Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
Glück ist. Aber gut … ich werde mich einfach mit Frühstückmachen ablenken. Allerdings kann ich nicht versprechen, dass ich nachher nicht noch einmal versuchen werde, dich umzustimmen.“
Als er, mit einem leicht wehmütigen Lächeln auf den Lippen, in die Küche gehen wollte, legte Sophia ihm die Hand auf den Arm und sagte ernst: „Jarrett, es ist wirklich nicht so, dass ich nicht noch einmal mit dir schlafen möchte. Das möchte ich sogar sehr gern. Die Nacht mit dir war … einfach unglaublich. Du hast mir das Gefühl gegeben, endlich wieder eine Frau zu sein und nicht mehr nur eine leere Hülle, ein Schatten meiner selbst“, fuhr sie fort. „Es ist nur so, dass ich, solange Charlie weg ist, die Gelegenheit nutzen möchte, um mit meiner Dunkelkammer voranzukommen.“
„Da hast du vollkommen recht“, stimmte Jarrett ihr zu. „Und wenn ich dir helfe, kannst du hoffentlich einiges schaffen.“
„Danke.“ Sophia lächelte. „Ich möchte dir auch noch einmal dafür danken, dass du mir mitten in der Nacht zur Hilfe geeilt – und bei mir geblieben bist.“
„Ich bin derjenige, der zu danken hat“, erwiderte er aufrichtig. Hatte Sophia wirklich auch nur eine Sekunde daran gezweifelt, dass er Zeit mit ihr verbringen wollte? Er nahm ihre Hand und küsste sanft ihre Finger. „Ich bin hier, weil ich bei dir sein möchte, Sophia – lieber als irgendwo sonst. Und jetzt gehen wir besser in die Küche, sonst wirfst du mir am Ende noch vor, ich würde dich absichtlich schwächen, um dann leichtes Spiel mit dir zu haben.“
Lächelnd zog Sophia ihn mit sich. „Ich bin ja gespannt, ob Sie auch nur halb so gut kochen können, wie Sie küssen, Mr Gaskill. Enttäuschen Sie mich lieber nicht!“
Tatsächlich war das von Jarrett zubereitete warme Frühstück das beste, das Sophia je gegessen hatte. Offenbar konnte dieser Mann jede Aufgabe, die man ihm stellte, geradezu meisterhaft bewältigen.
Nach dem Frühstück gingen sie wieder in das Zimmer, das zur Dunkelkammer werden sollte. Einträchtig trugen sie Möbel in den Flur und fegten die Steinfliesen. Wie durch ein wortloses Einverständnis unterhielten sie sich angeregt, aber über nichts Tiefer ehendes.
Bald merkte Sophia jedoch, dass sie beide versuchten, der starken Anziehung zu widerstehen, die, wann immer ihre Blicke sich begegneten, die Luft zwischen ihnen knistern ließ. Fast kam sie sich vor wie eine nervöse Braut am Vorabend ihrer Hochzeit. Und das lag nicht nur daran, dass Jarrett unglaublich attraktiv war und sie mit atemberaubender Sinnlichkeit geliebt hatte: Auch seine stets gute Laune gefiel ihr sehr. Immer wieder hielt sie den Atem an, weil sie befürchtete, seine liebevollen Neckereien könnten plötzlich wie bei Tom in bösartigen, beißenden Spott umschlagen, was jedoch nie geschah.
Es machte Sophia traurig, dass sie nach den trostlosen Jahren ihrer Ehe davon ausging, dass jeder Mann sie schlecht behandeln würde. Auf keinen Fall durfte sie zulassen, dass diese schrecklichen Erlebnisse ihr weiteres Leben bestimmten, schon allein wegen Charlie. Sie musste lernen, anderen Menschen wieder mehr zu vertrauen – mit Liebe und Respekt zu rechnen statt mit Hass und Hohn.
„Jarrett?“
„Ja?“
Er wollte gerade das letzte Möbelstück hinaustragen, setzte es nun wieder ab und klopfte sich den Schmutz von den Händen. Lächelnd sah Sophia, dass sich auf seinen markanten Zügen und seinem dunklen Haar eine Staubschicht gebildet hatte. Sie ging zu ihm, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund.
„Damals, als wir uns auf dem Markt begegnet sind, hast du mir erzählt, dass du sehr gerne Apfelkuchen isst. Wie wäre es, wenn ich Äpfel kaufen gehe und dir einen backe, zum Dank für deine Hilfe?“
„Das klingt toll. Allerdings möchte ich nicht, dass du weggehst“, erwiderte Jarrett lächelnd.
„Ich bin ja nur zwanzig Minuten unterwegs.“
„Aber diese zwanzig Minuten werden mir vorkommen wie eine Ewigkeit.“
Er gab ihr einen Kuss, und Sophia schmolz schon bei der ersten Berührung förmlich dahin. Als ihre Zungen sich zu einem zärtlichen Spiel fanden, stöhnte sie atemlos und stellte sich unwillkürlich vor, wie sie den ganzen Nachmittag mit Jarrett im Bett verbringen würde. Plötzlich erschien es ihr zweitrangig, mit der Dunkelkammer weiterzukommen …
Sie musste all ihre Willenskraft aufbringen, um sich aus seiner verlockenden Umarmung zu lösen. „Ich komme bald wieder“, sagte sie mit klopfendem Herzen.
Weitere Kostenlose Bücher