Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
Poppy. »Und was meinen Sie, Mrs Rutledge?«
    »Das muss die Speise sein, die Engel im Himmel bekommen«, verkündete Poppy und grub ihren Löffel einmal mehr in das weiche Kuchenstück. Küchenmeister Rupert hatte sich bereits den nächsten Löffel in den Mund geschoben.
    »Vielleicht noch eine Spur mehr Zimt und Zitrone …«, grübelte Monsieur Broussard.
    »Mrs Rutledge.«
    Poppy verrenkte sich, um zu sehen, wer ihren Namen gerufen hatte. Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht, als sie Mr Valentine erblickte, der in diesem Augenblick die Küche betrat. Es war nicht so, dass sie ihn nicht mochte. Tatsächlich war er ihr gegenüber immer sehr freundlich und zuvorkommend gewesen. Doch schien er seit neuestem die Aufgabe eines Wachhundes übernommen zu haben und Harrys Wunsch durchzusetzen, Poppy möge den privaten Umgang mit dem Hotelpersonal unterlassen.
    Mr Valentine sah nicht eben glücklich aus, als er sich an sie wandte. »Mrs Rutledge, ich soll Sie daran erinnern, dass Sie einen Termin mit dem Damenschneider haben.«
    »Sind Sie sicher? Jetzt?« Poppy blickte ihn verdutzt an. »Ich kann mich gar nicht erinnern, einen Termin gemacht zu haben.«
    »Er wurde für Sie gemacht. Auf Mr Rutledges Wunsch hin.«
    »Oh.« Widerstrebend legte Poppy den Löffel nieder. »Wann müssen wir los?«
    »In einer Viertelstunde.«
    Damit hätte sie gerade genug Zeit, sich das Haar zu richten und einen Mantel zu holen. »Ich habe genügend Kleider«, sagte Poppy. »Ich brauche nicht mehr.«
    »Eine Dame in Ihrer Position«, erklärte Mrs Pennywhistle in belehrendem Ton, »braucht einen Haufen Kleider. Mir ist einmal zu Ohren gekommen, eine modebewusste Frau trage nie zweimal dasselbe Kleid.«
    Poppy verdrehte die Augen. »Das habe ich auch schon gehört. Und ich finde es lächerlich. Aus welchem Grund sollte eine Dame ihr Kleid nicht ein zweites Mal tragen? Doch nur um zu beweisen, dass ihr Ehemann reich genug ist, um ihr mehr Kleider zu kaufen, als sie braucht.«
    Die Haushälterin lächelte teilnahmsvoll. »Soll ich Sie zu Ihrem Apartment begleiten, Mrs Rutledge?«
    »Nein, vielen Dank. Ich werde den Personalaufgang benutzen. Keiner der Gäste wird mich sehen.«
    »Sie sollten wirklich nicht ohne Begleitung gehen«, ermahnte Valentine sie.
    Poppy stieß einen ungeduldigen Seufzer aus. »Mr Valentine?«
    »Ja?«
    »Ich möchte allein auf mein Zimmer gehen können. Wenn nicht einmal das möglich ist, wird sich dieses Hotel sehr bald wie ein Gefängnis anfühlen.«
    Er nickte zögernd, aber verständnisvoll.
    »Danke.« Und nachdem sie sich mit einem Murmeln von den Köchen und der Haushälterin verabschiedet hatte, verließ Poppy den Raum.
    Jake Valentine trat verlegen von einem Bein auf das andere, als ihn die drei anderen anstarrten. »Es tut mir leid«, meinte er. »Aber Mr Rutledge ist der festen Meinung, dass seine Frau kein persönliches Verhältnis zu den Angestellten aufbauen sollte. Er sagt, es beeinträchtige nur unsere Leistungsfähigkeit. Außerdem gebe es für sie angemessenere Formen der Beschäftigung.«
    Obwohl Mrs Pennywhistle grundsätzlich nicht dazu neigte, ihren Arbeitgeber zu kritisieren, wurde ihr Gesicht hart, und Verärgerung lag in ihrer Stimme, als sie erwiderte: »Und was soll sie seiner Meinung nach tun? Dinge kaufen, die sie weder braucht noch will? Modezeitschriften lesen? Im Park auf- und abfahren, mit einem Diener an ihrer Seite? Zweifellos gibt es eine Menge Modepüppchen, die mehr als erfreut über ein so oberflächliches Leben wären. Aber diese einsame junge Frau stammt aus einer innigen Familie. Sie ist eine warmherzige, gesellige Umgebung gewöhnt. Sie braucht jemanden, mit dem sie ihre Zeit verbringen kann … eine Gefährtin … und sie braucht dringend einen Ehemann.«
    »Sie hat einen Ehemann«, warf Jake ein.
    Mrs Pennywhistles Blick verengte sich. »Ist Ihnen denn nichts Sonderbares an ihrer Beziehung aufgefallen, Valentine?«
    »Nein, und es gehört sich auch nicht, dieses Thema zu erörtern.«
    Monsieur Broussard betrachtete Mrs Pennywhistle mit lebhaftem Interesse. »Ich bin Franzose, und ich habe kein Problem damit, es zu erörtern.«
    Mrs Pennywhistle senkte die Stimme, mit Rücksicht auf die Küchenhilfen, die in der angrenzenden Spülküche Töpfe schrubbten. »Es gibt gewisse Zweifel darüber, ob sie überhaupt schon eheliche Beziehungen hatten.«
    »Nun hören Sie mal …«, begann Jake, erzürnt über eine solche Verletzung der Privatsphäre seines

Weitere Kostenlose Bücher