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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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nicht in das zugige alte Farmhaus ziehen. Sie liebt ihre Wohnung im Grand Point.«
    Willa stellte ihre Kaffeetasse in den Geschirrspüler, ehe sie zur Tür ging.
    »Ich muss gehen. Richard kommt heute zurück. Er weiß nicht, dass Shelby ausgezogen ist.« Sie blieb in der Tür stehen.
    »Morgen werde ich euch alles über New York erzählen, versprochen. Haltet euch bis dahin mit Neuanschaffungen und Renovierungen zurück, ja?«
    Sie lief den Gang entlang und durch die Hintertür hinaus, und hatte es bis zu Jennifers Wagen geschafft, als Sam ihr nachrief:
    »Warte, Willa. Ich muss mit dir reden.«
    Willa drehte sich um und sah, dass Sam ihr nachlief. Sie drehte sich wieder zurück und beäugte Jennifers Geländewagen. Lächelnd griff sie in die Tasche, holte die Schlüssel hervor und warf sie Sam zu.
    »Wenn du mit mir sprechen willst, musst du mich nach Hause fahren«, sagte sie.

    »Auf diese Weise kannst du den Wagen nehmen und zurück zur Arbeit fahren.« Sie bedachte ihn mit einem gezwungenen Lächeln, als er sich hinters Steuer setzte.
    »Levi ist ein strenger Boss. Wenn du noch mehr von seinem kostbaren Holz ruinierst, wird er dich den Boden mit einer Zahnbürste fegen lassen.«
    Ehe sie seine Absicht erkennen konnte, griff Sam über das Armaturenbrett, nahm ihr Gesicht in beide Hände und drückte ihr einen lauten Kuss auf den Mund.
    »Warum machst du das?«, fuhr sie ihn an und warf einen raschen Blick zum Gebäude, um zu sehen, ob jemand sie beobachtet hatte. Als sie ihn wieder anblickte, waren ihre Augen ganz schmal.
    »Egal. Tu es nicht wieder. Der Segeltörn ist vorbei, Mr. Sinclair, und mein Interesse ist erloschen.«
    »Der Kuss war dafür, dass du mich nicht gefeuert hast«, sagte er mit aufreizender Gelassenheit und steckte den Schlüssel in die Zündung.
    Willa schnaubte.
    »Das würde mir so gut wie nichts nützen, weil Silas dich sofort wieder einstellt.«
    »Ich dachte, Kent Caskets wäre dein Unternehmen«, sagte er erstaunt.
    »Ist es auch.«
    »Wie könnte Payne mich wieder einstellen, wenn du mich feuerst?«
    Willa zeigte auf das Firmengebäude.
    »Gefällt dir die Farbe?«
    Sam sah sie verwundert an.
    »Es ist grau.«
    »Als ich es gekauft habe, habe ich es weiß tünchen und die Holzteile in einem schönen Grün anstreichen lassen. Aber dann bin ich mit Shel und den Kindern für drei Tage zum Shoppen nach Portland gefahren. Bei meiner Rückkehr war die Fabrik grau mit blauen Holzteilen.« Sie drehte sich auf ihrem Sitz zu ihm um.
    »Wie hat dir die Lobby gefallen, als du heute Morgen angekommen bist?«
    »Sieht nett aus. Ein bisschen erstaunt war ich schon über die lustigen Farben im Empfangsbereich. Aber die Sammlung antiker Urnen bringt eine hübsche Note hinein.«
    »Noch vor zehn Tagen war die Lobby tiefgrün und braun, mit goldenen Blattakzenten. Als optisches Highlight stand dort die schöne Bronzestatue eines auftauchenden Wales – jetzt steht sie in meiner neuen Bürosuite unter einem neu angebrachten Spot.«
    Sam starrte sie an.
    »Wer hat hier die finanzielle Vollmacht?«
    »Nur ich, aber das spielt keine Rolle. Wenn ich eine Rechnung nicht quittiere, bezahlen meine Leute sie aus eigener Tasche. Manchmal legen sie zusammen und kaufen, was sie für nötig erachten. Meine älteren Mitarbeiter sind sehr gut situiert, und viele haben keine nahen Angehörigen, denen sie ihr Vermögen vermachen
könnten. Kent Caskets so zu führen, wie sie es für richtig halten, verschafft ihnen Befriedigung.«
    »Willa, das bedeutet ein gewisses Risiko. Wenn einer von denen stirbt und plötzlich ein Angehöriger auf der Bildfläche erscheint, könnte der gerichtlich von dir einfordern, was der Verstorbene für deinen Betrieb aufgewendet hat.«
    »Im Verkauf arbeiten zwei ehemalige Anwälte, die dafür gesorgt haben, dass dies nicht geschehen kann.« Sie zuckte mit den Achseln.
    »Bei Kent Caskets geht es mehr um Menschen als um Geld. Und wenn ich etwas von ihnen gelernt habe, dann die Tatsache, dass Geld auf der Bank tote Energie ist. Diese Leute haben ihr Leben lang hart gearbeitet, um zu Geld zu kommen, dann aber entdeckt, dass es an sich wenig Wert hat. Sie behaupten, dass ihnen das Geldausgeben viel mehr Spaß bereitet als das Verdienen. « Sie seufzte.
    »Aber ihr allergrößtes Vergnügen ist es, hinter meinem Rücken aktiv zu werden.«
    »Du bist die verdrehteste Frau, die ich kenne«, sagte er, als spräche er zu sich selbst.
    »Danke«, stieß sie hervor und starrte geradeaus durch die

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