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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sie eigentlich war.
    Doch wenn Holloway sich dieser Beurteilung anschloss, sagte er es zumindest nicht. »Für den Moment«, sagte er.
    »Nein, bleiben Sie hier - wir halten vorläufig die Stellung. Sind Sie verletzt?«
    »Nur etwas mitgenommen«, sagte sie und hustete. Die Luft war mit beißendem Qualm durch die Explosion und das Feuer geschwängert und brannte ihr in Nase und Lunge. »Und was geschieht jetzt?«
    »Wenn sie alle tot sind, marschieren wir zur Schlucht«, sagte Holloway ihr. »Sie haben vielleicht noch Gesellschaft; und falls sie bisher keine hatten, haben sie wahrscheinlich jetzt welche.«
    Melinda warf einen Blick auf den Druckverband um Weis verstauchten Knöchel. »Das wird aber ein langer Marsch.«
    Die Soldaten der Friedenstruppen und die Zivilisten hatten inzwischen den abgeschossenen Helikopter der Eroberer auf der anderen Seite der Lichtung erreicht. Der Qualm hatte sich bereits zum größten Teil verzogen, und Melinda sah nun etwas, das wie Dutzende feine Risse aussah, die sich kreuz und quer durch die milchig-weiße Fläche zogen. Einer der Friedenstruppen-Soldaten - Melinda identifizierte ihn mit einiger Mühe als den Piloten Bremmer -
    gab eine kurze Salve auf die Seite des Fluggeräts ab und schoss die Tür heraus. »Pass nur auf«, murmelte Holloway. Bremmer senkte sein Sturmgewehr, ging zur Luke und steckte den Kopf hinein ...
    Und sprang mit einem Schrei vom Helikopter zurück, als ein Eroberer heraustaumelte.
    Melinda stockte der Atem. Doch während der Eroberer sich noch an der Lukenkante festhielt und daran hochzog, machte Bremmer einen Schritt nach vorn und rammte dem Alien das Sturmgewehr in den Oberkörper. Der Eroberer hatte vielleicht gejapst - Melinda war sich da nicht sicher - und taumelte nun zurück. Einer der Zivilisten sprang hinter ihm in den Helikopter, nahm das Alien in den Würgegriff und hielt ihm die Waffe an den Kopf. Der Eroberer griff nach der Waffe, vermochte sie jedoch trotz aller Anstrengung nicht wegzuschieben.
    »Vorsichtig«, murmelte Holloway. »Ganz vorsichtig. Legt ihn auf den Boden, bevor ihr ihn durchsucht.« Bremmer gab Crane seine Waffe und ging zum Alien ...
    Und in diesem Augenblick schlug das Alien zu.
    Melinda bekam den Vorgang nicht in allen Einzelheiten mit; nur dass Bremmer plötzlich zurück und zur Seite taumelte und eine Blutfontäne aus dem Hals spritzte, als er zu Boden fiel.
    »Zieht euch von ihm zurück!«, schrie Holloway und griff nach seinem Sturmgewehr.
    Zu spät! Über dem allgemeinen Geschrei - und als Crane noch die zweite Waffe fallen ließ, die ihn behinderte -, bog der Eroberer unter dem Druck gegen seinen Hals den Kopf zur Seite und diesmal bekam Melinda die Attacke in allen schauerlichen Details mit. Aus dem Mund des Aliens schnellte irgendetwas Klingenartiges hervor und schnitt sauber durch den Hals des Mannes hinter ihm. Es ertönte wieder ein Schrei, diesmal unterlegt von einem schrecklichen Gurgeln, als er zusammenbrach. Der Eroberer griff nach dem Sturmgewehr, das nun an seinem Torso herabglitt...
    Doch dann eröffnete Crane das Feuer, und der Eroberer schien in einer Fontäne von Blut in Fetzen gerissen zu werden.
    Melinda starrte auf die Szene. Sie zitterte am ganzen Leib, und der Magen verkrampfte sich. So übel war ihr seit ihrem ersten Jahr in der Medizinerausbildung nicht mehr gewesen. Sie hatte wohl die Dokumentationen über die Kriege gesehen, in die die Friedenstruppen in den letzten siebenunddreißig Jahren verwickelt gewesen waren -die Kriege und die Polizeiaktionen und die Befriedungsmaßnahmen. Doch weder diese Dokus noch ihre medizinische Ausbildung hatten sie auf das hier vorbereitet. Das war gefährlich, blutig und real.
    Sie holte mit einem Schauder Luft. Ja, sie war im Krieg. Aber sie war auch eine Ärztin im Krieg - mit der ganzen Verantwortung, die das mit sich brachte. Einschließlich ihres Versprechens gegenüber Holloway. »Ich gehe da rüber«, sagte sie und stand auf. »Vielleicht kann ich noch etwas tun.«
    »Sicher«, sagte Holloway mit zorniger und bitterer Stimme. Er hielt es für völlig ausgeschlossen, dass noch irgendeine Hoffnung für die beiden Männer bestand. »Wei, bleiben Sie hier. Passen Sie gut auf.«
    Sie durchquerten das zerfurchte Gelände ohne einen Zwischenfall. Nur um dann festzustellen, dass keine dringende Veranlassung für diesen Ausflug bestanden hatte.
    »Tot?«, fragte Holloway.
    Melinda nickte und stand wieder auf. Ihr Herz pochte noch immer heftig, aber zumindest

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