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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Gefecht.
    Das mächtige Schwert kappte die Spitze von Yoshios Schild, durchschnitt die schützende Blase um den Dämon und fuhr zielsicher in dessen prallen Bizeps. Die Kreatur brüllte vor Raserei auf, zeigte ihre eindrucksvollen, speicheltriefenden Eckzähne und richtete ihre in der Hölle geschmiedete Waffe auf Murdoch. Doch der Arm gehorchte ihr nicht mehr. Nach einem unsicheren, wirkungslosen Versuch ließ sie die Keule sinken. Yoshio rückte näher, um ihr den tödlichen Streich zu versetzen.
    Der dritte Dämon senkte den Kopf und stürmte wie ein Bulle in den Tunnel. Murdoch drückte sich an Yoshio vorbei, stemmte die Beine in den Boden, um standhalten zu können, und fing die ganze Wucht des Angriffs ab. Er wurde einige Meter nach hinten geschoben, bis sie beide zum Stehen kamen.
    Dann nahm der Kampf erst richtig Fahrt auf.
    Die Kraft des Dämons war imponierend. Er konnte einem von der Leine gelassenen Berserker nicht die Stirn bieten, aber er stellte für Murdoch in seinem nur halb entfesselten Zustand eine große Herausforderung dar. Die Markdämonen, denen er sich vor dem Haus hatte stellen müssen, hatten mehr mit lästigen Mücken gemein gehabt als mit diesem Burschen. Dieser Unhold warf ihn mit einer lässigen Armbewegung an die Felswand, so dass Murdochs Schädel knackte. Das verdammte Ding war schneller, als es aussah.
    Trotzdem: Dämon blieb Dämon. Sein Platz war in der Hölle.
    Murdoch ignorierte die Beule, die sich an seinem Hinterkopf bildete, und duckte sich, um einen Folgetreffer zu vermeiden. Am besten, er hielt sich von diesen Klauen fern. Vielleicht waren sie auch dazu in der Lage, seinen Schild zu durchbohren, wenn der Dämon ihn erwischte.
    »Triff gut, triff hart, triff schnell«, raunte er Blutsucher zu, das nun ungeduldig summte, verstärkt durch die Magie eines Dämonenblutzaubers. Dann ließ er dem Berserker einen Zentimeter mehr Leine und griff mit einem Hagel aus Hieben und Stößen an. Er wurde zur regelrechten Tötungsmaschine. Seine Attacke nahm den leichten Rhythmus eines kampferprobten Kriegers an, sein Schwert traf schnell und hart, und der Sieg war innerhalb von Minuten sein.
    Was nicht allein sein Verdienst war.
    Wieder profitierte er von dem durch und durch merkwürdigen Verhalten des Dämons. Dessen wilde Hiebe schienen keineswegs Murdoch zu gelten. Er schien sein Ziel aus den Augen verloren zu haben, und um seinen Kopf herum heulte ein seltsames Fauchen. Es schien beinahe so, als würden unsichtbare Fledermäuse nach ihm hacken.
    Murdochs Schwert durchbohrte die dicke Schwarte der Kreatur mit ungebremstem Eifer.
    Als der Dämon am anderen Ende der Klinge endlich erschauerte und zu Boden fiel, holte Murdoch tief Luft, um den Berserker zu besänftigen. Er zog sein Schwert aus dem Kadaver und wirbelte herum. Zu seiner großen Erleichterung hatte Yoshio den verwundeten Dämon bereits besiegt und war Sora zu Hilfe geeilt. Beide Männer lachten triumphierend, während der dritte und letzte Dämon, dessen Haut mittlerweile ein wildes Muster aus Schnittwunden zierte, auf dem felsigen Untergrund aufschlug.
    Aus dem Augenwinkel sah Murdoch Kiyoko zusammensacken.
    Watanabe erreichte sie als Erster. Er fiel neben ihr auf die Knie und bettete ihren Kopf in seinen Schoß. Dann strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und betrachtete mit offensichtlicher Sorge ihr Gesicht. »Wir brauchen einen Arzt.«
    Murdoch fiel das Atmen schwer.
    Kiyoko war verletzt.
    Sie in Watanabes Arm zu sehen zerrte an den mentalen Ketten, an die er seinen Berserker gelegt hatte. Dieser war ohnehin bereits gefährlich nahe an die Oberfläche geraten.
O Gott!
Nun streichelte die Hand dieses Mannes auch noch über ihre Wange. Murdoch kniff die Augen zu und rang um Beherrschung, um Watanabe nicht den Kopf abzureißen.
    »Lebt die Ärztin noch?«, fragte Sora.
    »Aye«, antwortete Murdoch. Mehr brachte er nicht heraus.
    »Dann sollten wir Kiyoko-san so schnell wie möglich ins Lager zurückschaffen. Ich nehme an, wir können den Tunnel nehmen, Mr Murdoch?«
    »Aye.«
    »Gehen Sie voran?«
    Murdoch schlug die Augen auf. Watanabe hatte sich erhoben und stand nun da, mit Kiyoko auf den Armen. Offenbar wollte er sie den Weg zurück tragen. Murdoch wandte vorsorglich den Blick ab. Der mickrige kleine Watanabe würde Kiyoko irgendwann an Yoshio übergeben müssen, garantiert. Es wäre ihm wahrhaftig ein Fest, Zeuge des Scheiterns dieses Mannes zu sein, aber …
ein
Gang durch diesen vermaledeiten Tunnel war mehr als

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