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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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hinunter, und von dort aus geht es dann ins Freie.«
    Cavanagh musterte Kolchins verschmutzte Kleidung und stellte dann fest, dass der andere schwerer zu atmen schien als sonst. »Ich vermute, dass Sie das schon ausprobiert haben?«
    »Ja, Sir. Aber keine Sorge - der Weg nach draußen ist leichter als wieder herein.«
    Cavanagh warf noch einen Blick auf das Loch. »Was ist mit Fibbit?«, fragte er. »Ich glaube nämlich nicht, dass sie dort hineinpasst.«
    Kolchin und Hill wechselten Blicke. »Nein, sie ist zu groß«, sagte Hill. »Deshalb bleiben sie und ich auch hier.«
    Cavanagh schüttelte den Kopf. »Das kommt gar nicht infrage. Entweder gehen wir alle oder niemand.«
    »Wir haben keine andere Wahl, Sir«, sagte Kolchin. Sein Ton war respektvoll, aber auch nachdrücklich. »Fibbit passt nicht durch die Wand; und sie allein vermag die Illusion nicht aufrechtzuerhalten, dass wir alle noch hier seien. Hill und Fibbit zusammen schaffen das aber. Das örtliche Verwaltungszentrum, Vind Kaye, dürfte nicht weiter als dreitausend Kilometer entfernt sein. Wenn wir so weit kommen und das NorCoord-Konsulat verständigen, müsste es uns auch möglich sein, eine Nachricht mit Diplomatenstatus per Schnellboot abzuschicken.
    Aber wir brauchen Zeit dafür.«
    Cavanagh schaute auf Hill. »Hill?«
    »Ich stimme mit Kolchin überein, Sir. Und wir haben auch wirklich keine Zeit, um noch großartig zu diskutieren.«
    Cavanagh seufzte. Sie hatten natürlich Recht. Aber das bedeutete nicht, dass es ihm auch gefallen musste. »Die Yycroman werden einen Rappel kriegen, wenn sie diese Wand sehen«, sagte er und schüttelte den Kopf. »In Ordnung, Kolchin. Gehen wir.«
    Der Abstieg war nicht annähernd so schwierig, wie Cavanagh zunächst befürchtet hatte. Kolchin hatte aus seinem Gewand eine Art Schlinge gebastelt, die Cavanagh als Kletterhilfe diente und ihm den Abstieg wesentlich erleichterte. Und weil Kolchin für den Fall, dass er abrutschte, direkt unter ihm war, bestand eigentlich kaum eine Gefahr für ihn.
    Dennoch war der Abstieg ausgesprochen unangenehm. Wegen der Feuchtigkeit und des muffigen Geruchs verspürte er einen ständigen Niesreiz, der Staub und der Schmutz verursachten einen Juckreiz, und alle paar Sekunden verschwand irgendein Insekt oder eine andere Kreatur mit vielen Beinen in den tiefen Ritzen der Öffnung und im Geflecht der Rankenwurzeln, die ihm ständig über die Hände und das Gesicht streiften. Der Abstieg schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, und als Kolchin ihm schließlich bei der Bewältigung des letzten Meters half, glaubte er beinahe, dass das Untergeschoss schon weit über ihnen lag und dass sie sich bereits in die Planetenkruste bohrten.
    »Diese Richtung«, flüsterte Kolchin, als Cavanagh sich aus der improvisierten Schlinge löste und sie Kolchin zurückgab. »Lieferanteneingang; zwei Flugautos sind in einer Entfernung von einem Viertel des Gebäudeumfangs geparkt. Eine niedrige Ziermauer verläuft fast um den ganzen Umfang des Gebäudes - wir müssen ein Stück kriechen, und dann sind wir draußen.«
    Nach dem ganzen Moder und Schmutz des Abstiegs war der natürliche Schmutz der Steppe fast wie Urlaub. Nach wenigen Minuten hatten sie das Ende der Ziermauer erreicht, und dahinter sah Cavanagh ein halbes Dutzend Bodenfahrzeuge, die in einer akkuraten Reihe in der Nähe des Haupteingangs des Hotels abgestellt waren. »Wo sind die Flugautos?«, fragte er.
    »Sie sind wieder weg«, sagte Kolchin grimmig. »Es müssen Kuriere gewesen sein. Verdammt.«
    Cavanagh schaute zur Wand hinüber. Um sie herum, bis zum Horizont und darüber hinaus, wurden die militärischen Vorbereitungen der Yycroman geräuschvoll unter dem grellen Kunstlicht fortgesetzt. »Zu Fuß werden wir nicht sehr weit kommen«, meinte er.
    »Ich weiß.« Kolchin stieß ein leises Zischen aus. »Planänderung: Wir gehen wieder rein.«
    Er schob sich an Cavanagh vorbei und führte sie ins Gebäude und von dort ins Untergeschoss. »Alles klar«, sagte Kolchin und schlüpfte wieder aus seinem Gewand. »Ich habe mich ein wenig umgeschaut, bevor Hill Sie weckte; und es sieht so aus, als ob die Yycroman-Hauptbüros im Stockwerk über uns sind. Ich werde mich dort hinaufschleichen und sehen, ob ich ein paar Informationen zu ihrem Kurier-Flugplan finde. Wenn wir uns in einen Kurier schleichen, während der Pilot seine Sendungen ausliefert, haben wir unser Fluchtfahrzeug.«
    Cavanagh schaute auf das Gewirr von Rohrleitungen und Schächten.

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