Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
ein für alle Mal vom Leib zu halten. Was dieser und ihr Nichtsnutz von einem Ehemann ihr angetan hatten, war kriminell. Christopher Abingdon durfte einfach nicht ungeschoren davonkommen. Und das würde er auch nicht, dafür wollte Jarrett sorgen.
Sophia hielt sich die Hand vor den Mund und unterdrückte ein Gähnen. „Entschuldigung“, sagte sie.
„Da gibt es nichts zu entschuldigen. Schlaf doch einfach“, schlug Jarrett vor. „Ich bleibe bis morgen früh bei dir.“
„Wirklich? Das Sofa ist ja nicht besonders gemütlich.“
„Doch, ich bleibe hier, versprochen. Und jetzt schlaf gut.“
Als Jarrett am nächsten Morgen durch die zugezogenen roten Samtvorhänge spähte und sah, dass es draußen schon hell war, schlief Sophia noch immer tief und fest. Das Feuer im Kamin war längst erloschen, und in dem hohen Raum war es bitterkalt.
Er schlich wieder zum Sofa und deckte Sophia fester zu. Sie bewegte sich kurz, wachte aber nicht auf. Im Schlaf wirkte ihr Gesicht friedlich und sehr jung, ein feines Lächeln umspielte ihren Mund.
Jarrett rieb sich die kalten Hände und trat an den Kamin, um Feuer zu machen. Dann ging er in die Küche.
Zehn Minuten später saß er an dem alten zerkratzten Esstisch, vor sich eine Tasse heißen Kaffee, die seine Lebensgeister wieder geweckt hatte. Er rief den befreundeten Anwalt an und führte ein langes Gespräch mit ihm. Danach stand er auf und lief unruhig hin und her.
Jarrett hatte den Namen Christopher Abingdon nicht erwähnt. Es hatte genügt zu sagen, dass Sophias Schwiegervater ein angesehener Jurist war – schon war sein Freund Feuer und Flamme gewesen und hatte versprochen, ihren Fall zu übernehmen, sobald diese ihn beauftragen würde.
Nun blickte Jarrett hinaus in den Garten, der wegen der unkontrolliert wuchernden Büsche zum großen Teil im Schatten lag. Er war tief in Gedanken versunken, als Sophia hereinkam. Mit ihrem zerzausten Haar und in dem hübschen blauen Kleid vom Vorabend sah sie einfach hinreißend aus.
„Guten Morgen“, sagte sie.
„Guten Morgen, du Schlafmütze“, begrüßte er sie liebevoll.
„Danke, dass du noch mal ein Feuer gemacht hast.“
„Heute Morgen kam ich mir vor wie in Sibirien“, scherzte Jarrett. „Und ich wollte nicht, dass du beim Aufwachen frierst. Möchtest du Kaffee? Ich habe welchen gekocht. Ich hoffe, das ist in Ordnung?“
„Natürlich.“ Sophia lächelte ein wenig unsicher, als wüsste sie nicht recht, wie sie sich am Morgen nach ihrer leidenschaftlichen gemeinsamen Nacht verhalten sollte.
Sie schob sich das Haar hinters Ohr und verschränkte dann die Arme vor der Brust, als sei ihr kalt. „Ich dachte, du müsstest vielleicht früh aufbrechen. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange schlafen! Normalerweise bin ich bereits immer bei Tagesanbruch wach, weil ich so einen leichten Schlaf habe und schon aufwache, wenn ein Spatz hustet.“
Jarrett lachte. „Nein, ich habe nicht vor, ‚aufzubrechen‘. Und was das ‚lange‘ Schlafen angeht: Es ist ja noch nicht einmal acht Uhr. Außerdem darfst du doch sicher ab und zu mal ausschlafen. Besonders jetzt, da Charlie bei seinem Onkel ist.“
In Wirklichkeit wartete zu Hause jede Menge Arbeit auf Jarrett. Doch er hatte beschlossen, dass es ihm wichtiger war, heute bei Sophia zu sein.
„Es wäre schön, wenn du noch ein bisschen bleiben könntest“, antwortete sie. „Auf einen Kaffee verzichte ich aber vorerst. Jetzt möchte ich vor allem duschen und mich umziehen. Du nicht auch?“
„Ist das eine Einladung, zusammen mit dir zu duschen?“, fragte Jarrett leicht neckend und kam zu ihr.
Da es Sophia sehr schwerzufallen schien, ihm in die Augen zu sehen, nahm er ihre Hand und küsste sie zärtlich. Bei der Berührung und durch ihren verführerischen Duft gerieten seine Sinne sofort wieder in Aufruhr.
Wie er gehofft hatte, zauberte seine romantische Geste ein Lächeln auf Sophias Gesicht.
„Vielleicht … vielleicht können wir ein anderes Mal zusammen duschen?“, schlug sie schüchtern vor. „Jetzt möchte ich mich vor allem frisch machen.“
„Na gut. Aber du weißt ja gar nicht, was dir entgeht.“ Er lächelte jungenhaft.
Sophias Augen wurden dunkel. „Oh doch, das weiß ich – nach gestern Nacht … Ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast, Jarrett.“
„Was ich für dich getan habe?“, wiederholte er verwirrt.
„Ich meine, dass du einfach mitten in der Nacht hergekommen bist, als ich dich so gebraucht habe.“
Plötzlich
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