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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Umhang. »Er hat eine reflektierende Schicht, um Ihre Infrarot-Signatur zu neutralisieren. Hier ist die andere Hälfte der Tarnkappe«, fügte er hinzu und zog eine dicke Scheibe unter dem Umhang hervor. Er zog den rechten Arm unter dem Umhang hervor, betätigte einen Schalter auf der Scheibe und schleuderte sie durch die Bäume. Sie landete ungefähr zwanzig Meter von ihnen entfernt vor der Nase des Flugautos. »Falls das Ding - zur Abwechslung - funktioniert, müsste es nun eher wie ein menschliches Wesen aussehen als wir.«
    »Das ist natürlich alles Zeitverschwendung, wenn sie gar keine Infrarot-Detektoren haben«, gab Wei zu bedenken.
    »Oder wenn sie nicht wissen, wie eine menschliche Signatur überhaupt aussieht.«
    »Einen Versuch ist es zumindest wert«, pflichtete Holloway ihm bei. »In Ordnung, Doktor, jetzt schauen Sie mal nach seinem Knöchel.«
    Vorsichtig zog Melinda Wei den Stiefel aus und spürte, wie der Schweiß ihr trotz der Kühlwirkung des Umhangs den Rücken hinunterlief. Ja, sie war Ärztin und hatte auch das ganze Spektrum der medizinischen Ausbildung durchlaufen, doch Theorie und Simulation waren ein ganz anderes Paar Schuhe als die Arbeit am lebendigen Patienten. Ihre chirurgische Praxis war schon seit ein paar Jahren eingerostet, und sie war sich nicht sicher, ob sie diese Fähigkeiten auf die Schnelle wieder zu reaktivieren vermochte.
    Doch sie hoffte, dass sie sich dieser Herausforderung zumindest für den Moment nicht stellen musste. »Es ist nur eine Verstauchung«, versicherte sie Wei, öffnete den Verbandskasten und holte einen Druckverband heraus. »Es müsste in ein paar ...«
    »Still«, unterbrach Holloway sie. »Da kommt etwas.«
    Melinda erstarrte und lauschte. In der Ferne hörte sie ein leises summendes Geräusch. »Einer von unseren?«, flüsterte sie.
    »Hört sich nicht so an«, sagte Holloway grimmig und betätigte zwei Schieber am Sturmgewehr. »Wei, signalisieren Sie Bremmer und Crane, dass sie sich bereitmachen sollen.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Wei, holte ein Röhrchen aus der Tasche des Umhangs und hängte es sich an der dazugehörigen Kette um den Hals. Dann führte er das Rohr an die Lippen und blies hinein: drei schrille, kurze Triller und ein langer. Die Antwort kam sofort: Einmal lang und einmal kurz.
    »Ich glaube, ich sehe sie«, sagte Holloway und lugte durch die Bäume nach oben. »Cavanagh, machen Sie sich unter dem Umhang klein und rühren Sie sich nicht.«
    Melinda hockte sich hinter den Rand der Gesteinsformation, zog die Beine bis zum Saum des Umhangs hoch und schob sich die Kapuze noch etwas tiefer ins Gesicht. Das Summen wurde lauter, und sie erhaschte einen Blick auf etwas Weißes, als es durch eine Lücke in den Baumwipfeln über ihr vorbeischoss. Sie biss die Zähne zusammen und rechnete mit dem Schlimmsten ...
    Und plötzlich war es da und kreiste über der Bresche, die das Flugauto beim Absturz geschlagen hatte: Ein milchig-weißes, libellenartiges Fluggerät, das vom kreisrunden Flirren wirbelnder Rotoren gekrönt wurde. Es zog eine enge Kurve über der eingedrückten Nase des Flugautos und setzte sich dann dahinter. Für einen Moment schwebte es dort und wirbelte eine Staubwolke von der frisch umgepflügten Erde auf. Die Nase schwenkte langsam vor und zurück, als ob das eine Einladung an einen potenziellen Angreifer wäre. Melinda verspannte sich, doch die Angehörigen der Friedenstruppen schossen nicht, und eine Minute später landete das Schiff. Auf beiden Seiten öffneten sich Türen.
    Und zwei Aliens traten heraus.
    Melinda schielte auf die staubige Lichtung, und ihre Furcht wich für einen Moment einem plötzlichen klinischen Interesse. Die Aliens hatten mit nichts eine Ähnlichkeit, was sie bisher gesehen hatte: Sie waren in etwa so groß wie Menschen, hatten zwei Beine und einen schlanken Körperbau und schmale, weit nach hinten ausladende Köpfe. Ein großes Fassungsvermögen für ein leistungsfähiges Gehirn mit einer starken motorischen Kontrolle. Sie waren zu weit von ihr entfernt, als dass sie einen Blick auf die Hände zu werfen vermochte; aber der Art und Weise nach zu urteilen, wie sie die grauen Stöcke hielten, mit denen sie ausgerüstet waren, hatten sie eindeutig bewegliche Daumen. Vielleicht sogar zwei pro Hand. Sie hatten auch Schwänze - kurze, flache Dinger, die von einem flachen Rückgrat direkt über dem Beinansatz ausgingen und wie Korkenzieher ständig rotierten. Das erinnerte sie an ein Wasserlebewesen, das sie

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