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Zärtlich verführt

Zärtlich verführt

Titel: Zärtlich verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE CELMER
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veränderte sich Matts Haltung. Er setzte sich sehr
aufrecht hin und machte ein ernstes Gesicht. Das ist jetzt also der
erfolgreiche Geschäftsmann Matt Conway, dachte Emily.
    "Ich
weiß nicht, ob ihr schon davon gehört habt", begann
Matt. "Der Bau meines Restaurant wurde gestoppt."
    "Aber
warum denn?" fragte Emilys Mutter erstaunt.
    "Es
gibt einige Menschen mit genug Einfluss in der Stadt, die es nicht
gern sehen, dass ich zurückgekommen bin. Sie wollen nicht, dass
ich das Restaurant baue, und legen mir schon die ganze Zeit über
Steine in den Weg. Diesmal könnten sie gewonnen haben."
    Emily
konnte ihm ansehen, wie betroffen er war, als er das Dilemma mit dem
zu geringen Abstand zum Nachbargrundstück erklärte.
Irgendwie überraschten sie seine Probleme nicht, denn es gab
eine Menge Leute, die Matt seinen Erfolg nicht gönnten.
    "Wenn
ich das Restaurant abreißen und neu aufbauen lassen muss, würde
ich das Budget überschreiten", fuhr Matt fort. "Und
dann könnten meinen Investoren abspringen. Sie sind ohnehin
nicht hundertprozentig vom Standort überzeugt."
    "Wir
könnten in das Restaurant investieren", sagte Emilys Vater.
    "Darum
würde ich Sie nie bitten. Das ist zu riskant."
    Matts
Verzweiflung war jetzt deutlich spürbar. Plötzlich verstand
Emily, wie wichtig dieses Projekt für ihn war. Was für sie
das Blumengeschäft war, war für ihn dieses Restaurant –
die Erfüllung eines Traums.
    "Aber
es gäbe eine ganz einfache Lösung für das Problem",
erklärte Matt. "Sie könnten mir das unbebaute
Grundstück links daneben verkaufen."
    Während
ihre Eltern sich ansahen, wand Emily sich innerlich. Matt bat um
etwas, dass ihre Eltern einfach nicht tun konnten, denn sie hatten
das Grundstück schon ihr versprochen. Wäre es nicht der
perfekte Ort für das Blumengeschäft, würde Emily
vielleicht Matt zuliebe auf das Grundstück verzichten. Aber in
Chapel gab es bereits zwei Blumenläden, einen am Ortseingang,
einen am Ortsausgang. Deshalb war der Standort in der Stadtmitte am
besten für sie. Als Geschäftsmann würde Matt das
sicher verstehen. Als ihre Mutter sich vorbeugte und Matts Knie
tätschelte, dachte Emily, dass sie ihm jetzt die enttäuschende
Nachricht mitteilen würde.
    Stattdessen
strahlte ihre Mutter Matt an. "Natürlich werden wir dir das
Grundstück verkaufen."
    Eine
Minute lang war Emily zu perplex, um etwas sagen zu können. Ihre
Eltern mussten vergessen haben, dass sie ihr das Grundstück
versprochen hatten. Das war die einzige Erklärung. Sie würden
ihre Tochter, die so lange dafür gearbeitet hatte, doch nicht
übergehen!
    "Wir
werden uns schnell auf einen Preis einigen, und meine Anwälte
werden die Verträge aufsetzen", meinte Matt.
    Emilys
Vater nickte.
    Ich
muss der Sache jetzt unbedingt einen Riegel vorschieben, dachte Emily
und räusperte sich. "Entschuldigt bitte."
    Plötzlich
waren alle Augen auf sie gerichtet.
    "Ihr
könnt Matt das Grundstück nicht verkaufen. Ihr habt es doch
schon mir versprochen. Oder habt ihr das etwa vergessen?"
    Einen
Moment herrschte Totenstille. Emily war wie erstarrt vor Angst. Ihre
Eltern würden Matts Belange doch nicht über die ihrer
eigenen Tochter stellen, oder?
    Ihre
Eltern wechselten einen Blick, dann seufzte ihre Mutter. "Emily,
Schatz, sei vernünftig. Wie willst du denn das Geld für das
Grundstück auftreiben?"
    "Ich
habe die Summe schon fast zusammen. In sechs Monaten werde ich den
Rest von meinem Verdienst abgezweigt haben."
    "Und
womit willst du dann das Gebäude bezahlen?"
    "Mit
einem Geschäftsdarlehen."
    "Liebes",
erklärte ihr Vater so geduldig, als würde er mit einem
kleinen Kind reden, "du hast keine Sicherheiten. Keine Bank
würde dir Geld leihen."
    Das
traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. "Das Grundstück wird
dann meine Sicherheit sein. Deshalb muss ich es erst kaufen."
    "Emily",
sagte ihre Mutter in beschwichtigendem Ton, "Chapel braucht
keinen weiteren Blumenladen. Ich denke, dass wir diese alberne Idee
lange genug in Betracht gezogen haben. Matt ist ein richtiger Geschäftsmann und braucht das Grundstück."
    "Ihr
habt es mir fest versprochen", entgegnete Emily mit bebender
Stimme.
    "Bald
wirst du verheiratet sein und Kinder haben. Dann wirst du keine Zeit
zum Arbeiten haben. Was wird dann aus deinem kleinen Geschäft
werden?"
    "Deine
Mutter hat Recht, Liebes. Es ist einfach nicht vernünftig. Du
weißt nicht, wie kompliziert das Geschäftsleben ist",
stimmte ihr Vater zu.
    Emily
fehlten einen Moment lang die Worte. "Ich habe

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