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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Büro oder Wartezimmer. Und Fibbit schien diesen Raum auch genauso wahrzunehmen: Sie flitzte von einem Gemälde zu einer Skulptur zu einer Webarbeit zu einer Schriftrolle und studierte alles, worauf ihr Blick gerade fiel. Die zwei Yycroman-Wachen, die an jeder der drei Türen des Raums standen, schien sie ganz vergessen zu haben.
    Die Wachen hatten sie freilich nicht vergessen. Cavanagh sah, wie ihre Augen unter den reich verzierten Helmen sich bewegten, als sie jede Regung ihrer langen Gliedmaßen beobachteten. Und auch jede Regung von den anderen.
    Nachdem sie fast zwei Stunden gewartet hatten, bekamen sie schließlich Besuch.
    Und zwar einen hochrangigen Besucher, dem kunstvoll gearbeiteten Zeremonienhelm und aufwendigen Mantel nach zu urteilen. [Wer ist Lord Stewart Cavanagh?], wollte der Yycroma wissen und ging auf den kunstvoll geschnitzten Stuhl zu, der den Gefangenen gegenüberstand.
    »Ich bin Lord Cavanagh«, sagte Cavanagh und stand auf. »Dürfte ich fragen, mit wem ich die Ehre habe?«
    [Ich bin Klyveress ci Yyatoor], sagte der Yycroma, schlug den Mantel seitlich hoch und setzte sich. [Zwölfter Rat bei den Hierarchen.]
    Ein weiblicher Name sowie ein Titel und eine Stellung, die traditionell einer Frau zukamen. »Es ist eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen, ci Yyatoor«, sagte Cavanagh und verneigte sich leicht. Die Spannung in der Kehle wurde etwas gelindert. Er vermochte dieser Situation nach wie vor nichts Gutes abzugewinnen, aber zumindest musste er jetzt nicht mehr befürchten, den Jähzorn eines männlichen Yycroman heraufzubeschwören. »Ich möchte mich wegen der Probleme entschuldigen, die unser plötzliches Erscheinen hier vielleicht verursacht hat«, fuhr er fort. »Ich hoffe, dass wir die Missverständnisse schnell ausräumen können, die vielleicht noch im Raum stehen.«
    [Drei von Ihnen besitzen Pässe der Nördlichen Koordinaten-Union], sagte Klyveress. Sie musterte jeden einzelnen der drei Menschen und schaute dann auf Fibbit, die nun stocksteif inmitten der Kunstwerke stand. [Die Duulian hat aber gar keinen Pass. Und Sie sind an Bord eines Mrach-Kurierschiffs mit Sensorunterdrückung hier eingetroffen.
    Erklären Sie das.]
    »Ich verstehe, dass dies eine ungewöhnliche Situation ist«, räumte Cavanagh ein. »Wie ich bereits dem Kapitän des Schiffs erklärte, waren wir durch die Umstände gezwungen, einen Mrach-Kurier auszuleihen, als wir Mra-mig verließen.«
    [Würde ein Mensch, der die Mrach flieht, nicht andere Menschen suchen?], wandte Klyveress ein. [Aber Sie sind nach Phormbi gekommen statt zu einer Welt der Menschen oder zur menschlichen Gesandtschaft auf Kammis.
    Erklären Sie das.]
    »Wir waren auf der Suche nach jemandem«, sagte Cavanagh. »Nach einem Menschen, der sich dem Vernehmen nach irgendwo in der Region der Nördlichen Bewaldeten Steppen auf Phormbi aufhalten sollte.«
    Der Blick der Klyveress schien schärfer zu werden. [Wer hat Ihnen das gesagt?]
    »Ein Mrachani, der ein paar Minuten, bevor wir aufbrechen mussten, in unser Hotelzimmer gekommen ist.« [Sein Name? Position? Titel?]
    »Es tut mir leid«, sagte Cavanagh und schüttelte den Kopf. »Ich weiß überhaupt nichts von ihm.«
    [Und doch haben Sie diesem Mrach geglaubt, von dem Sie überhaupt nichts wussten?]

    Cavanagh schnitt eine Grimasse. So gesehen klang das schon ziemlich lächerlich. »Wir hatten sonst keine anderen Hinweise«, sagte er. »Ich sagte mir, dass es einen Versuch wert wäre.«
    [Wer ist dieser Mensch, den Sie suchen?] »Ich kenne ihn leider auch nicht.« Die Yycroma neigte ihren Krokodilkopf. [Und doch verfolgen Sie ihn. Wissen Sie denn nichts Besseres mit Ihrer Zeit anzufangen?]
    Cavanagh spürte, wie seine Lippen zuckten. Es wurde langsam kritisch. Klyveress verdächtigte sie offensichtlich, Agenten der Mrachanis zu sein; und in Anbetracht der überaus illegalen Existenz dieses Yycroman-Kriegsschiffs, das da draußen herumflog, hatte sie auch allen Grund, potenziellen Spionen feindselig gegenüberzustehen. »Wir sind nach Mra-mig gegangen, um nach Informationen über den mutmaßlichen Kontakt der Mrachanis mit den Eroberern zu suchen«, teilte er Klyveress mit.
    Klyveress zischte leise durch ihre lange Schnauze. [Er ist nicht mutmaßlich. Er ist real.]
    »Sind Sie sicher?«, fragte Cavanagh und runzelte die Stirn.
    [Wir sind ziemlich sicher. Fahren Sie mit Ihrer Geschichte fort.]
    »Es gibt sonst nicht mehr viel zu erzählen«, sagte Cavanagh mit einem Achselzucken und fragte sich,

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