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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Winter
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wirst kriechen wie ein räudiger Köter, Sklave.“
    Master Gideons Stimme klang rau und kalt. Gehorsam folgte der Sklave ihm in einen anderen Raum, dessen Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Die Domina blieb zurück, überkreuzte ihre Arme und wandte sich wieder dem Teelichtkreis zu. Das Blut rauschte durch Maries Adern und ihr war, als könne sie es deutlich hören. Würde Stuart sie etwa auch mit einem Fremden allein in einen Nebenraum gehen lassen? Der Ruck an ihrer Leine gab ihr zu verstehen, dass sie sich bewegen sollte, doch sie fühlte sich kaum in der Lage dazu. Sie stolperte fast, als Stuart sie in die Mitte des Teelichterkreises führte. Mit den Händen auf ihren Schultern zwang er sie in die Knie, hockte sich neben sie und lächelte.
    „Das nennt man Teelichtlotto. Ich werde deinen Meister für heute Nacht auswählen. Vergiss nicht, ich bin dein Herr und du wirst tun, was ich dir sage.“
    Als er sich entfernte, fühlte Marie sich allein, den Blicken der Dominanten hilflos ausgesetzt. Sie musterten ihren Körper, betrachteten sie wie ein williges Stück Fleisch, an dem sie sich vergnügen konnten, wenn das Glück ihnen gewogen war. Stuart blieb ihr gegenüber außerhalb des Lichterkreises stehen und ließ sich Zeit. Oder ließ er ihr Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen?
Bitte, blas endlich eine der verdammten Flammen aus
.Marie wagte nicht, es laut auszusprechen, doch ihren bettelnden Blick schien Stuart auszukosten und zu genießen. Er nahm sich einen weiteren langen und quälenden Moment, bevor er sich endlich in Bewegung setzte. Er wählte mit Bedacht, schien sich nicht entscheiden zu können und schmunzelte, als Maries den Atem leise keuchend entweichen ließ.
Mach schon. Verdammt!
Stuart beleckte seine Fingerspitzen, ließ die Kuppen über zwei Flammen hin und her wechseln, bis er endlich eine löschte.
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er die Schachtel öffnete und einen Augenblick lang ins Innere blickte.
Lies den verdammten Namen vor
. Marie knurrte leise über seine nervenaufreibende Langsamkeit.
    „Schade, sie ist leer.“
    Er zeigte ihr das Innere der Schachtel und sie sank innerlich zusammen. Das Spiel der Flammen wiederholte sich. Mehrmals schritt er den Kreis der Teelichter ab und blieb diesmal in ihrem Rücken stehen.
Konzentrier dich. Nicht umdrehen
.
    „Hm, das ist wirklich keine leichte Wahl.“
    Unter dem Gemurmel von Gesprächen mischte sich leises Lachen aus den Grüppchen der Dominanten vor ihr. Marie lauschte, wie Stuart eine weitere Schachtel öffnete. Die Stille hinter ihr machte sie wahnsinnig.
Sag was
. Ihre Hände auf dem Rücken ballten sich zu Fäusten.
Sprich!
Ein genervter Laut drang ohne Vorwarnung aus ihrer Kehle und erneut lachte einer der Anwesenden in dem Raum. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt und sie stand kurz davor, aufzuspringen. Stuart hinter ihr seufzte theatralisch.
    „Schon wieder eine Niete. Du scheinst heute kein Glück zu haben, Sklavin.“
    In ihrem Magen ballte sich eine Erwiderung zusammen, die mit Wut gemischt einen explosiven Cocktail in sich hatte. Es kostete sie all ihre Beherrschung, schweigend zu knien und darauf zu warten, dass er endlich einen Treffer landete.
    „Das muss wirklich hart für dich sein. Was, wenn ich jetzt für dich wieder eine Niete ziehe? Es sieht fast so aus, als würde dein heutiger Preis immer mehr in weite Ferne rücken. Tss, eine Schande, dabei bist du heute so gehorsam und gefügig.“
    Hör auf zu reden und wähle, verdammter Mistkerl
. Marie schloss für einen Moment fest die Augen, als ob es helfen würde, nicht gleich in wütende Raserei zu mutieren. Außerhalb des Lichterkreises hockte Stuart sich neben ihr hin.
Er genießt das
. Ihr Atem drang stoßweise aus ihren leicht geöffneten Lippen. Er nahm eine der Schatullen in die Hände und betrachtete fasziniert die Flamme des Teelichts. In ihrem Kopf sah sie sich ihm das Ding aus der Hand reißen, die Flamme auspusten und die Schachtel aufreißen.Fassungslos senkte Marie ihren Kopf.
    „Sieh mich an.“
    Der Befehl tropfte deutlich und herrisch aus seinem Mund. Marie wandte ihm den Kopf zu.
    „Geduld ist nicht gerade deine Stärke, nicht wahr, Kätzchen?“
    Das Lachen der Umstehenden fühlte sich demütigend an.
    Eine Domina mit blonder Ponyfrisur näherte sich dem Kreis und ihr Lächeln wirkte gemein. „Soll ich für dich um Gnade betteln, Sklavin?“
    Marie ignorierte ihre Bemerkung und fixierte Stuarts Gesicht.
    Seine Fingerspitzen

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