Eroberung, Master Stuart?“
„Eher ein neues Spielzeug, Madame Dita. Und für welches Peitschenmodell kann ich dich begeistern?“
Sie ließ ihren professionellen Blick über die ausgebreiteten verschiedenen Peitschen gleiten und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf ein besonders ausgefallenes Stück. Sie griff nach der Kosakenpeitsche und betrachtete sie näher.
„Das nenne ich Kennerblick. Ein Einzelstück und genau nach dem Original gefertigt. Man nennt sie Nagaika. Siebzig Zentimeter lang, aus feinen Lederstreifen geflochten, sich verjüngend mit einem festen Knotengeflecht am Ende. Sie wurde in der Vergangenheit von den Kosaken und Tataren verwendet. Allerdings eignet sie sich meiner Meinung nach nur für das finale Spiel.“
Madame Dita warf ihrer anwesenden Sklavin einen scharfen Blick zu.
„Hast du sie schon getestet?“
„Noch nicht, dieses Privileg wollte ich dem Kunden als Einweihung schenken.“
Auch er sah die Sklavin an und erkannte das leichte ängstliche Beben in ihrem Körper, als sie wie hypnotisiert die Kosakenpeitsche betrachtete. Ein erregender Anblick mit süßem Kopfkino, in dem Marie die Hauptrolle spielte und ein lustvolles Zucken in Stuarts Geschlecht verursachte.
Madame Dita ruckte an der Kurzleine, ein nonverbales Zeichen für die bebende Sklavin, sich aufzurichten. Mit gesenktem Kopf blieb sie neben ihrer Herrin stehen, die Arme auf dem Rücken verschränkt. Liebenswürdig lächelnd erhob sich Dita, streichelte über den Kopf ihrer leise seufzenden Sub und befahl ihr, Position drei einzunehmen.
Die Sklavin folgte dem Befehl sofort. Sie beugte sich über
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