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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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den zappelnden Pelzbündeln unter den Armen drehte sie sich um und wollte den Flur zurücklaufen, als Beth ins Haus kam und Charlie sofort zur Hilfe eilte.
    „Die armen Dinger!" Lachend nahm Beth ihr drei Welpen ab und drückte sie sich an die Brust. „Sie müssen furchtbar hungrig sein."
    „Ich wüsste nicht, wie das möglich sein sollte", meinte Radcliffe leicht irritiert und schlug die Tür zu. „Beim Picknick führten sie sich eher wie Ferkel und nicht wie Hunde auf. Nach den Mengen, die sie dort verdrückten, sollten sie mindestens eine Woche lang satt sein."
    Charlie verdrehte die Augen, und Beth lachte. „Wie Ferkel? Wohl kaum, Mylord. Beim Picknick waren sie einfach entzückend. Jede der anwesenden Damen stürzte sich auf Sie und Charles, als
    Sie mit diesen winzigen Wesen aus dem Wald kamen, und als sich dann herausstellte, wie Sie beide sie gerettet hatten, galten Sie als wahre Helden."
    Um Charlies Lippen zuckte es, als sie Radcliffes finstere Miene sah. Er zog die Handschuhe aus und schlug sie dem Butler vor die Brust, was den Diener endlich aus dessen Erstarrung löste. Er klappte den Mund zu, fasste eilig nach den Handschuhen und nahm auch den Hut entgegen, den Radcliffe ihm hinhielt.
    Radcliffe hatte sich nicht länger geweigert, die Welpen mit in sein Haus zu nehmen. Was hätte er auch anderes tun können? Sie auf der Lichtung zurücklassen, das war ausgeschlossen; sie wären dann umgebracht worden. Das hatte Charlie ihm klargemacht und die Entscheidung dann ihm überlassen. Also war ihm nichts übrig geblieben, als mit den Welpen nach Haus zurückzukehren - jedenfalls fürs Erste. Er hatte klargestellt, dass dieses nur eine Zwischenlösung sei, die ihm im Übrigen keineswegs gefiel. Charlie müsse so schnell wie möglich für die Tiere eine neue Bleibe finden. Und sie dürften keinen Ärger machen.
    Charlie hatte versprochen, die Welpen so lange in ihrem Zimmer unterzubringen, bis ein neues Heim für sie gefunden war, und dann hatte sie ihm fröhlich geholfen, die kleinen Pelzknäuel durch den Wald zum Picknickplatz zu tragen. Wie Beth schon sehr richtig bemerkte, hatten alle Damen dieser Gesellschaft sich sofort nach ihrer Ankunft auf sie und die Hundewelpen gestürzt.
    Charlie war Radcliffes Unbehagen unter dem Ansturm der allgemeinen Aufmerksamkeit durchaus nicht entgangen, und sie war nicht überrascht, als Radcliffe sich der Menge entzog und sich unter eine Gruppe älterer Herren mischte, um den kleinen Aufstand aus sicherer Entfernung zu beobachten. Charlie konnte sich derweil mit der den Welpen entgegenschlagenden Begeisterung selbst amüsieren.
    Mit den jungen Hunden hatte sie kaum Schwierigkeiten. Es gab schließlich genug Freiwillige, die die winzigen Geschöpfe füttern und versorgen wollten. Die Damen rissen sich geradezu darum, wer die Tierchen halten, streicheln und füttern durfte. Die Welpen bekamen die allerbesten Stückchen von den Pasteten und sprangen zum Entzücken der Gäste überall fröhlich herum. Und jetzt schienen sie eben schon wieder Hunger zu haben.
    „Komm, Beth. Wir wollen sie nach oben bringen und ihnen dann etwas aus der Küche holen."
    Radcliffe schüttelte nur den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt und schritt in die Bibliothek, wo es ihn zweifellos zu der dort bereitstehenden Flasche Portwein zog, wie Charlie vermutete.
     
    „Oh, Mylady! Sehen Sie doch nur das Gewand, das Madame Decalle heute geschickt hat!" rief Bessie aufgeregt und hielt das Kleidungsstück hoch, das sie gerade ausgepackt hatte, als Beth Charlie in „Elizabeths" Zimmer brachte. „Es traf eben erst ein. Ist es nicht wunderschön?"
    Beth blieb mit drei Welpen in den Armen im Türrahmen stehen und sah bestürzt das hauchzarte Gewand an.
    Charlie stieß die Tür mit einem Fuß zu, drängte sich an ihrer sprachlosen Schwester vorbei, setzte die Hündchen, welche sie getragen hatte, auf den Boden und trat dann zwecks Begutachtung an das Kleid heran. „Es ist wirklich wunderhübsch, Bessie", meinte sie mit listigem Lächeln und drehte sich dann erheitert zu ihrer Schwester um. „Wirklich, Beth, du hast einen erstaunlichen Geschmack", fügte sie mit einem Lachen in den Augen hinzu. Beth sah derweil das weinrote Gewand erschüttert an.
    Beth hatte eine Vorliebe für frische Pastellfarben und klassische Schnitte, und da sie auch stets für die Kleider der Zwillinge Modell stand, hatte Charlie ihr auch immer die Auswahl überlassen.
    Während der letzten Jahre hatten sie ausschließlich rosa,

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