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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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geblieben, nachdem wir gegangen waren?"
    „Wir verließen den Ball gleich nach euch und gingen in den KitKatClub."
    In den KitKatClub? Charlie atmete tief durch. Es sah ganz so aus, als hätte Beth das Glück für sich gepachtet.
    „Wir tranken viel, und Tom erzählte mir, dass er sich sehr in dich verliebt habe."
    „In mich?" fragte Charlie verständnislos.
    „Nun ja, in Elizabeth", stellte Beth richtig.
    „Ach Beth! Das ist ja wunderbar!" rief Charlie und umarmte ihre Zwillingsschwester, zog sich dann jedoch wieder zurück, weil Beth keinerlei Begeisterung zeigte. „Ist es etwa nicht wunderbar?"
    „Ich weiß nicht recht. Ich liebe ihn zwar, nur ...", sie warf Charlie einen gequälten Blick zu, „... liebt er nun mich oder dich?"
    Charlie musste lachen und umarmte ihre Schwester aufs Neue. „Du Gänschen! Dich liebt er natürlich! Gestern Abend habe ich zum ersten Mal bei Tomas die Elizabeth gespielt. In der Kutsche nach London, im Theater und beim Picknick warst du Elizabeth. Und jeden Moment wart ihr beide tief in eure Unterhaltung versunken. Ich dagegen habe gestern Abend auf dem Ball keine zwei Worte mit dem Mann gewechselt. Du musst es einfach sein, die er liebt."
    Beth' Miene hellte sich beträchtlich auf, wenn auch nur für einen Augenblick. „Gestern Abend war er mächtig eifersüchtig auf Radcliffe, weißt du. Ich glaube, er spürte, dass irgendetwas nicht stimmte, und da er nicht wusste, was es war, gab er Radcliffe die Schuld."
    „Meinst du, er wusste, dass ich es war, und nicht du?"
    Beth nickte. „Er sagte, du seist nicht du selbst... ich meine, ich sei nicht..."
    „Ich weiß schon", unterbrach Charlie sie, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Nun, dann ist es ganz bestimmt die Liebe!"
    „Glaubst du?" fragte sie hoffnungsvoll.
    Charlie zuckte die Schultern. „Mutter und Vater vermochten uns beide als Einzige auseinander zu halten. Niemand sonst konnte das. Weißt du noch, was Maman sagte, als wir sie einmal fragten, wieso sie und Vater immer wussten, wer von uns wer war?"
    „Ja. Sie meinte, das käme daher, weil sie uns immer mit den Augen der Liebe sähen, und die Augen der Liebe logen nie."
    „Genau. Also muss Tomas ebenfalls mit den Augen der Liebe sehen."
    Jetzt strahlte Beth. „Zum Glück hat Radcliffe sich gestern Abend so seltsam verhalten. Sonst hätte Tomas die Sache noch genauer untersucht. Weißt du eigentlich, weshalb sich Radcliffe so eigenartig verhielt?"
    Einen Moment wich Charlie dem Blick ihrer Schwester aus. „Ich glaube, er war eifersüchtig."
    Beth sah sie verwirrt an. „Eifersüchtig? Wieso denn?
    „Wegen der Art, wie Tomas um dich und mich herumscharwenzelte. Beth, ich glaube, er hat sich ebenfalls in dich verliebt."
    Als Beth sie nur ratlos anblickte, wurde Charlie ungehalten. „Das musst du doch gemerkt haben. Schließlich hat er dich ja geküsst, oder?"
    „Nein!" Beth schrie ihre Schwester beinahe an, und diese war höchst überrascht.
    „Das hat er nicht?"
    „Nein. Kein einziges Mal! Bei mir war er stets der perfekte Gentleman, fast wie ein guter Onkel. Er ..." Sie betrachtete Charlie genauer. „Hat er dich geküsst?"
    Charlie nickte langsam. Freude erfüllte sie, weil er nicht Beth geküsst hatte.
    „Wann? Gestern Abend?" Charlies Erröten war für Beth Antwort genug. „War es das einzige Mal?"
    „Nein. Er küsste mich auch, als du das erste Mal Charles spieltest."
    „An diesem Tag war er doch mit mir zusammen."
    „Es geschah, als ihr heimkehrtet. Er kam zu mir in die Bibliothek und ... küsste mich."
    „Also küsste er dich beide Male, als du ich warst." Beth dachte einen Moment nach und lächelte. „Dann muss er dich geküsst haben."
    „Sagte ich doch."
    „Nein, ich meinte, er fühlt sich nur zu Elizabeth hingezogen, wenn du sie bist", erläuterte Beth.
    „Wieso sagst du das?"
    „Oh Schwester! Er hatte ein Dutzend Gelegenheiten, mich als Elizabeth zu küssen, und er hat es kein einziges Mal versucht. Und gestern Abend war er zum ersten Mal eifersüchtig auf Tomas. Du musst einfach diejenige sein, zu der er sich hingezogen fühlt!"
    Charlie biss sich auf die Lippe, dachte kurz über Beth' Worte nach und schüttelte den Kopf. Sie wollte sich kein Wunschdenken erlauben, denn sie hatte sich klargemacht, dass Radcliffe für sie unerreichbar war und dass sie deshalb für ihn nur eher gleichgültige Gefühle hegte. Er war viel zu kultiviert. Zu schön. Zu wunderbar. Er würde sich nie in eine Landpomeranze verlieben, und genau das war sie.

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