Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
merkte Jarrett, dass er noch immer ihre Hand hielt. Er machte sich das zunutze, indem er Sophia in seine Arme zog.
„Ich habe dich doch auch gebraucht, Liebling.“
Er sah, wie ihre Lippen ganz leicht bebten, bevor er sie küsste.
9. KAPITEL
Abgesehen von dem Wissen, dass Sophia vor ihm die enge Kabine benutzt hatte, war das Duschen für Jarrett eher unangenehm.
Ganz offensichtlich hatte ihre Großtante hier keinen Wert auf ein wenig Luxus gelegt. Auch der Einbau einer Dusche in das viktorianische Badezimmer war offenbar nur sehr widerstrebend erfolgt.
Angesichts des traurigen Rinnsals lauwarmen Wassers dauerte es eine ganze Weile, bis er Sophias nach Vanille und Honig duftendes Shampoo wieder aus seinem Haar gespült hatte. In der Zwischenzeit ließ er noch einmal ihre gemeinsame Liebesnacht in allen Einzelheiten Revue passieren …
Schließlich stellte Jarrett das Wasser aus und trocknete sich mit dem großen Badetuch ab, das Sophia ihm ordentlich zusammengefaltet auf einen Korbstuhl gelegt hatte. Dann wollte er es zum Trocknen auf die Heizung hängen – und stellte fest, dass es keine gab. Um sich von seinem neu entfachten heftigen Begehren und der ungemütlichen Kälte abzulenken, konzentrierte er sich auf seine Umgebung.
Das Bad war groß und hatte eine hohe Decke mit wunderschönem Fries, doch die Einbauten und Armaturen wirkten alt und abgenutzt und machten den erlesenen Charme des Raums zunichte. Jarrett beschloss, einen befreundeten Innenarchitekten zu beauftragen, für Sophia und ihren Sohn ein ganz neues Badezimmer zu entwerfen, das über alle Annehmlichkeiten und jeglichen Luxus verfügte, den man sich nur wünschen konnte – aber ohne den Charakter des wunderschönen alten Hauses zu verfälschen.
Eins nach dem anderen, ermahnte er sich dann schnell. Zwar wünschte er sich wirklich nur das Beste für Sophia, doch er durfte nicht einfach Vermutungen aufstellen, was ihre Wünsche und Bedürfnisse anging.
Jarrett zog sich seine Jeans und das schwarze Sweatshirt wieder an und ging dann, eine Melodie von Puccini pfeifend, zurück in die Küche. Dort war von der Hausherrin keine Spur zu sehen. Auf der Suche nach ihr lief er den langen Flur entlang, rief ihren Namen und öffnete die Türen zu verschiedenen Zimmern.
Als er hörte, dass irgendwo Möbel gerückt wurden, folgte er den Geräuschen und blieb in einem Türrahmen überrascht stehen. Sophia versuchte vergeblich, allein einen schweren Metallschrank zu verschieben. Sie hatte sich das Haar zu einem lockeren Knoten zusammengefasst und wirkte erhitzt und genervt von der körperlichen Anstrengung. Ungeduldig pustete sie sich eine widerspenstige Strähne aus den Augen und fluchte leise. Jarrett fand diesen Anblick einfach entzückend – und ziemlich sexy.
Mit der verblichenen Jeans mit dem Loch am Knie und dem alten grün-weiß karierten Hemd wirkte sie wie einem Lifestyle-Magazin für Männer entstiegen. Entzückt verschränkte Jarrett die Arme und lächelte frech.
„Was machst du denn da mit diesem Metallungetüm? Willst du es verschieben oder verprügeln, bis es sich ergibt?“
Sophias grüne Augen funkelten. „Sehr witzig. Statt dich über mich lustig zu machen, solltest du mir lieber helfen!“
„Ich wollte mich nicht lustig machen“, versicherte Jarrett. „Wo möchtest du dieses vorsintflutliche Monstrum denn hinhaben?“
„Erst einmal in den Flur.“
„Gut, dann los.“
„Entschuldigung, ich bin morgens oft ein bisschen reizbar“, sagte Sophia.
„Kein Problem“, erwiderte er gutmütig. „Was hast du denn mit diesem Zimmer vor?“
„Hier will ich mir die Dunkelkammer einrichten, von der ich dir erzählt habe. Dann kann ich meine Fotos selbst entwickeln, statt eine Firma dafür zu bezahlen. Früher war dies bestimmt mal ein Hauswirtschaftsraum, aber meine Tante hat hier in erster Linie eine Menge Kram gelagert. Toll für meine Zwecke ist, dass es eine Keramikspüle mit fließendem Wasser gibt. Zuerst muss ich aber die ganzen alten Möbel rausräumen und sauber machen. Dann werde ich die Wände schrubben und weiß streichen.“
„Wirklich? Weiß für eine Dunkelkammer?“, fragte Jarrett erstaunt.
„Ja.“ Sophia ließ den Metallschrank los, und er richtete ihn vorsichtig wieder auf, um ihn dann in den Flur zu bugsieren.
„Für eine Dunkelkammer ist Weiß am besten geeignet, zum Schutz vor Streulicht.“
„Wenn du beim Streichen oder bei irgendetwas anderem Hilfe brauchen solltest, dann bin ich dein
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