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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ein Hotel. Natürlich muss viel Arbeit investiert werden.«
    »Du könntest damit anfangen, indem du den Namen änderst«, meinte Emmeline und nähte weiter. »Ganz zu schweigen von den Vorhängen.«
    »Mein Liebes, du wirst dieses Etablissement kaum wiedererkennen, wenn ich erst damit fertig bin«, versicherte Becky ihr.
    »Wird das nicht viel kosten?«
    »Es wird mit einigen Kosten verbunden sein«, gab Becky zu. »Aber da ich ziemlich viel Geld zur Verfügung habe, wird das kein Problem sein.« Sie neigte sich in ihrem Sessel vor und flüsterte schelmisch: »Emmeline, ich bin reich.«
    Emmeline starrte sie mit großen Augen an. »Tatsächlich?«
    »Nun, nicht so reich wie dein Schwiegervater, das stimmt«, räumte Becky ein. »Doch ich habe genug, sodass es mir nie an irgendetwas mangeln wird, und dir ebenfalls nicht.«
    »Ich würde keinen Cent von dir haben wollen«, erklärte Emmeline.
    »Weil das Geld schmutzig ist ?«, fragte Becky, und zum ersten Mal erkannte Emmeline Beckys größte Verwundbarkeit. Becky, die immer unabhängig gewesen war und den verächtlichen Matronen der Oberschicht in Kansas City eine lange Nase gemacht hatte, wünschte sich - oder brauchte vielleicht sogar - Emmelines Respekt und Anerkennung.
    »Geld ist Geld«, sagte Emmeline und nähte noch eifriger, »du hast offenbar gespart, und im Laufe der Jahre klug investiert. Ich lehne es ab, irgendetwas von dem Geld anzunehmen, weil ich jetzt eine erwachsene Frau und verheiratet bin. Ich sollte eine Entlastung für dich sein, keine Belastung.«
    Beckys Augen spiegelten Stolz wider. »Mein Mädchen, du warst nie eine Belastung für mich, niemals. Du warst und bist die große Freude meines Lebens. Mein Geld bedeutet mir überhaupt nichts, wenn ich es nicht mit dir teilen kann.«
    Emmeline war bewegt und einen Moment nicht fällig, zu sprechen oder zu nähen. In diesem Augenblick erkannte sie das volle Ausmaß von Beckys Opfer - sie hatte sich ihretwegen prostituiert und eines der bekanntesten Bordelle in Kansas City betrieben. Die Erkenntnis verschlug Emmeline die Sprache.
    In diesem Moment tauchte Rafe, der Gute, auf der Türschwelle des Wohnzimmers auf, den Hut in der Hand. Allein bei seinem Anblick empfand Emmeline ein besonderes Prickeln in den tiefsten Regionen ihres Herzens. Himmel, er sah gut aus, selbst in grober Arbeitskleidung, mit schmutzigen Stiefeln, verschwitztem Hemd und zerzaustem Haar.
    »Störe ich bei etwas?«, wollte er wissen.
    Beide Frauen strahlten ihn an. »Nein«, antworteten sie wie aus einem Mund. Becky lachte und erhob sich aus ihrem Sessel. »Eigentlich ist es höchste Zeit, dass ich packe und zur Stadt zurückfahre. Ich habe viel harte Arbeit vor mir und sollte damit anfangen.«
    »Ich werde Sie von einem der Arbeiter fahren lassen«, bot Rafe an, durchquerte das Wohnzimmer und blieb neben Emmeline stehen. »Es ist gefährlich für eine Frau, allein so weit zu fahren.«
    »Danke«, erwiderte Becky, schenkte ihm einen liebevollen Blick und rauschte aus dem Zimmer. Zufällig wusste Emmeline, dass sie bereits vor dem Frühstück fertig gepackt hatte; sie wollte das Ehepaar McKettrick nur allein lassen.
    Rafe neigte sich herab und drückte Emmeline einen Kuss aufs Haar. »Wie kommt deine Planung für die Party voran?«, erkundigte er sich und bemerkte den Stoff, der für den Ärmel zurechtgeschnitten war, auf ihrem Schoß. »Hast du Zeit, mit mir auf den Hügel zu reiten? Da gibt es etwas, das ich dir zeigen möchte.«
    Der Vorschlag klang verlockend, besonders an einem so schönen Tag. Ein Ausritt konnte auch ihre zunehmend melancholische Stimmung wegen Beckys Abreise vertreiben. Indian Rock war zwar nur zwei Stunden entfernt, aber Emmeline würde Becky sehr vermissen, wenn sie erst die Triple M verlassen hatte. »Das würde mir gefallen«, stimmte sie zu.
    Rafes Lächeln war ein wenig schüchtern, und er wurde sogar ein bisschen rot. Es erstaunte Emmeline, dass ein so starker, so entschlossener Mann so unbegreiflich schüchtern sein konnte, wenn er sich einfach nur mit einer Frau unterhielt. Sie fragte sich, ob er vor ihrer Heirat auch so zurückhaltend gewesen war. Dann erinnerte sie sich, dass sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, als er durch die Schwingtüren des »Bloody Basin« herausgeflogen war, und sie hätte fast laut gelacht. Sie wusste ein wenig, hauptsächlich aus Kades und Jebs Erzählungen, von seiner skandalösen Vergangenheit. Nein, dachte sie ausgesprochen erfreut, Rafe ist nur bei mir

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