Zärtlich verführt
arbeiten. Schließlich
werde ich es satt haben, die ganze Zeit allein zu sein, und du wirst
meine Klagen darüber irgendwann nicht mehr hören können.
Dann wird unsere Beziehung nur noch eine Last sein."
Matt
wirkte verletzt, auch wenn er es nicht zugeben wollte. "Es muss
nicht so ausgehen."
"Auch
ich habe Träume, die ich verwirklichen will. Und ich soll sie
einfach aufgeben und an einen fremden Ort ziehen, wo ich niemand
kenne und keine Familie habe?"
"Emily,
ich kann für dich sorgen und dir alles geben, was du willst."
"Deine
Zeit, Matt – kannst du mir die geben?"
Er
antwortete nicht.
Wie
sie erwartet hatte, verlangte sie mehr, als er zu geben bereit war.
Sie lag neben ihm, schmiegte die Wange an seine Brust und lauschte
seinem Herzschlag. "Du bittest mich, so viel aufzugeben, und
dennoch willst du praktisch nichts zurückgeben. Was denkst du,
wie lange wird das wohl gut gehen?"
"Du
sagst das so, dass es völlig aussichtslos klingt."
"Es
ist, was es ist. Wir sind jetzt zusammen. Lass uns die gemeinsame
Zeit, die uns bleibt, einfach genießen, anstatt uns Gedanken
darüber zu machen, was in einem Monat sein könnte. Und wer
er weiß, vielleicht haben wir dann ohnehin genug voneinander."
"Du
kannst einem ganz schön auf die Nerven gehen, Emily",
entgegnete er. "Du bist unglaublich dickköpfig."
"Und
du kannst sexistisch und anmaßend sein." Und in vielem
perfekt, dachte sie. Sie würde seiner nie überdrüssig
werden. Aber es gab Dinge, die einfach nicht sein sollten. Emily lag
bei ihm und realisierte, dass sie jetzt genau das nachholen konnte,
was sie sich in der Nacht vor elf Jahren gewünscht hatte. Sie
würde in seinen Armen einschlafen. Hier waren keine Eltern, die
zufällig auftauchen könnten. Es gab keine Termine, die
eingehalten werden mussten, und auch keine geschäftlichen
Sorgen. Das ganze Wochenende würde allein ihr und Matt gehören.
11.
Kapitel
"Emily!
Matt! Wo seid ihr?"
Durch
einen Albtraum aus dem Schlaf gerissen, fuhr Emily im Bett hoch. Noch
ganz benommen, sah sie sich im Zimmer um. Sie hatte geträumt,
dass ihre Mutter hier im Ferienhaus wäre und sie gerufen hätte.
Mit Grauen dachte Emily daran, was passieren würde, wenn ihre
Eltern sie und Matt nackt zusammen im Bett entdecken würden.
Wahrscheinlich würden sie annehmen, dass Ihre Tochter und Matt
sich ineinander verliebt hätten. Und da sich ihre Eltern nichts
Schöneres vorstellen konnten, als Matt zum Schwiegersohn zu
haben und viele Enkelkinder zu bekommen, würden sie dann alles
daransetzen, sie und Matt unter die Haube zu bringen. Angesichts des
Gesprächs, das Emily gestern Nacht mit Matt geführt hatte,
wäre das allerdings tatsächlich ein Albtraum.
Neben
ihr murmelte Matt etwas im Schlaf und rollte sich auf die andere
Seite. Emily gähnte, legte sich wieder hin und kuschelte sich an
ihn.
"Emily!
Matt! Seid ihr da?"
Als
Emily die Stimme ihrer Mutter hörte, schreckte sie erneut hoch
und zog die Bettdecke bis unter das Kinn. Das war kein böser
Traum. Ihre Mutter war wirklich hier. Sie fluchte leise, sprang aus
dem Bett, wobei sie die Decke an sich riss, schlug die Tür zu
und stemmte sich mit dem Rücken dagegen.
Matt
fuhr nun verschlafen hoch. "Was ist denn los? Wo ist die Decke?"
"Pst",
zischte sie. "Sag keinen Ton."
Jemand
klopfte laut an die Tür. "Emily, bist du okay?" rief
ihre Mutter besorgt.
"Ja,
Mom. Ich bin nur noch nicht angezogen."
"Was
ist mit Matt passiert? Sein Auto steht draußen, aber wir können
ihn nicht finden."
"Wahrscheinlich
ist er am Strand", antwortete Emily betont lässig. "Gib
mir eine Minute, dann helfe ich euch, ihn zu suchen."
"Wir
werden im Wohnzimmer warten."
Nachdem
die Schritte von Emilys Mutter verklungen waren, meldete sich Matt
hinter Emily leise zu Wort. "Sex am Morgen ist damit wohl
gestrichen."
Sie
drehte sich zu ihm um. Er saß mit zerzausten Haaren und noch
ganz müden Augen im Bett und sah so sexy aus, dass sie unbedingt
ihren morgendlichen Sex haben wollte. "Wir müssen sie
schnell wieder loswerden."
Er
fuhr sich durch die Haare und gähnte. "Okay."
"Du
musst aus dem Fenster springen", erklärte sie.
"Nackt?
Meine Sachen sind im Zimmer nebenan."
"Nimm
das hier." Emily warf ihm die Decke zu und zog schnell Shorts
und ein T-Shirt an.
Matt
fluchte leise, stieg aus dem Bett und wickelte sich die Decke um. Was
für ein seltsames Ende einer heißen Nacht! "Ich werde
nicht aus dem Fenster springen."
"Sie
dürfen dich nicht sehen."
Das
ist mir klar, dachte
Weitere Kostenlose Bücher