Zärtlich verführt
Art."
"Du
meinst, dass du wirklich mit niemand anderem zusammen warst?"
"Was
zwischen uns geschehen war, war einfach etwas ganz Besonderes. Alle
sagen, das erste Mal sei schrecklich, aber für mich war es
wunderbar und genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Vermutlich
wollte ich mir das nicht kaputtmachen lassen."
"Für
mich war es nie mehr dasselbe wie …" Er verstummte.
"Dasselbe
wie?"
Er
zuckte die Achseln. "Ich weiß nicht."
Dasselbe
wie mit mir? hatte Emily ihn fragen wollen. Das war es, was sie
verzweifelt hören wollte. Eine kühle Brise ließ sie
erschauern, und sie schmiegte sich enger an Matt. Dann fiel ihr
plötzlich etwas ein, und ihr Herz begann zu rasen. "Sag
mir, dass wir verhütet haben."
Matt
grinste. "Ja. Ich hatte ein Kondom mitgenommen und es unter der
Ecke des Strandtuchs deponiert."
Sie
seufzte erleichtert. "Bin ich froh, dass wenigstens einer von
uns beiden so umsichtig war!
Nach
einer Weile hob er den Kopf und musterte die Umrisse der Bäume.
"Ich hoffe nur, dass sich hier draußen niemand mit einem
Teleobjektiv herumtreibt. Aber da ich niemandem gesagt habe, wohin
ich fahre, bezweifle ich, dass die Boulevardblätter hier nach
mir Ausschau halten."
"Die
Boulevardpresse verfolgt dich?" fragte Emily erschrocken.
"Manchmal.
Nach dem Artikel in 'People' konnte ich mich vor den Paparazzi kaum
noch retten. Es war widerwärtig. Aber meine Sekretärin
weiß, dass sie keine persönlichen Informationen
herausgeben darf.
"Vielleicht
sollten wir vorsichtshalber ins Haus gehen. Ich möchte meinen
nackten Po auf keinen Fall auf irgendeinem Titelblatt sehen."
"Was
ist mit unseren Kleidern?" fragte Matt.
Sie
sah zum Dock. Es war zu dunkel, um dort nach den Kleidungsstücken
zu suchen. "Wir werden sie morgen holen."
"Du
willst nackt durch das Waldstück gehen?"
"Was
ist los?" neckte Emily ihn. "Hast du Angst im Dunkeln?"
"Nein,
ich habe Bedenken, dass gewisse Teile meiner Anatomie mit tief
hängenden Ästen oder Zweigen kollidieren könnten."
Sie
musste grinsen. "Wie wäre es, wenn wir uns beide in das
Strandtuch einwickeln?"
"Na,
hoffentlich kommen wir dabei nicht ins Stolpern."
Emily
schüttelte das Strandtuch aus, während Matt das Feuer mit
Sand löschte. Dann schlüpften sie in ihre Sandalen und
schlangen das Strandtuch um ihre Körper. Während sie zurück
ins Haus gingen, amüsierten sie sich über ihren
lächerlichen Aufzug. Inzwischen war es drei Uhr nachts geworden.
Doch als sie im Haus angekommen waren, nahm Matt Emily sofort in die
Arme und verteilte Küsse auf ihrer Schulter und ihrem
Halsansatz.
"Wir
müssen in einer Stunde aufstehen, wenn wir angeln gehen wollen",
erinnerte sie ihn.
"Ich
würde mich immer dafür entscheiden, dich die ganze Nacht zu
lieben und dann bis mittags zu schlafen. Tatsächlich hätte
ich nichts dagegen, das ganze Wochenende mit dir im Bett zu
verbringen. Wie ist es mit dir?"
Sie
verschränkte ihre Finger mit seinen. Wenn ihr vor zwei Wochen
jemand gesagt hätte, dass sie mit Matt nackt im Ferienhaus ihrer
Eltern stehen würde, hätte sie das für unmöglich
gehalten. Dennoch waren sie jetzt hier.
Matt
führte sie zu ihrem Zimmer und liebte sie, bis der Morgen
dämmerte und sie beide zufrieden und erschöpft
nebeneinander lagen. Es war unglaublich.
"Woran
denkst du?" fragte er schließlich.
"Dass
mein Leben vor einer Woche noch ganz anders war." Sie sah ihn an
und zeichnete mit dem Finger die Kontur seines Kinns nach. "Und
wie unerwartet das alles war."
"Unerwartet
gut oder unerwartet schlecht?"
"Unerwartet
gut natürlich. Es wird mir Leid tun, wenn es zu Ende geht."
"Vielleicht
muss es das nicht", meinte Matt.
"Wir
werden immer Freunde sein, aber es kann nicht mehr daraus werden. Das
wissen wir beide."
"Vielleicht
doch."
Emily
wollte sich keine falschen Hoffnungen machen. "Wie viele
ernsthafte Beziehungen hast du gehabt, nachdem du Michigan verlassen
hast?"
Matts
Gesicht verdüsterte sich. "Keine."
"Hattest
du jemals eine ernsthafte Beziehung?"
"Das
heißt nicht, dass ich nicht dazu fähig bin. In Kalifornien
lässt es sich gut leben. Es würde dir dort gefallen."
"Was
ist mit deiner Arbeit? Du sagtest doch schon, dass du keine Zeit für
eine Beziehung hast."
"Ich
kann mir die Zeit nehmen."
"Wie
viel Zeit und für wie lange?" fragte Emily. "Redest du
von einem Monat, einem Jahr oder einem ganzen Leben? Du wirst immer
das Gefühl haben, dass irgendetwas fehlt, und es finden wollen.
Du wirst anfangen, wieder Tag und Nacht zu
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