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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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geraten!«
     

Kapitel 5
     
    W o sind alle?«, fragte Rafe auf der Türschwelle der Küche. Seine Kleidung war durchnässt und mit Schlamm bedeckt, als hätte er sich auf dem Boden gewälzt - was er vielleicht auch getan hatte. Die Arbeit eines Cowboys war sicherlich hart und anstrengend.
    Emmeline, die beim Herd saß, wo sie den Saum ihres besten Unterrocks ausgebessert hatte, blickte zu ihrem Mann auf. Das Halbdunkel ließ den Raum besonders behaglich wirken, wenn auch der Regen gegen die Fenster peitschte und auf das Dach prasselte.
    »Angus hilft, verirrte Rinder zu finden«, antwortete sie. »Und Concepcion hat einen Zettel hinterlassen, dass sie eine Nachbarin besucht.«
    »Bei diesem Wetter?«, entgegnete Rafe, dem es offenbar gleichgültig war, wo sich sein Vater oder seine Brüder aufhielten. Er zog die Stiefel aus und stellte sie neben den Herd. »Sie müsste es besser wissen, als etwas so Blödes zu tun.«
    Emmeline gefiel sein gereizter, ärgerlicher Tonfall nicht, und sie warf ihm einen Blick zu, der ihre Gedanken übermitteln sollte. Gewiss, das Gewitter schien nicht nachzulassen, sondern von Minute zu Minute noch stärker zu toben, doch Concepcion war eine intelligente Frau und musste gute Gründe für den Ausflug haben. Emmeline erhob sich, legte die Näharbeit auf den Stuhl und ging zum Fenster über der Spüle, um hinauszublicken, als könnte sie dadurch Concepcion zurückholen.
    »Ist sie geritten oder mit dem Wagen gefahren?«, wollte Rafe wissen. Er klang so verärgert wie zuvor und sah auch so aus.
    Emmeline zuckte zusammen, als ein Donnerschlag das Haus erschütterte und ein Blitz über den Himmel zuckte und Bäume und Nebengebäude in unheimliches, blaugoldenes Licht tauchte. »Ich bin mir nicht sicher«, gab sie zu. Ihr Arger über Rafes Verhalten war in Furcht übergegangen. »Meinst du, es könnte ihr etwas zugestoßen sein?«, flüsterte sie.
    »In diesem Land kann viel passieren, besonders bei so einem Wetter«, sagte Rafe. »Ich sollte losreiten und sie suchen.« Er holte von der Veranda ein anderes Paar Stiefel und zog sie an. Unterdessen hatte Emmeline ihren Mantel vom Haken neben der Tür genommen.
    »Ich reite mit«, erklärte sie.
    »Nein, du bleibst hier«, erwiderte er kategorisch.
    Emmeline stemmte die Hände auf ihre Hüften. »Während wir hier hemmstehen und streiten, Mr. McKettrick, könnte sich Concepcion dort draußen mit einer Lungenentzündung den Tod holen.«
    »Und du meinst, es macht Sinn, selbst im Gewitter herumzureiten und dir ebenfalls den Tod zu holen?«, entgegnete er.
    »Vielleicht brauchst du meine Hilfe.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, erwiderte er.
    Er hätte sie ebenso gut schlagen können. Sie öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder, zu betroffen, um zu widersprechen.
    Rafe zog einen trockenen Mantel an. »Du bleibst hier«, fuhr er sie an.
    Emmeline kämpfte gegen die Tränen an. War dies derselbe Mann, der ihr einen goldenen Ehering geschenkt hatte, nachdem er ihr gezeigt hatte, wo ihr Haus stehen würde? »Nein«, beharrte sie heftig, »ich reite, ob es dir gefällt oder nicht.« Wenn Concepcion in Sicherheit war, würde sie, Emmeline, vielleicht nach Indian Rock reiten und nicht mehr auf die Ranch zurückkehren.
    »Wenn du dich nützlich machen willst, erhitze etwas Wasser. Ich möchte ein heißes Bad nehmen, wenn ich zurückkomme.«
    »Mach dir dein Badewasser selbst heiß«, brummte Emmeline, schritt über die Veranda und eilte die Treppe hinunter in den Hof. »Ich suche meine Freundin!« Damit lief sie durch das vom Regen gepeitschte Gras zum Stall. Der Bach rauschte in der Nähe, sein Wasser trat über die Ufer, und es regnete sintflutartig.
    Rafe packte sie am Arm, riss sie den Rest des Weges mit und drängte sie dann ärgerlich in den Stall. »Hör mir zu«, meinte er, »ich war in der Küche vielleicht ein bisschen schroff zu dir, aber Tatsache ist, dass du mich nur aufhalten wirst.«
    Emmeline stieg vor Empörung das Blut in die Wangen, doch sie hielt den Mund. Sie marschierte in Banjos Box, streifte ihr ein Halfter über den Kopf und führte die Stute hinaus auf den Mittelgang des Stalls. Sie machte sich nicht die Mühe, Banjo zu satteln; sie wusste ohnehin nicht, wie sie das anstellen konnte. Sicherlich konnte sie mit Zaumzeug und Zügeln zurechtkommen, das nahm sie jedenfalls an.
    Rafe warf resignierend die Hände hoch, wandte sich von ihr ab und sattelte ein Pferd für sich. Sein Wallach, Chief, blieb in seiner Box, und

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