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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sich innerlich so angespannt wie die Saiten einer Fiedel, gestimmt und nachklingend, und all ihre Sinne vibrierten.
    Emmeline sah Rafe nicht an, während sie die Decken und die Reste des Picknicks einsammelte und er die Maultiere einschirrte. Als er sie dann auf den Wagensitz gehoben hatte, achtete sie sorgfältig darauf, sich auf ihrer Seite des Sitzes zu halten.
    Er lachte, hüllte sie in eine der Decken ein und zog sie an sich. Sie zögerte und schmiegte sich dann an ihn.
    Es war dunkel, als sie ein paar hundert Yards bachabwärts vom Ranchhaus mit seinen erleuchteten Fenstern durch den Creek ans andere Ufer fuhren, während von den Mulis und Wagenrädern Wasser tropfte.
    Rafe hielt den Wagen hinter dem Haus an, nahe der Treppe, die zur Veranda führte, und half als Erstes Emmeline vom Wagensitz. Sie war steif von der langen holprigen Fahrt durch das Hügelland, doch sie empfand auch eine tiefe, geheime Zufriedenheit. Die war, wie sie wusste, auf die körperliche Liebe mit Rafe zurückzuführen.
    Er trug den Picknickkorb und die Decken auf die Veranda und ging dann zurück, um das Gespann und den Wagen wegzubringen. Emmeline hoffte, dass die Küche verwaist war, denn sie fürchtete, ihren verträumten, glücklichen Blick nicht ganz verbergen zu können. Sie hätte ein paar Zentimeter über dem Boden durch die Luft schweben können, so leicht waren ihre Schritte.
    Und dann sah sie ihn.
    Emmeline blieb jäh stehen und starrte Holt an.
    Er lächelte und hob den Kaffeebecher in spöttischem Gruß. »Hallo, Mrs. McKettrick.«
    Sie konnte nicht sprechen.
    Holt schüttelte seufzend den Kopf und wirkte verwirrt. »Haben Sie vergessen, was zwischen uns war?«, fragte er. Er lachte, als sie keine Antwort gab, stellte seinen Becher in die Spüle und ging hinaus.
    Emmelines Knie wurden weich, und sie sank in den Schaukelstuhl beim Herd.
    Jeb griff hinten in den Wagen, als Rafe die Maultiere in den Stall führte, damit sie abgerieben und gefüttert wurden, und zog Emmelines weggeworfenes Höschen hervor. »Was ist denn das?«, frotzelte er. »Eine Kapitulationsflagge?«
    Rafe ließ die Maultiere stehen und ging zu Jeb zurück, um ihm das Höschen aus der Hand zu reißen. Als er es hatte, wusste er nicht, was er damit anfangen sollte, und er versuchte mehrmals vergeblich, es in seine Hemdtasche zu stecken. Sein Gesicht glühte vor Verlegenheit.
    »Noch ein Wort«, warnte er und drohte Jeb mit dem Finger, »nur noch ein einziges Wort, kleiner Bruder, und du wirst dein blaues Wunder erleben.«
    Jeb bemühte sich sehr, nicht zu lachen, und er hob beide Hände in einer Friedensgeste. Er blies jedoch die Wangen auf, um ein Prusten zu unterdrücken.
    Rafe wandte seinem Bruder den Rücken zu, lobte sich selbst für seine Nachsicht und ging zu den Maultieren zurück. Verdammt, aber er würde froh sein, wenn er und seine Frau ihr eigenes Haus haben würden.
    Jeb folgte ihm in den Stall. Typisch, er half nicht, die Maultiere zu versorgen, lehnte sich nur an die Boxentür, schaute Rafe bei der Arbeit zu und grinste wie ein Kater, der gerade einen Vogel verspeist und noch Federn in den Barthaaren hat.
    Rafe riss schließlieh der Geduldsfaden. »Was ist los?«, schnauzte er Jeb an, warf den Striegel, den er benutzt hatte, in einen alten Eimer voller ähnlicher Utensilien und zwang Jeb zurückzutreten, indem er die Boxentür aufstieß.
    »Ich nehme an, wir fangen bald mit dem Bau deines Hauses an«, bemerkte Jeb.
    Rafe sah ihn misstrauisch an. »Du willst doch auf etwas hinaus. Also, was ist los?«
    Jeb setzte eine gekränkte Miene auf. »Ich?« Er hielte beide Hände vor die Brust. »Wenn irgendetwas los ist, dann bin ich ergriffen vor Bewunderung. Wer hätte gedacht, dass du einen solchen Schlag bei Frauen hast?«
    »Was soll das?«, fragte Rafe leise und sah ihn finster an. Er war größer als Jeb und richtete sich drohend vor ihm auf.
    Jeb klopfte auf Rafes Brusttasche, in der das Höschen steckte. »Das muss ein tolles Picknick gewesen sein.«
    Rafe wollte sich auf ihn stürzen, doch Jeb war schnell wie ein Kaninchen und wich ihm aus. Er lachte johlend und lief Haken schlagend davon. Rafe verfolgte ihn aus dem Stall und jagte ihn um die Pferdetränke herum. »Wenn ich dich kriege, kannst du was erleben!«
    Der Lärm hatte Männer aus dem Arbeiterquartier angelockt, einschließlich Kade und dem neuen Mann, Cavanagh.
    »Was steckt da in deinem Hemd, Rafe?«, wollte Denver-Jack wissen. »Hast du dir was Neues zulegt?«
    Jeb fand die Fragen

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