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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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entgegen, als sie herbeigelaufen kam.
    Charlie nahm ihn kaum zur Kenntnis, denn ihre Aufmerksamkeit galt ausschließlich Seguin und Bessie. „Sie dürfen sie nicht zur Ehe zwingen. Das ist nicht Elizabeth!"
    Ungeduldig verdrehte Seguin die Augen. „Wer, zum Teufel, sind denn Sie? Ach, einerlei. Es interessiert mich überhaupt nicht, und es spielt auch gar keine Rolle. Auf Ihre Tricks falle ich nicht herein. Außerdem hat sie es damit auch schon bei mir versucht, mein Junge. Im Übrigen ist es bereits zu spät. Die Sache ist erledigt. Die Trauung ist vollzogen, und wir haben beide unterschrieben. Sie ist meine Ehefrau."
    „Er hat mich zur Unterschrift gezwungen", jammerte Bessie, und in diesem Augenblick wurde hinter Charlie die Eingangstür aufgerissen.
    „Schnappt sie euch!"
    Charlie wollte sich gerade gegen die Hände zur Wehr setzen, die sie plötzlich festhielten, als die Tür zum zweiten Mal aufgerissen wurde und Onkel Henrys Stimme ertönte.
    „Wie ich sehe, habt ihr sie gefunden und besaßet zumindest so viel Verstand, sie gleich herzubringen."
    Charlie wurde herumgedreht und sah sich ihrem Onkel, Symes sowie dem grimmig dreinblickenden Carland gegenüber, der jetzt auf sie zugeschlendert kam.
    „Sehen Sie, Carland, ich sagte Ihnen ja, dass alles gut werden würde. Sie können das Mädchen nun unverzüglich zu ihrer Frau machen."
    „Nein, das kann er nicht!" Jedermann schaute auf den Schmied. „Ich werde sie heute nicht mit jemand anders trauen", erklärte er bestimmt.
    „Und ob Sie das werden! Und zwar jetzt!" Onkel Henry sah den Mann wütend an.
    „Kommt überhaupt nicht infrage. Eine verheiratete Person kann ich nicht noch einmal trauen, und diese hier ist nun einmal bereits verheiratet."
    „Soll das heißen, dass das da Charlotte ist?" Seguin erfasste langsam, was der Schmied gemeint hatte. „Sie sieht doch wie ein Knabe aus." Er blickte auf Charlie, und in seinen alten, lüsternen Augen leuchtete die Aussicht auf ganz neue Möglichkeiten auf. „Tragen Sie ebenfalls Kniehosen, meine Liebe?"
    „Sie ist keinesfalls bereits verheiratet", fauchte Onkel Henry- ungehalten. Seguins schlüpfrigen Gesichtsausdruck ignorierte er.
    Die wütend zusammengepressten Lippen des Schmieds bildeten nur noch eine schmale Linie. „Ist sie doch! Vor knapp zwanzig Minuten habe ich selbst die Trauung vollzogen."
    Charlie erschrak. Der Mann muss von Beth sprechen, dachte sie. Nur war das ganz und gar ausgeschlossen. Ihre Schwester müsste bereits vor einigen Tagen geheiratet haben und inzwischen nach London zurückgekehrt sein.
    „Henry?" Carlands leise Stimme klang drohend.
    „Es ist einfach nicht so!" keuchte ihr Onkel. „So kann es gar nicht sein."
    „Nein? Vor ungefähr zwanzig Minuten erfuhren wir doch, dass sie geflohen sei."
    „Schon, schon ... Wen könnte sie geheiratet haben?"
    „Mich."
    Entgeistert sah Charlie Radcliffe an, der die ganze Eingangstür des kleinen Hauses auszufüllen schien. Was machte er denn hier? Und wie kam der Schmied darauf, dass ... oh, natürlich, er wurde dafür bezahlt, dachte sie und sah dann zu ihrem Erstaunen, dass Tomas und Stokes neben dem Lord standen, und dahinter erhaschte sie einen kurzen Blick auf einen schlanken Knaben.
    „Das ist er!" rief der Schmied. „Und vor einer Viertelstunde habe ich die beiden miteinander getraut. Das wurde hier ordnungsgemäß registriert."
    „Henry!" knurrte Carland.
    Als er die kalte Wut in Carlands Gesicht erkannte, drehte sich Henry zu Charlie um. „Du verdammtes ...", begann er und erhob die Faust gegen seine Nichte.
    Doch bevor er seinen Satz vollenden oder den Schlag ausführen konnte, war Radcliffe zur Stelle und fing die Faust ab.
    Der ältere Mann schwieg erschrocken.
    „Sprechen Sie gefälligst nicht so mit meiner Gemahlin!"
    Henry war zutiefst bestürzt, doch dann trat eine gewisse Verschlagenheit in seine Augen, und er brachte es sogar fertig, Carland versöhnlich zuzulächeln. „Es ist ja noch nicht alles verloren. Die beiden mögen getraut worden sein, doch die Ehe können sie unmöglich bereits vollzogen haben. Wir werden Charlotte nach London mitnehmen und die Ehe vom König auflösen lassen. Danach können Sie sie heiraten."
    „Sie werden sie nirgendwohin mitnehmen", stellte Radcliffe klar und zerquetschte dabei die Hand, die er noch immer festhielt. „Und die Ehe wurde bereits früher vollzogen. Charlotte ist keine Jungfrau mehr."
    Onkel Henry muss das Geld schon ausgegeben haben, das Carland ihm für meine Hand

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