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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dem Heiratsmarkt, und das ist nicht der richtige Zeitpunkt, das schüchterne Pflänzchen zu spielen, es sei denn, du wolltest ein Mauerblümchen sein. Du musst doch zeigen, was du hast!"
    „Das kann ich nicht. Es passt nicht zu mir. Ich will das Gewand nicht tragen."
    Ehe Charlie etwas zu erwidern vermochte, kehrte Bessie mit einem Silbertablett zurück. Die Aufregung, die sich in der Miene des Mädchens zeigte, lenkte die beiden Schwestern von ihrem Gespräch ab.
    „Das glauben Sie nie!" rief Bessie, stellte das Tablett ab, hob eine Hand voll Papier davon hoch und eilte damit zu den Zwillingen.
    „Sehen Sie doch nur! Alles Einladungen zu Bällen und dergleichen! Mr. Stokes erzählte, ein paar davon seien bereits heute Morgen eingetroffen, doch der Türklopfer habe unausgesetzt angeschlagen, seit Sie von dem Picknick zurückkehrten."
    „Diese hier ist für den Ball bei den Hardings." Beth hatte die Einladung geöffnet. „Heute Abend! Sie waren gestern Abend im Theater, Charlie. Tomas zeigte sie mir."
    Uber die Aufregung ihrer Schwester musste Charlie lächeln. Sie zog eine weitere Einladung heraus und las sie. „Die Seawoods geben morgen Abend einen Ball, und wir sind eingeladen." Sie runzelte ein wenig die Stirn. „Wer sind die Seawoods?"
    „Die waren heute beim Picknick. Lily, ihre Tochter, gehörte zu den Frauen, die dir bei den Hunden halfen." Beth las schon die nächste Einladung. „Oh, schau nur, die Wullcotts! Die waren ebenfalls beim Picknick. Und hier ist eine von den Fetterleys. Ach Charlie, wir haben mächtig gut eingeschlagen! Wir werden im Handumdrehen verheiratet sein!"
    „Du wirst verheiratet sein", berichtigte Charlie rasch.
    „Ach ja." Beth warf einen schuldbewussten Seitenblick auf Bessie und schaute dann fort.
    Charlie nahm einen weiteren Brief zur Hand, öffnete ihn und erstarrte.
    „Was hast du?" Beth war diese Reaktion nicht entgangen.
    „Bessie, lass jedem von uns ein Bad richten und bitte den Koch, ein frühes Abendessen zuzubereiten."
    „Sehr wohl, Sir." Das Mädchen knickste, verließ das Zimmer, und Charlie gab den geöffneten Brief an ihre Schwester weiter.
    ,„Ich weiß, wer du bist'", las Beth entsetzt. „,Wenn du nicht willst, dass ich etwas sage, wirst du bezahlen müssen. Bringe ...' Oh nein!" Beth blickte Charlie erschüttert an. „Was tun wir denn jetzt?"
    Charlie ging zum Fenster und schaute blicklos hinaus. So blieb sie einen Moment stehen, doch unvermittelt drehte sie sich um. „Heute Abend gehen wir zu dem Ball der Hardings. Morgen werde ich Mr. Silverpot aufsuchen und noch mehr von Mutters Schmuck verkaufen. Morgen Abend wirst du Radcliffe bitten, dich zum Ball der Seawoods zu begleiten. Ich werde behaupten, zu müde zu sein, um daran teilzunehmen. Ich werde mich stattdessen mit dieser Person treffen und das Geld überbringen."
    Beth biss sich auf die Lippe. „Charlie, es gefällt mir nicht, dass du diese Person allein treffen willst. Es könnte gefährlich sein."
    „Stimmt, doch einer von uns muss Radcliffe beschäftigen", erklärte Charlie.
    „Nun denn ..." Beth trat an die Verbindungstür. „Ich muss mich jetzt langsam fertig machen. Sagtest du nicht, der Schneider habe ein paar neue Anzüge geschickt?"
    „Richtig, doch wolltest du heute Abend nicht Elizabeth sein?"
    Beth zuckte die Schultern. Ihr ärgerlicher Blick fiel auf das weinrote Gewand. „Nein. Du musst morgen Charles sein, also solltest du heute Elizabeth sein."

10. KAPITEL
    Müde seufzend ließ Charlie sich in den Kutschensitz sinken. Dieser Abend war eine einzige Katastrophe gewesen. Der Ball der Hardings - Charlies erster gesellschaftlicher Auftritt als ein weibliches Wesen - war ohne alle Ergebnisse verlaufen. Sie hatte mit niemandem außer Radcliffe und Tomas Mowbray getanzt und keinerlei Möglichkeiten gehabt, Ehekandidaten kennen zu lernen. Tomas war um sie herumscharwenzelt wie ein verliebter Kater, und Radcliffe hatte sich aufgeführt wie eine alte Tante, die Charlies Jungfräulichkeit bewachte und jeden näher kommenden Mann - den armen Tomas eingeschlossen - bitterböse anstarrte. Unterdessen war Beth alias Charles eifrig umhergeflattert und hatte mit Tomas geplaudert.
    Charlie hatte diese lächerliche Scharade ausgehalten, bis ihr der Kopf und die Füße wehtaten. Genau das hatte sie als Entschuldigung vorgebracht, um diese Posse zu beenden.
    Radcliffe wurde sofort ungemein fürsorglich und bestand darauf, sie heimzubringen. Beth alias Charles hatte sich so widerstrebend

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