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Zärtlicher Hinterhalt

Zärtlicher Hinterhalt

Titel: Zärtlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Kerzenlicht meißelten seine Gesichtszüge heraus, ließen ihnen keine Freundlichkeit, keine Zärtlichkeit, nicht einen weichen Schwung … mit Ausnahme des Mundes. Dieser Mund … die Lippen samtweich, füllig und sanft, vor allem, wenn sie ihr den Hals küssten, die Brüste, die Schenkel.
    Gut gewachsen? ja, aber das war sie auch. Als sie auf ihrem Hochzeitsempfang zusammengestanden und die Gäste begrüßt hatten, die an ihnen vorbeidefilierten, hatten die Leute ihnen gesagt, wie schön sie zusammen aussahen. Und ein paar indiskrete und recht angetrunkene Gentlemen hatten gegrölt, was für entzückende Kinder sie wohl machen würden.
    Was aber nicht geschah. Hannah war dem mit Bedacht aus dem Weg gegangen, bevor ein Kind sie an einen Mann ketten konnte, der sie ständig manipulierte. Sie enttäuschte. Nein, all die Jahre lang hatte sie sich klugerweise kein Bild mehr von ihm gemacht. Ihr gefiel das Geflenne nicht, das unausweichlich folgte.
    ja, hier saß Dougald, und sie würde sich nicht vor ihm fürchten. Sie bohrte das Knie in die Lücke zwischen der Armlehne und seinem Oberschenkel und fragte: »Wenn ich nicht deine Frau sein soll, warum hast du mich dann hergeholt?«
    Er betrachtete sie wie eine Katze, die er aufgescheucht hatte. Vorsichtig, aber ohne sich Sorgen zu machen. Was sollte so eine kleine Katze schon für Schaden anrichten?
    Sein Fehler. Sie war stark, konnte spotten, drohen und demütigen, genau wie er. Schlimmer noch, sie konnte sein Begehren wecken und dann das Kommando übernehmen.
    »Ganz einfach«, sagte er, »damit du meine Tante versorgst.«
    »Du hättest eine Frau von hier nehmen können.« Sie legte die Hand auf seine Schulter, lehnte sich näher an ihn und hatte das große Vergnügen, ihn zurückweichen zu sehen. Zumindest hatte ihr aggressiver Vorstoß ihn verblüfft. »Du hast dir meinetwegen große Umstände gemacht.«
    »Vielleicht bin ich auf meine alten Tage nur etwas geizig geworden. Immerhin brauche ich meiner Ehefrau keinen Lohn zu bezahlen.«
    Sein Atem streifte ihr Gesicht, die Hitze seiner Haut drang durch die Weste. Die Hände lagen auf den Armlehnen, ruhig und anscheinend nicht daran interessiert, sich zu dem Körper zu erheben, der so dicht über seinem stand.
    »Das ist Sklavenarbeit«, tadelte sie.
    »Aber deshalb nicht schlechter«, verteidigte er sich. »Die liebenden Dienste einer Gemahlin!«
    Sarkastische Kreatur! Aber sie hatte keine Angst, mit ihm zu streiten. »Oder du hast einen ganz anderen Plan …?«
    »Alles ist möglich.« Er hörte sich einigermaßen gelangweilt an. »Sicher ist, dass du hier bleiben wirst und arbeitest; und von meinen Plänen erfährst du nichts, solange ich es nicht will.«
    »Kann sein.« Sie lehnte sich ganz hinunter, weit genug, ihm geradewegs in die Augen zu sehen, nah genug, dass ihrer beider Lippen einander fast küssten. »Oder alles kommt anders.«
    Dann schlöss sie die winzige Lücke – und küsste ihn.
    Sie konnte auf seinen Lippen schmecken, wie überrascht er war. Gut!
    Diesen selbstgefälligen Hund hatte sie kalt erwischt mit ihrem unerwarteten Schachzug.
    Und sich selber auch …
    Ihre Lider flatterten.
    Seine Lippen waren dieselben. Weich, üppig, sinnlich. Als Junges Mädchen hatte sie Stunden damit zugebracht, seine Lippen zu erkunden. Hatte herausfinden wollen, warum seine Küsse sie so verzauberten. Was ihr nie gelungen war. Und nun, als sie ihre Lippen auf seine presste und den Kopf schief legte, um ihm näher zu sein, fragte sie sich, ob sie ihn tatsächlich schmecken sollte. Ihre Lippen auf den seinen öffnen, ihn einladen einzudringen. Und wenn er sich weigerte, sollte sie dann die Initiative ergreifen, tief in seinen nach Wein schmeckenden Mund vorstoßen und ihm zeigen, was für eine Ehefrau sie wirklich war …
    Nein, lieber nicht. Das würde sie an Orte bringen, die sie besser mied. Sie würde es unverbindlicher halten, daran denken, weshalb sie hergekommen war und dass es jetzt darum ging, die Oberhand zu bekommen.
    Hannah würde ihren schneller gehenden Atem und den Hauch von Schweiß ignorieren, einfach nur mit der Hand sein Gesicht berühren. Ihn zart berühren … er hatte sich rasiert. Er musste sich kurz vor ihrer Ankunft rasiert haben, denn sein schwarzer Bart war nur ein samtiges Prickeln unter ihren Fingerspitzen. Sie spreizte die Finger, wollte mehr von ihm spüren und fand den Wangenknochen. Ihr Daumen glitt darüber, einmal, zweimal. Die Haut dort war immer zart, eine Freude für streichelnde

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