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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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der Unterseite des Flugautos entlangschrammten. Es ging weiter runter, und plötzlich wurde Melinda im Netz hin- und hergerissen, als das Flugauto sich wie eine ekstatische Schlange zwischen den Bäumen hindurchschlängelte. Sie schloss halb die Augen beim Absturz - sie wollte nicht hinschauen, konnte den Blick aber trotzdem nicht von der Szenerie wenden. Das Kreischen von Ästen auf Metall hüllte sie nun ein wie ein Todesschrei. Und mit einem schrecklichen Krachen schlugen sie auf dem Boden auf.
    »Sind Sie in Ordnung?«, fragte Holloway.
    Melinda öffnete mit einem Blinzeln die Augen. Das Flugauto lag auf dem Boden, das Wimmern der Triebwerke war verstummt, und außer einem unangenehmen Kribbeln, wo die Haut gegen das Geflecht des Netzes gepresst wurde, schien sie unverletzt zu sein. »Ja«, sagte sie. »Wie lange war ich weggetreten?«
    »Eine Minute oder so«, sagte Holloway. Er hatte sich schon aus seinem Netz befreit, steckte eine Hand durch das Geflecht an ihrer Seite und betätigte den Auslöser. »Wir müssen uns auf die Socken machen«, sagte er, als das Netz sich zurückzog. »Da ist ein Tarnanzug unter Ihrem Sitz. Holen Sie ihn raus und ziehen Sie ihn an.«
    Melinda tat wie geheißen, zog das schwere Paket hervor und breitete es aus. Der Anzug bestand aus einem Kapuzenumhang und einem breiten Gürtel, der durch ein dünnes Rohr geschlossen wurde. Sie rutschte auf dem Sitz nach vorn, legte den Gürtel an und zog sich den Umhang über den Kopf. Das Material war schwer und dick und hatte eine seltsame Textur.
    »Haben Sie schon einmal mit einem Oberon-Sturmgewehr geschossen?«
    »Ich habe schon ein paar Mal mit Flinten geschossen«, sagte Melinda, erhob sich und schaute sich auf wackligen Beinen um. Der letzte Passagier, der ebenfalls einen Tarnumhang trug, zwängte sich gerade am zerfetzten und verbogenen Metall vorbei, wo zuvor die Tür gewesen war. Er hatte ein wuchtiges und bedrohlich wirkendes, doppelläufiges Sturmgewehr in der Hand. Crane stand direkt neben der Öffnung und zog zwei weitere Sturmgewehre aus einem offenen Stauraum. »Aber ich habe noch nie mit so einem Ding hantiert.«
    »Dann ist jetzt auch nicht der richtige Zeitpunkt, um es zu lernen«, beschloss Holloway, nahm Crane ein Sturmgewehr ab und schob Melinda zum Ausgang. »Der Verbandskasten unter dem Pilotensitz - schnappen Sie ihn sich. Wir müssen in Deckung gehen, bevor ein zweites Schiff hier auftaucht.«
    Der Absturz hatte eine erstaunlich breite Schneise in die Landschaft geschlagen - wobei der größte Teil des Flurschadens wahrscheinlich dadurch entstanden war, dass die Bäume sich gegenseitig umgerissen hatten, als das Flugauto zwischen ihnen hindurchpflügte. Melinda sah, wie die drei Zivilisten sich vorsichtig einen Weg durch die Trümmer zu einem unversehrten Waldstück bahnten. Ihre Umhänge kräuselten sich in der Brise. Pilot und Copilot bahnten sich jeweils auf einer Seite der Zivilisten einen Weg, wobei der Copilot stark hinkte.
    »Diese Richtung, Doktor«, sagte Holloway und deutete auf den Copiloten. »Crane, Sie gehen mit Bremmer.
    Suchen Sie sich eine Deckung und graben sich ein. Und Finger weg vom KommGerät - die Eroberer peilen nämlich gern Funkgeräte an. Nur Pfiffe und Handzeichen.«
    »In Ordnung.«
    Holloway und Melinda erreichten die Baumreihe zur gleichen Zeit wie der Copilot. »Sieht gut aus da drüben«, sagte Holloway und wies auf eine flache Gesteinsformation. »Wei, was macht der Knöchel?«
    »Es geht einigermaßen, Colonel«, sagte der Copilot höflich und mit leiser Stimme. »Ich glaube nicht, dass er gebrochen ist.«
    »Wir werden es bald wissen.« Holloway fasste ihn am Arm und half ihm dabei, hinter den Felsen Deckung zu suchen. »Haben Sie noch einen Notruf abgesetzt, bevor wir abstürzten?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Wei und zuckte zusammen, als er sich auf den Boden setzte. »Aber es erfolgte keine Reaktion.
    Wir sind noch immer acht Kilometer entfernt - sie haben uns wahrscheinlich nicht einmal gehört.«
    »Aber vielleicht eines der anderen Flugautos«, sagte Holloway und nahm das Sturmgewehr von der Schulter.
    »Sehen Sie mal nach seinem Knöchel, Doktor. Nein, einen Augenblick - zuerst will ich Ihnen den Anzug mal richtig anlegen.«
    Melinda hielt still, als er unter den Umhang griff und einen Verschluss am Gürtel arretierte. Unter der Kapuze hörte sie ein leises Zischen. »Was ist das denn?«, fragte sie.
    »Flüssiger Stickstoff aus den Gürteltanks«, sagte er und griff unter seinen

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