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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Wasser.
    Charlie flüsterte dem winzigen Welpen Beruhigendes zu, legte ihn ins Gras, packte rasch das zweite Hündchen, welches sie erst ein wenig schüttelte, damit es ebenfalls das Flusswasser wieder von sich gab. Das Ganze wiederholte sie noch sechs Mal und rettete auf diese Weise sechs von acht Welpen. Die letzten beiden vermochte sie bei aller Mühe nicht mehr wieder zu beleben. Sie legte sie nebeneinander ins Gras. Der Bauer, der sich die ganze Aktion schweigend angesehen hatte, spie jetzt neben die beiden toten Hündchen auf den Boden.
    „Denen ist wohl nicht mehr zu helfen, trotzdem war es ein hübscher Versuch, M'lord."
    Charlie hob langsam den Kopf und sah zornig auf das sonnengegerbte Gesicht mit den Hängebacken und dem angegrauten roten Haar.
    „Jawohl, M'lord, das war's. Ein hübscher Versuch! Sogar ein sehr hübscher, wenn ich das so sagen darf. Sie haben immerhin sechs von achten gerettet. Mal sehen, das macht... Nun, ich würde sagen, vier Silberpennys dürften reichen. Schließlich sind es nun nur noch sechs."
    Charlie schüttelte den Kopf. „Was?" fragte sie verwirrt und schaute geistesabwesend auf einen der geretteten Welpen, der jetzt wackelig auf die Pfoten kam und sich näher zu ihr bewegte, dann jedoch wieder auf den Bauch fiel und ihre Finger zu lecken begann, als wollte er sich bei ihr bedanken.
    „Na, für die Hunde", erklärte der Bauer, als spräche er mit einem Schwachsinnigen. „Sie haben sie schließlich gerettet, und da dachte ich, Sie wollten sie vielleicht kaufen."
    „Sind Sie verrückt?"
    „Wieso? Wollen Sie sie denn etwa nicht kaufen?"
    Als Charlie ihn nur wütend anstarrte, zuckte er die Schultern und hob den fortgeworfenen Sack auf. „Weshalb denn dann diese ganze Mühe? Damit haben Sie mir nur noch mehr Arbeit gemacht. Jetzt muss ich sie noch einmal ersäufen." Mit diesen Worten hob er den Welpen hoch, der ihr die Finger geleckt hatte, und stopfte ihn in den Sack zurück.
    „Den Teufel werden Sie tun!" fuhr Charlie ihn an und griff nach dem Sack.
     
    Radcliffe war schon ein ganzes Ende gelaufen, ohne indes Charles zu finden. Gerade gelangte er zu der Ansicht, dass Clarissa sich wohl geirrt hatte, als er aus dem Wald lautes Schimpfen hörte. Er ging schneller und kam auf eine Lichtung, auf der sich ihm ein erschreckendes Bild bot.
    Zuerst sah er nur Charles sowie einen stämmigen Bauern mit einem zappelnden Sack Tauziehen spielen. Die Körpergröße des Bauern verriet schon den voraussichtlichen Gewinner dieses Kampfes, und es überraschte Radcliffe nicht, als dem Jungen der Sack aus den Händen glitt und er mit dem Hintern in das nasse Gras plumpste.
    Radcliffes Erheiterung schlug jedoch in Bestürzung um, als der Bauer einige Welpen zusammenraffte und Charles wieder auf die Beine kam, um den Mann sofort von hinten anzuspringen. Heftig riss Charles an dem Haar des Bauern, der vor Schmerz aufschrie, Sack samt Welpen fallen ließ, sich unvermittelt aufrichtete und nach dem Jungen schlug, als wäre dieser ein lästiger Bienenschwarm. Dem ersten Schlag wich Charles noch geschickt aus, doch der zweite erwischte ihn oben auf dem Kopf. Der Junge schrie zwar auf, hielt indessen seine Stellung.
    Eine größere Auswirkung hatte indes der Schlag auf Radcliffe, der sich jetzt brüllend vorwärts stürzte. „Was, zum Teufel, geht hier vor?"
    Beide erstarrten. Der Bauer hielt mitten in der Bewegung inne und blickte schuldbewusst auf Radcliffe. Charles atmete erleichtert auf und ließ sich eiligst vom Rücken des Bauern heruntergleiten.
    „Radcliffe", keuchte der Junge und schien sich wieder zu fangen. Er blickte von Radcliffe zu dem Bauern und dann auf den zappelnden Sack zu seinen Füßen, aus dem gedämpftes Winseln drang.
    „Was ist hier los, Charles?" fragte Radcliffe, während sich der Junge bückte, den Sack aufband und ein kleines Pelzbündel herausholte.
    „Lassen Sie meine Hunde in Ruhe!" knurrte der Bauer, als Charles weitere Welpen herauszog.
    „Ihre Hunde? Sie haben sie doch fortgeworfen!"
    „Jawohl, und das werde ich wieder tun, wenn Sie nicht für sie bezahlen!"
    „Den Teufel werden Sie tun!" fuhr Charles den Mann an.
    „So sehen Sie aus!" Als sich der Bauer auf Charles zubewegte, trat dieser rasch hinter Radcliffe und hielt dabei vier zappelnde Hundebabys fest, die er hatte aufsammeln können.
    Der Bauer blieb sofort stehen; anscheinend wollte er keinen Edelmann angreifen, der ihm nichts getan hatte. Plötzlich fuhr er herum, riss einen der beiden

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