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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Gelegenheit gehabt, einen Wagen zu fahren, da sie ihr Geschäft in Kansas City betrieb. In dieser großen Stadt war sie in Droschken gefahren oder zu Fuß gegangen. »Ja«, behauptete sie. Schließlich konnte das Fahren eines Wagens nicht allzu schwierig sein, oder?
    »Na prima«, murmelte der Marshal , und dann streckte er ihr die freie Hand hin und hielt immer noch den Hut in der anderen. »Mein Name ist John Lewis«, stellte er sich vor. »Willkommen in Indian Rock, Mrs. Fairmont.«
    Becky zögerte, bevor sie ihm die Hand gab. »Danke, Mr. Lewis.« Dann wandte sie sich an den armen Clive. »Lassen Sie mein Gepäck holen«, forderte sie scharf. »Außerdem will ich heißes Wasser für ein Bad und ein Abendessen, aufs Zimmer serviert, um neunzehn Uhr. Hackbraten wäre fein, aber nicht zu stark gewürzt.«
    »Wir servieren keinen Hackbraten«, brummte Clive mürrisch, doch John Lewis überging seine Worte mit einer eigenen Bemerkung.
    »Es wäre mir eine Freude und auch eine Ehre, Sie zum Abendessen mit mir im Speiseraum des Hotels einzuladen, Mrs. Fairmont. Der Koch ist ein vernünftiger Kerl, der bestimmt kocht, was Sie möchten, wenn der Preis stimmt.«
    Becky lächelte fröhlich und nickte huldvoll. Sie hatte noch nie einem Mann widerstehen können, der die Initiative ergriff und die Dinge in die Hand nahm - nicht, dass es irgendeinen irdischen Grund gab, um zu widerstehen. »Sind Sie verheiratet, Mr. Lewis?«, fragte sie.
    Der Marshal schüttelte den Kopf. »Nein, Ma'am«, entgegnete er. »Nicht, dass ich mich erinnern könnte.«
    Becky war erfreut. »Dann esse ich gern mit Ihnen zu Abend.«
    Und so wurde es abgemacht. Sie trafen sich um neunzehn Uhr im kleinen Speiseraum des Hotels und setzten sich an einen Tisch am Fenster. Der Hackbraten schmeckte köstlich, war reichlich und nicht zu stark gewürzt.
    Phoebe Anne schaffte es nicht mal bis zur hinteren Veranda, bevor sie nach Luft schnappte und sich zwischen Emmeline und Concepcion krümmte. Fruchtwasser tränkte ihre Röcke.
    »Das Baby kommt«, stellte Concepcion grimmig fest.
    »Ich möchte sterben«, schluchzte Phoebe Anne. »Genauso wie Seth!«
    »Unsinn«, erwiderte Concepcion. »Emmeline, lauf voraus und zünde eine Lampe im Gästezimmer an. Danach werden wir heißes Wasser brauchen.«
    Emmeline verlor keine Sekunde. Sie rannte ins Haus, schnappte sich Zündhölzer aus der Dose vom Regal neben dem Herd und eilte die Treppe hinauf. Rafe folgte ihr bald mit der wimmernden Phoebe Anne auf den Armen, während Concepcion hinter ihm herlief und ihn ermahnte, die werdende Mutter vorsichtig zu tragen.
    Emmeline zündete die Lampe an und schlug die Decken vom Gästebett auf, und Rafe legte seine Last behutsam ab.
    »Ich kümmere mich um das heiße Wasser«, bot er an. »Pa hat Kade in die Stadt geschickt, um den Arzt zu holen.«
    Concepcion band bereits Phoebe Annes Schuhe auf, die so abgetragen wie ihr Kleid waren. Sie nickte, ohne Rafe anzublicken, und er ging hinaus. Concepcion und Emmeline kleideten Phoebe Anne aus, und Emmeline holte ihr Nachthemd für sie, das Rafe ihr am Tag ihrer Ankunft auf der Triple M geschenkt hatte.
    »Ich mache mir wirklich Sorgen«, gestand Phoebe Anne, und ihre Augen waren groß vor Kummer, Schmerz und Furcht. »Was soll aus mir und diesem Baby werden, wenn kein Mann da ist, der für uns sorgt?«
    »Sorgen Sie sich jetzt nicht«, meinte Concepcion freundlich. »Sie werden nach Iowa heimkehren, sobald es Ihnen wieder gut geht, und Seth' Familie wird Sie aufnehmen.«
    Emmeline hoffte, dass Concepcion Recht hatte, doch sie glaubte, dass sie zu viel Vertrauen in Phoebe Annes Verwandte setzte. Niemand wusste besser als sie, dass Familienbande sehr zerbrechlich sein können.
    »Es tut unerträglich weh!«, jammerte Phoebe Anne.
    »Ich weiß«, gab Concepcion freundlich zurück. »Ich weiß. Aber es wird bald vorüber sein.«
    Phoebe Anne spannte sich an und schrie dann gequält auf. Blut strömte aus ihr hervor und tränkte die Laken und das feine Nachthemd.
    »Lieber Gott!«, flüsterte Concepcion.
    Phoebe Anne schien sie nicht wahrzunehmen, sie schrie jetzt schrill und schlug blindlings mit den Armen um sich.
    Concepcion riss das oberste Laken vom Bett und begann die sauberen Stücke in Streifen zu reißen. Ein Stapel blutigen Leinens sammelte sich auf dem Boden vor ihren Füßen.
    »Hilf mir!«, flehte Phoebe Anne. »O Gott, hilf mir...«
    Emmeline glaubte, einen bitteren Kloß im Hals zu haben. Sie wollte fortlaufen, diese

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