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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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als Sir Cavanagh im Amt war.«
    Und nun war Rudzinski der Oberkommandierende der Flotte und Mitglied der Friedenstruppen-Befehlstriade. Das konnte sich vielleicht noch als nützlich erweisen. »Haben Sie eine Idee, wo Rudzinski jetzt ist?«
    »Dem Vernehmen nach soll er sich mit dem Auswertungsteam auf Edo befinden. Ich kann überprüfen, ob er noch immer dort ist.«
    »Tun Sie das«, sagte Aric. »Und dann soll Teva das Schiff startklar machen.«
    »Jawohl, Sir. Ich nehme an, wir fliegen nach Edo?«
    »Ganz recht«, erwiderte Aric grimmig. Nach Edo, um seinen Bruder heimzuholen.
    Oder um herauszufinden, weshalb das nicht möglich war.
    6

    Pheylan hatte sich geschworen, nichts unversucht zu lassen, um seiner Zelle zu entfliehen. Doch in den ersten vier Tagen schien es so, als ob er allenfalls auf einer Bahre abreisen würde.
    Es war ganz anders als alle Krankheiten, an denen er bisher gelitten hatte. Heftige Magenkrämpfe - aber ohne dass er sich hätte übergeben müssen. Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, die ihm die Sinne vernebelten -aber ohne dass er wirklich Schmerzen verspürt hätte. Fieber, das beinahe stündlich kam und ging: wahrscheinlich eine Reaktion auf ein lokales Bakterium oder Virus. Er hätte sich viel mehr Sorgen gemacht, wenn er keine geistige Energie mehr gehabt hätte, um sich überhaupt solche Sorgen zu machen.
    Überwiegend verbrachte er diese Tage auf seiner Pritsche: Entweder mummelte er sich ein, um sich zu wärmen, oder er legte die Decken weg und öffnete den Overall bis zur Taille, um sich zu kühlen. Er schlief auch viel.
    Bizarre Träume mischten sich in die ebenso bizarre Realität seiner Haft, bis er kaum noch zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden vermochte. Wenn er dann erwachte, standen immer mal wieder ein paar Außerirdische um ihn herum und stocherten mit mattweißen Instrumenten an ihm herum und studierten ihn. Aber die Erinnerungen waren verschwommen. Vielleicht waren sie auch nur Träume.
    Als er am fünften Tag aufwachte, fühlte er sich wieder gesund.
    Er blieb noch für ein paar Minuten liegen, arbeitete eine mentale Checkliste ab und versuchte sich darüber klarzuwerden, ob er das wirklich glauben sollte. Aber das Unbehagen und die Verwirrung waren verschwunden, und zum ersten Mal seit der Landung verspürte er einen regelrechten Heißhunger.
    Vorsichtig setzte er sich auf und wurde sich bewusst, dass vier Tage ohne Flüssigkeitszufuhr ihm genauso zugesetzt hatten wie die Krankheit selbst. Auf dem ausziehbaren Nachttisch neben dem Bett sah er einen hohen Zylinder mit einer klaren Flüssigkeit und zwei Notrationsriegel aus der Rettungskapsel. Die Flüssigkeit erwies sich als ein leicht aromatisiertes Wasser, und die Müsli-Riegel waren genau das, was er jetzt brauchte.
    Er saß auf der Bettkante und schaute sich im Raum um, während er aß. Drei Außerirdische waren im Vorraum zu sehen - zwei waren an einer Konsole zugange, und der dritte lag auf etwas, das wie ein langgestreckter Bock aussah. Keiner von ihnen schien ihm allzu große Aufmerksamkeit zu widmen, aber er glaubte andererseits auch nicht, dass man ihn völlig ignorierte.
    Dennoch - sie waren Außerirdische. Und wenn er jemals höhere Ansprüche an die Privatsphäre gestellt hatte, so hatte er sie während der fünfzehn Jahre in der Flotte sowieso abgeschminkt. Er beendete das Frühstück, zog den inzwischen stinkenden Overall aus und ging unter die Dusche.
    Der standardmäßige Seifenspender der Flottendusche fehlte zwar, aber nach einer Weile fand er heraus, dass die Wölbung in der Wand neben dem Duschkopf ein Klumpen aus einer seifigen Substanz war. Er wusch sich gründlich und stellte das Wasser ab; erst dann erinnerte er sich, dass es hier keine Handtücher zum Abtrocknen gab. Aber das war auch unwichtig. Er war froh, dass er überhaupt hatte duschen können, und er fühlte sich jetzt auch wieder wie ein richtiger Mensch. Und selbst wenn er splitterfasernackt herumlaufen musste, um sich von der Luft trocknen zu lassen, war das noch ein geringer Preis.
    Er wischte das restliche Wasser weg und trat heraus. Mit gelindem Erstaunen entdeckte er, dass sein alter Overall verschwunden und durch einen neuen ersetzt worden war, den man ordentlich auf dem Bett drapiert hatte. »Guter Zimmerservice«, murmelte er. Er ging zu ihm hin und ließ dabei den Blick durch den Raum schweifen ...
    Und plötzlich verspürte er einen starken Adrenalinschub. Dort, links von ihm, klaffte auf einmal eine senkrechte

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