Zähmung der Wildkatze
Liebe mich. Sag noch einmal die Worte zu mir, tesorina mia, bitte
.
„Schlag mich.“
Sie schluckte hörbar, hoffte, Schmerzen würden ihr diese falschenEmpfindungen austreiben. Ihre Kehle fühlte sich staubtrocken an. Stuarts Stirn legte sich in Falten und er betrachtete sie schweigsam. Dann nickte er wortlos und glitt an ihr vorbei. Wie hypnotisiert folgte sie ihm und prallte an der Terrassentür zurück, als sie eine Bewegung im Halbschatten wahrnahm. Zuerst dachte sie an die Sklavin, doch sie erinnerte sich nicht einmal an ihr Gesicht. Dann tauchte der Schatten im Licht auf und Marie erstarrte wie zu einer Säule. Der schwarze Latexanzug bedeckte den ganzen Körper und nur die Ausbuchtung seines Geschlechtes zeigte, dass er männlich war. Weder konnte Marie sein Gesicht noch die Farbe seiner Haut erkennen. Stuart achtete nicht auf ihn und nahm auch von Maries Überraschung keine Notiz. Nur zögerlich folgte sie ihm ins Haus, stieg die Treppe zum Keller hinab und bemerkte, dass der Latexanzug ihr schweigend folgte.
Stuart saß auf dem hohen Thron, der mit rotem Samt ausgepolstert war, und betrachtete sie einige Minuten still. Sie stand mitten im Folterzimmer und wusste nicht wohin mit ihren Händen. Stets behielt sie den Latexmann im Augenwinkel.
„Zieh dich aus, Kätzchen und leg deine Sachen sorgfältig gefaltet auf die Bank hinter dir.“
Obwohl damals die Sklavin so präsent gewesen war, erschien ihre Anwesenheit für Marie heute unsichtbarer und indirekter als der Sklave in seinem Anzug, obwohl er mit den Schatten fast verschmolz. Zögernd zog sie ihre Kleidung aus, warf immer wieder einen Blick abwechselnd zu Stuart, dann zu dem Sklaven. Sie legte ihre Sachen auf die Bank, wie es ihr aufgetragen worden war. Nackt dazustehen fühlte sich für sie schutzloser und ausgelieferter an als je zuvor.
„Leg ihr die Spreizstange an und führ sie zum Galgen.“
Der Latexsklave verbeugte sich tief, sagte jedoch kein Wort und kam mit einer Metallstange, an der zwei Ledermanschetten befestigt waren, auf sie zu. Ohne zu sprechen, bedeutete er Marie, ihre Beine zu öffnen und verschloss die Riemen der Manschetten um ihre Fußgelenke, nachdem er sie zum Galgen geführt hatte. Sanft bettete er sie in seine Arme und legte sie mit dem Rücken auf ein dünnes weiches Polster am Boden, hakte ohne Befehl die Seilwinde vom Galgen in den an der Stange mittig versenkten Karabiner ein. Marie legte den Kopf weit nach hinten, um Stuarts Blick zu suchen, der noch immer zusah und ihr ein wohliges Gefühl von Vertrautheit und Ruhe schenkte. Der Galgen klackerte leise, als der Latexsklave die Winde betätigte und ihre Beine emporzog, bis ihr Po in der Luft hing.
Stuart erhob sich.
„Das reicht erst einmal.“
Er legte seinen Kopf schief, betrachtete sie, so ausgeliefert, weit gespreizt und offen. In ihrem Kopf herrschte plötzlich absolute Stille und sie wardankbar dafür. Von der Wand direkt neben ihr nahm Stuart eine Peitsche, die so harmlos wirkte, dass ihr eine wohlige Gänsehaut über den Körper floss und sich leise pochend in ihrem Magen konzentrierte. Pferdehaar, fein und doch drahtig, so viele, dass sie sicher war, die Schläge damit konnten nur zärtliches Streicheln bedeuten. Das Rosshaar strich die Innenseiten ihrer Schenkel entlang, seidig, kühl und sanft, berührte ihre Scham, glitt tiefer zu ihrem Bauch. Er hob an und der erste Schlag brachte sie zum Lächeln, der nächste enthielt mehr Kraft und jeder weitere Hieb wärmte ihre Haut auf und dann fühlte sie es. Wie Nadelstiche, so fein. Jede Körperstelle, die er traf, pikste süß, aber schmerzlich nach, dass Marie leise keuchte. Sie sah, wie sich ihre Haut langsam rötete. Für einen Moment hielt Stuart inne, streichelte mit zärtlichen Fingerspitzen der Hitze nach. Marie glaubte, es kaum zu ertragen, so wund fühlten sich die Stellen an.
„Bring mir die Schmetterlinge.“
Marie zuckte zusammen, als der Latexsklave aus dem Schatten ohne einen Laut von sich zu geben neben ihr auftauchte wie aus dem Nichts. Das Metall in seinen bedeckten Händen glänzte im Kerzenlicht, als er die Schmetterlinge Stuart überreichte. Er öffnete eine der Schmetterlingsklemmen in seiner Hand vor ihren Augen. So niedlich es klang, wie er sie bezeichnete, Marie ahnte ihren Einsatz und biss die Zähne fest aufeinander, noch bevor er die erste platziert hatte. Ein heißer, glühender Stich brachte sie zum Schreien, als der erste Schmetterling ihre linke Brustwarze zusammenpresste
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