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Zärtlicher Hinterhalt

Zärtlicher Hinterhalt

Titel: Zärtlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schmeicheln?«
    Schlimm genug, es gelang ihm auch. Ihn sagen zu hören, dass er sie zur Frau haben wollte, egal ob sie nun eine botmäßige Gemahlin abgeben würde … Sie hätte ihn am liebsten angelächelt.
    Aber sie würde jetzt nicht den Kopf verlieren. Schließlich waren sie gerade dabei gewesen, sich zu streiten, als Alfred aufgetaucht war, und all das Geschehen zeigte nur wieder, wie selbstgefällig Dougald war und wie dumm – was sie ihm als seine Frau auch darlegen würde. »Du hast dich zwischen mich und eine Pistole geworfen.«
    »Natürlich.« Er stützte sich auf den Ellenbogen und schaute ihr geradewegs in die Augen. »Was immer du vielleicht glaubst, Hannah, ich würde dich niemals für den guten Ruf der Familie Pippard opfern!«
    Sie ignorierte die Ernsthaftigkeit und die Beseeltheit seiner Worte und konzentrierte sich darauf, ihren Punkt zu machen. »Aber ich darf mich nicht zwischen dich und den Lauf einer Pistole werfen. Wie kann das, was du getan hast, dann erlaubt sein?«
    »Ich bin ein Mann.«
    Hannah strafte ihn mit Todesverachtung. »Du meinst, Leute, an denen irgendwelche Körperteile herumbaumeln, sind besser geeignet, eine Pistolenkugel abzufangen?«
    »Du kannst versichert sein, dass jetzt in diesem Moment wirklich keines meiner Körperteile
herumbaumelt.«
    Sie versuchte zu sprechen, holte Luft, bekam aber keinen Laut heraus. Und als er sie anlächelte, fragte sie sich wirr, ob Begehren genug sein würde, genug sein konnte.
    Schließlich gelang es ihr, eine Antwort zu stammeln. »Du hättest jedenfalls nicht dein Leben zu riskieren brauchen.«
    »Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten, Hannah. Du irrst dich. Akzeptiere das einfach.« Er küsste ihr die Hand. »In diesem Fall hat allein schon die Ehre verlangt, dass ich mich der Kugel stelle. Immerhin bist du meinetwegen in Gefahr geraten.«
    »Wir sind nicht mehr in Gefahr.«
    »Ich wünschte, du hättest Recht. Aber Seaton ist nach wie vor auf freiem Fuß. Und zwar hat er mir das Schreiben überbracht … er muss der Schuldige sein.«
    »Und du hast nicht sofort Verdacht geschöpft?«
    Er wurde ein wenig rot. »Ich hatte mir eingeredet, dass er es nicht sein könne. Außerdem dachte ich, du wolltest mich sehen und ich … wirklich dumm von mir!«
    Es gefiel ihr, dass er rot wurde und dass er sie hatte sehen wollen. »Du täuschst dich«, korrigierte sie. »Es ist nicht Seaton.« Sie starrte zum Fenster, durch das Alfred gestürzt war. »Aber ich weiß, wer es ist.«

Kapitel 27
    Dougalds Arm fühlte sich taub an, und seine Fingerspitzen prickelten. Aber das schien ihm eher daher zu kommen, dass er sich so danach sehnte, Hannah zu berühren, und nicht von seiner Verwundung. »Mach dich nicht lächerlich!«
    Sofort fing sie wieder an, mit ihm zu streiten. »Ich mache mich nicht lächerlich! Kannst du dich nicht daran erinnern, was Alfred gesagt hat, bevor er aus dem Fenster gestürzt ist?
Sie
bringt mich um.« Er hatte mehr Angst vor
ihr
als davor, sich den Turm hinunterzustürzen.«
    Sie stiegen die Leiter abwärts. Dougald hielt Hannah fest. Schließlich humpelte sie immer noch, und nach der Rauferei im Turm bewegte sie sich mit großer Vorsicht und hielt sich, so gut es ging, fest. »Ich stimme dir zu, dass es eine Frau sein könnte, die ihm seine Weisung erteilt hat«, sagte er.
    »Aber warum hatte man die Bodenklappe verschlossen? Sobald wir es bemerkt hatten, wussten wir doch, dass wir uns eine Strategie zurechtlegen mussten.«
    »Wir?« Es gefiel ihm, dass sie den Lorbeer für seinen Plan mit einstrich. Er schaute nach unten. Die Treppenspirale verdeckte große Teile des Bodens. Noch jemand konnte ihnen dort im spätnachmittäglichen Schatten auflauern, auch wenn nichts zu sehen oder zu hören war.
    Zudem bemerkte er, dass die Turmtür zu war. Hatte Alfred sie hinter sich zugemacht, bevor er heraufgekommen war? Oder plante irgendwer, auf sie zu schießen, sobald sie über die Schwelle traten?
    Falls Hannah sich der Gefahr bewusst war, dann verbarg sie ihre Sorge hinter der blindwütigen Entschlossenheit, ihm ihre Beurteilung der Lage nahe zu bringen. »Falls es eine Frau war, die uns die Stufen hinaufgefolgt ist, dann hat sie die Bodenklappe zugesperrt und anschließend ihren Komplizen geholt, damit der uns umbringt«, sagte sie in ihrem überzeugendsten Tonfall.
    »Warum? Eine Pistole funktioniert in Frauenhänden doch genauso gut.«
    »Aber das hätte nicht in ihren Plan gepasst.«
    »Woher willst du ihren Plan

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