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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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schlenderten. »Das heißt, ich habe hoffentlich nicht eine bloße Höflichkeit von Ihrer Seite für etwas Bedeutungsvolleres gehalten.« Er war mit ihr vor einer großen Landschaft in Öl stehen geblieben. »Die Wahrheit, Miss Hathaway … Poppy … ist, dass mir jeder Augenblick, den ich in Ihrer Gesellschaft verbringen darf, eine solche Freude macht, dass ich es kaum ertragen kann, getrennt von Ihnen zu sein.«
    Und sie hatte voll Staunen zu ihm aufgeblickt. »Ist es möglich?«, flüsterte sie.
    »Dass ich Sie liebe?«, hatte Michael ebenfalls flüsternd geantwortet, und ein gequältes Lächeln spielte dabei um seine Lippen. »Poppy Hathaway, es ist unmöglich, Sie nicht zu lieben.«
    Poppys Atem flatterte, ihr gesamtes Wesen war von Freude erfüllt. »Miss Marks hat mir gar nicht gesagt, was von einer Dame in dieser Situation erwartet wird.«
    Michael hatte gelächelt und sich noch etwas näher zu ihr gebeugt, als handelte es sich um eine streng vertrauliche Mitteilung. »Es wird erwartet, dass Sie mir eine diskrete Ermutigung schenken.«
    »Ich liebe Sie auch.«
    »Das ist nicht diskret.« Seine braunen Augen hatten gefunkelt. »Aber es freut mich zu hören.«
    Michaels Werben war alles andere als umsichtig gewesen. Sein Vater, Viscount Andover, war sehr auf das Wohl seines Sohnes bedacht. Ein guter Mann, hatte Michael ihr erklärt, aber streng. Außerdem hatte Michael sie um ausreichend Zeit gebeten, das Gespräch mit seinem Vater zu suchen und den Viscount von der Richtigkeit der Verbindung zu überzeugen. Poppy war gänzlich gewillt, Michael so viel Zeit zu geben, wie er benötigte.
    Der Rest der Hathaways war jedoch nicht ganz so verständnisvoll. Für sie war Poppy ein kostbarer Schatz, der es verdiente, offen und mit Stolz umworben zu werben.
    »Soll ich zu Andover gehen und ihm die Lage erörtern?«, hatte Cam Rohan vorgeschlagen, als sich die Familie nach dem Abendessen im Salon ihrer Hotelsuite ein wenig Ruhe gönnte. Er saß auf dem Sofa neben Amelia, die ihr sechs Monate altes Baby auf dem Arm hielt. Später, wenn das Kind einmal groß war, wäre sein Gadjo -Name Ronan Cole. Gadjo nannten die Zigeuner alle, die keine Zigeuner waren. Aber in der Familie nannten sie ihn bei seinem romanischen Namen Rye.
    Poppy und Miss Marks saßen auf dem Sofa gegenüber, während Beatrix vor dem Kamin am Boden lümmelte und mit einem Igel namens Medusa spielte, den sie sich als Haustier hielt. Dodger schmollte unterdessen in seinem Körbchen, denn er hatte aus eigener schmerzhafter Erfahrung gelernt, dass es nicht ratsam war, sich mit Medusa und ihren Stacheln anzulegen.
    Poppy blickte stirnrunzelnd von ihrer Handarbeit auf. »Ich glaube nicht, dass das helfen würde«, antwortete sie ihrem Schwager mit Bedauern. »Ich weiß, wie überzeugend du sein kannst … aber Michael ist sich sehr sicher, wie er seinen Vater für uns gewinnen kann.«
    Cam schien die Sache zu überdenken. Mit dem schwarzen Haar, das er eine Idee zu lang trug, dem dunklen honigfarbenen Teint und dem Diamantstecker in einem Ohr sah Rohan eher wie ein heidnischer Prinz und nicht wie ein Geschäftsmann aus, der durch Investitionen in Fabriken ein Vermögen angehäuft hatte. Seit er Amelia geheiratet hatte, war Rohan de facto das Oberhaupt der Hathaway-Familie. Kein anderer Sterblicher wäre in der Lage gewesen, diesen unbändigen Haufen so geschickt zu lenken wie er. Seine Sippschaft, wie er sie nannte.
    »Kleine Schwester«, sagte er zu Poppy, und seine Stimme klang entspannt, wenngleich er sie durchdringend ansah, »wie es bei uns Roma heißt: Ein Baum ohne Tageslicht wird keine Früchte tragen . Ich sehe keinen Grund, warum Bayning uns nicht um Erlaubnis bitten und dir dann in aller Öffentlichkeit und nach allen Regeln der Gadjos den Hof machen sollte.«
    »Cam«, erwiderte Poppy vorsichtig, »ich weiß, dass die Roma eine, nun … geradlinigere Methode des Brautwerbens pflegen …«
    Amelia unterdrückte ein Lachen. Cam ignorierte sie demonstrativ. Miss Marks blickte verständnislos drein. Offensichtlich wusste sie nicht, dass die Tradition des Werbens bei den Roma nicht selten damit einherging, die Braut direkt aus dem Bett zu stehlen.
    »Aber du weißt genauso wie alle hier«, fuhr Poppy fort, »dass es für den britischen Adel ein sehr viel heiklerer Prozess ist.«
    »Soviel ich gesehen habe«, bemerkte Amelia trocken, »verhandelt der britische Adel seine Verheiratungen mit dem romantischen Zartgefühl einer Banküberweisung.«
    Poppy sah

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