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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Arbeitgebers.
    »Probieren Sie das, mon ami «, sagte Broussard und schob ihm einen Dessertteller hin. Als Jake sich setzte und einen Löffel zur Hand nahm, warf der Koch Mrs Pennywhistle einen ermutigenden Blick zu. »Was vermittelt Ihnen den Eindruck, dass er noch nicht … äh … die Brunnenkresse gekostet hat?«
    »Brunnenkresse?«, wiederholte Jake ungläubig.
    » Cresson .« Broussard sah ihn von oben herab an. »Eine Metapher. Und eine viel nettere als die Metaphern, die ihr Engländer für dasselbe Ding verwendet.«
    »Ich verwende keine Metaphern«, meinte Jake.
    » Bien sur , Sie haben ja auch keine Fantasie.« Der Koch wandte sich wieder an die Haushälterin. »Warum bestehen Zweifel über die Beziehungen zwischen Monsieur und Madame Rutledge?«
    »Die Laken«, antwortete sie knapp.
    Jake verschluckte sich beinahe an seinem Dessert. »Sie haben die Hausmädchen als Spione eingesetzt?«, fragte er, den Mund voller Vanillesoße und Sahne.
    »Mitnichten«, verteidigte sich die Haushälterin. »Wir haben schlichtweg sehr aufmerksame Zimmermädchen, die mir alles berichten. Und selbst, wenn sie es mir nicht erzählt hätten, es braucht wahrhaftig keine große Beobachtungsgabe, um festzustellen, dass sie sich nicht gerade wie ein frisch vermähltes Paar verhalten.«
    Die beiden Küchenmeister blickten zutiefst betroffen drein. »Ist etwas nicht in Ordnung mit seiner Karotte?«
    »Brunnenkresse, Karotte … denken Sie denn immer nur ans Essen?«, erkundigte sich Jake.
    Der Koch zuckte mit den Schultern. » Oui .«
    »Nun«, sagte Jake gereizt, »es gibt eine ganze Reihe von ehemaligen Mätressen, die zweifellos bestätigen könnten, dass mit seiner Karotte alles in Ordnung ist.«
    » Alors , er ist ein potenter Mann … sie eine schöne Frau … warum machen sie nicht Salat zusammen?«
    Jake hielt inne, den Löffel auf halbem Weg zu seinem Mund, als er sich an die Sache mit Baynings Brief und dem geheimen Treffen zwischen Harry Rutledge und Viscount Andover erinnerte. »Ich denke«, sagte er sichtlich nervös, »um sie dazu zu bringen, seinen Heiratsantrag anzunehmen, hat Mr Rutledge … nun ja … die Ereignisse manipuliert, um am Ende das zu bekommen, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Ohne dabei ihre Gefühle zu berücksichtigen.«
    Die anderen blickten ihn verständnislos an.
    Küchenmeister Rupert ergriff als Erster das Wort. »Aber das macht er doch immer so.«
    »Mrs Rutledge scheint es nicht zu mögen«, murmelte Jake.
    Mrs Pennywhistle stützte das Kinn in die Hand und klopfte nachdenklich mit den Fingern gegen ihre Kinnbacke. »Ich glaube, sie hätte einen guten Einfluss auf ihn, wäre sie jemals gewillt, es zu versuchen.«
    »Nichts und niemand«, war Jake überzeugt, »wird Harry Rutledge jemals ändern können.«
    »Trotzdem«, sinnierte die Haushälterin. »Ich glaube, die beiden könnten ein wenig Hilfe gebrauchen.«
    »Von wem?«, wollte Küchenmeister Rupert wissen.
    »Von uns allen«, antwortete die Haushälterin. »Es kann nur zu unserem Vorteil sein, wenn der Hausherr glücklich ist, oder?«
    »Nein«, sagte Jake bestimmt. »Ich habe in meinem ganzen Leben niemanden getroffen, der für das Glück so ungeeignet ist wie Rutledge. Er könnte gar nichts damit anfangen.«
    »Ein Grund mehr für ihn, es einmal auszuprobieren«, erklärte Mrs Pennywhistle.
    Jake warf ihr einen warnenden Blick zu. »Wir werden uns nicht in Mr Rutledges Privatleben einmischen. Ich verbiete es.«

Sechzehntes Kapitel
    Poppy saß an ihrem Toilettentisch. Sie puderte sich die Nase und pflegte ihre Lippen mit Rosenblättersalbe. An diesem Abend würden Harry und sie an einem Diner teilnehmen, das in einem der privaten Speisessäle stattfand, eine hoch offizielle Angelegenheit zu Ehren des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Zu den Gästen würden zahlreiche Regierungsbeamte und ausländische Diplomaten gehören. Mrs Pennywhistle hatte Poppy die Speisekarte gezeigt, und Poppy hatte trocken bemerkt, mit zehn Gängen würde das Essen wohl die halbe Nacht dauern.
    Poppy trug ihr bestes Kleid aus violetter Seide, die in verschiedenen Blau- und Rosatönen schimmerte. Die einzigartige Farbe war die Errungenschaft einer neuen synthetischen Färbung, und sie war so bemerkenswert, dass auf übermäßigen Schmuck verzichtet werden konnte. Das aufwendig gewickelte Oberteil ließ die Oberseite ihrer Schultern zum Teil frei, und die üppigen Lagenröcke raschelten leise mit jeder Bewegung.
    Gerade als sie den Puderpinsel

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