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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Substanz.
    Die Unterseite hatte eine hellere Färbung und etwas, das wie ein winziger Schaltkreis in der Mitte aussah. Von ihm gingen zwei kurze Drähte aus, die gekappt worden waren, als er die Scheibe aus dem Anzug gerissen hatte.
    Nein. Er unterzog die Scheibe einer gründlichen Inspektion, während er sich die Stim einseifte. Nein, das waren keine Drähte, sondern auch eine glasige Substanz. Also Glasfasern, sofern die Zhirrzh nicht eine Art exotischer Feldeffekt- oder Tunnelsteuerungs-Schaltung entwickelt hatten.
    Was wiederum bedeutete, dass er in Bezug auf den Auslöser, den Nzz-oonaz mitführte, doch Recht gehabt hatte.
    Glasfasersensoren - in diesem Fall Glasfasersensoren, die an verschiedenen Stellen des Zwangsanzugs konzentriert waren -, bedeuteten, dass die Zhirrzh das Ding mit einem gerichteten Signal auslösten. Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um einen Infrarot- oder Ultraviolettimpuls, vielleicht auch schon im Gammabereich. Nicht, dass das von Belang gewesen wäre.
    Er runzelte die Stirn und legte die Scheibe wieder auf die Handfläche, während er sich das Haar einseifte. Nein, erinnerte er sich. Die Art des Signals, das sie benutzten, war doch nicht nur von akademischem Interesse. Wenn es ihm gelang, möglichst viele Sensoren im Anzug zu blockieren, ohne dass die Zhirrzh es bemerkten, hätte er vielleicht die Lücke, nach der gesucht hatte; aber wenn er die Sensoren blockieren wollte, musste er auch die Art des Lichts berücksichtigen, mit dem hier gearbeitet wurde. Bei Infrarot und UV genügten schon Schlamm oder Laub zur Abschirmung. Bei Röntgenstrahlen hätte er jedoch einen Bleiumhang benötigt.
    Eine Untersuchung der Scheibe würde ihm vielleicht Aufschluss darüber erteilen; aber diese Untersuchung musste noch warten. Er hatte nämlich schon länger als normal geduscht, und er wollte keinen Verdacht erregen, indem er von der Routine abwich. Vorsichtig und mit gleichmäßiger Druckausübung arbeitete er die Scheibe in das Seifenstück ein, das in die Wand der Dusche integriert war. Es war zwar kein perfektes Versteck, aber es hatte den Vorteil, dass die Duschwand die Sensoren seiner Häscher zusätzlich behinderte. Mit etwas Glück würde er diesmal vielleicht damit durchkommen.
    Er versenkte die Scheibe, glättete die Stelle, so gut es ging und drehte das Wasser ab. Dann schüttelte er das Wasser von Armen und Körper ab und trat aus der Dusche.
    Es war wie eine Neuauflage des Zwischenfalls von vor einer Woche. Die vier Zhirrzh standen außerhalb seiner Zelle mit grauen Stöcken oder Taschenlampen im Anschlag; die zwei unbewaffneten Zhirrzh im Inneren öffneten die Tür; und Thrr-gilag, der an der Seite stand, beobachtete mit züngelnder Zunge den ganzen Vorgang. »Was ist denn los?«, fragte Pheylan mit einem flauen Gefühl in der Magengrube.
    »Du gehst weg«, sagte Thrr-gilag.
    Also hatten sie es wieder getan. Mit einem leisen Seufzer entfernte Pheylan sich von der Dusche. Einer der unbewaffneten Zhirrzh ging durch die Tür an ihm vorbei in die Duschkabine. Er brachte ein kleines Werkzeug zum Vorschein und grub es an der Stelle in die Seife, wo Pheylan die Scheibe versteckt hatte.
    »Nicht korrekt«, sagte Thrr-gilag. »Du behauptest Unwissenheit?«
    Pheylan drehte sich zu ihm um. »Sie muss sich irgendwie gelockert haben«, sagte er. »Ich sagte mir, ich sollte vielleicht mal einen Blick darauf werfen. Wie gesagt, wir Menschen sind halt neugierig.«
    Für eine Weile waren das leise Summen der Klimaanlage und das sachte Schaben des Zhirrzh-Tools die einzigen Geräusche. »Die Zhirrzh falsch«, sagte Thrr-gilag schließlich. »Ihr seid keine undenkenden Räuber. Ihr denkt und plant. Zu viel. Morgen nicht nach draußen.«
    »Das ist nicht fair«, wandte Pheylan ein, und der bittere Geschmack von Magensäure sammelte sich in der Kehle.
    »Sprichst von fair?«, erwiderte der Zhirrzh in der Dusche und kam mit der seifigen Scheibe in der Hand aus der Duschkabine. »Nicht fair gegenüber Tier.«
    Tief im Innern von Pheylan zerbrach etwas, und für diesen einen Herzschlag war es ihm gleichgültig, ob er lebte oder starb. »Ihr wollt Tiere?«, knurrte er. »Ich gebe euch Tiere.« Er machte einen Schritt auf die Zhirrzh zu und ballte die Hände zu Fäusten. Er war sich trübe bewusst, dass Thrr-gilag etwas rief, und dass der Zhirrzh direkt hinter Pheylans angepeiltem Ziel seine Taschenlampen-Waffe hob und ohne Vorwarnung explodierte die ganze Welt vor ihm in einem gleißenden weißen

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